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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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hatten. Gut für jeden in der Halle sichtbar, erschien das ernste Gesicht einer Starlook-Nachrichtensprecherin:»…
    ereignete sich eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes! Wir schalten im Rahmen einer Sondersendung um und berichten vor Ort!« Jäh folgte ein Schnitt zu der Oberfläche einer Welt, die offenbar von einem Feuersturm verheert worden war. Die vielen Menschen und Betas in der Kuppelhalle blickten beunruhigt zu einem Mann in knallrotem Raumanzug auf, der übergroß durch eine Szenerie aus grauschwarzem Staub, Schutt und Asche schritt und etwas davon theatralisch zu Boden rieseln ließ. Im Hintergrund war eine blassrote Sonne zu sehen. Auch Johnson und Bitangaro starrten die Übertragung an. Eingeblendet wurde »Salvador >Vador< M. Ransom, Sternenreporter«. Vador war einer der bekanntesten Enthüllungsreporter im bewohnten Kosmos und ein Selbstdarsteller par excellence. Aber er besaß stets einen guten Riecher. Waren das etwa die Überreste einer Stadt, durch die Vador da stapfte? Die trostlose Aschewüste spannte sich bis zum Horizont!
    »Das sind erschütternde Bilder von Betterday, einst ein deutscher FEC-Planet, der die Gen-Optimierung und Aufzucht von Beta-Humanoiden verfolgte«, dröhnte Vadors Stimme durch die Kuppelhalle.
    Um Himmels willen, das da sollte Betterday sein? Ungläubig schüttelte Nikolaj den Kopf. Betterday war ein grüner Planet, so wie früher die Erde. Er hatte der Kolonie erst vor sechs Jahren einen Besuch abgestattet.
    »Hier arbeiteten zehntausend Wissenschaftler im Dienst des Unternehmens KrEArtifical, eines Tochterunternehmens des Konzerns SternenReich«, fuhr Vador fort. »Einem Unternehmenssprecher nach lebten hier um die vierhundert Millionen Beta-Humanoide der unterschiedlichsten Gattungen, die teils in wilder Zucht entstanden, teils unter Laboraufsicht in Tanks entworfen wurden.« Geschwärzte Ruinen einstiger Bauwerke rückten ins Blickfeld. Teufel, hatten dort Terroristen eine Atombombe gezündet? »Diese Ruinen und Asche sind alles, was von der Natur, den Menschen und Beta-Humanoiden sowie den Einrichtungen übrig geblieben ist, nachdem Betterday vor zwei Standardtagen Besuch von den Collectors erhielt.« Die Besucher des Cafes stießen entsetzte Laute aus. Das Bild zoomte heran und zeigte Vadors ernstes Gesicht. »Satelliten zeichneten auf, was sich ereignete.
    Wir senden dies ohne Kommentar und ohne Musik.« Es folgte ein Schnitt in den Weltraum, und jeder in der Abfertigungshalle konnte die Oberfläche einer Welt mit dünnen Wolken erkennen, unter denen die Umrisse eines Kontinents auszumachen waren. Plötzlich schob sich der vordere Teil eines gewaltigen Raumschiffs ins Bild. Es besaß die charakteristische Torpedo-Keilform der Collectors-Schiffe. Nikolaj wurde mulmig zumute. Luken öffneten sich, und ein schier endloser Strom aus Raketen jagte auf den Planeten zu, tauchte in die Atmosphäre Betterdays ein, nur um kurz darauf, irgendwo in den oberen Luftschichten, auseinanderzufächern. Die Abgasstrahlen der Raketen erweckten den Eindruck, als würde sich ein Netz über den Planeten spannen. »Zu diesem Zeitpunkt«, kommentierte Vadors Off-Stimme, »erreichte die Bodenkontrolle der knappe Funkspruch, dass Menschen, und zwar ausschließlich Menschen, dreißig Minuten Zeit hätten, den Planeten zu verlassen und sich in die Obhut der Collectors zu begeben.«
    Atemlos verfolgte Nikolaj den eingeblendeten Countdown. In der lunaren Abfertigungshalle war es mucksmäuschenstill. Die gut 400 Raumfahrer, Militärs und Touristen blickten wie gebannt zu den Bildschirmen und verfolgten im schnellen Vorwärtslauf mit, wie nach genau elf Minuten einige Gleiter von der Oberfläche aufstiegen, die sogleich von dem riesigen Collectors-Raumschiff abgefangen wurden. Bei Minute 29.55 lief die Geschwindigkeit wieder normal. »Wir senden dies ohne Kommentar und ohne Musik«, tönte wieder die Off-Stimme Vadors aus den Lautsprechern. Die Zeit lief ab, und exakt nach der dreißigsten Minute überzog sich die Planetenoberfläche mit unzähligen rotgelben Punkten, die mehr und mehr wurden, sich rasch ausbreiteten, so lange, bis Kontinent und Wolken des Planeten gänzlich von einer monströsen Feuerwalze verschluckt worden waren.
    In der Abfertigungshalle brach Tumult aus. Die anwesenden Beta-Humanoiden heulten in gellender Wut auf, Mütter pressten entsetzt ihre Kinder an sich, und vor den TransMatt-Schaltern kam es zum Aufruhr, weil Touristen ihre Reisen stornieren wollten. Überall bildeten

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