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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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wurden. Blaues Flackerlicht geisterte über Konsolen und Wände. Nikolaj wandte den Kopf, um einen Blick auf das TransMatt-Portal zu erhaschen, durch das er hierher gelangt war. Das Ding stand wie ein großer Klotz mitten im Raum, war über Drähte und Kabel mit den Konsolen verbunden und wirkte ebenso antik wie das Gegenstück auf der Mondoberfläche. Vier weitere Afrikaner saßen um ihn herum.
    Techniker. Sie beäugten die Kontrollleuchten der Konsolen, als auch Johnson in den Raum stolperte. Sein Raumanzug wurde von knisternden Lichtbögen umwabert, und es sah ein wenig so aus, als würde er aus einem aufrecht stehenden Energiespiegel treten. Verdammter Mist. Die ganze Aktion erinnerte ihn an die unheimliche Entführung dieses Konzerners vor ein paar Monaten. Der TransMatt-Sicherheitsskandal sorgte bei Freepress und im StellarWeb jede Woche für neue Schlagzeilen. Nur dass er im Gegensatz zu dem armen Schwein wenigstens wusste, was mit ihm geschehen war, während der Kerl mit dem Koffer wohl noch immer nicht wieder aufgetaucht war.
    Augenklappe zog ein Messer aus dem Stiefel und hielt es Nikolaj an die Kehle. Er zischte etwas, das sich wie eine Morddrohung anhörte. Die beiden anderen nahmen den Artco Inc.-Vertreter in Empfang, behielten Nikolaj aber weiterhin im Blick. Schließlich trat Bitangaro aus dem Sendebogen. Sofort nahmen die Bewaffneten Haltung an.
    Der Afrikaner öffnete seinen Helm und bleckte zufrieden die Zähne. »Ich hoffe, Sie wissen den Aufwand zu würdigen, Poljakow?«
    Er sprach nur ihn an. Interessant. Nikolaj sah an Bitangaro vorbei zum TransMatt-Portal. Ihm dämmerte längst, was es mit dem Ding auf sich hatte. Man konnte zwar mittels eines Portals TransMatt-Blindsprünge selbst zu Lichtjahre entfernten Zielen unternehmen, doch vermochte man den Austrittsort auf diese Weise nur ungefähr abzuschätzen. Ein >ungefähr<, das eine Unschärfe von Abertausenden Kilometern beinhalten konnte. Justifiers, die auf diese Weise zur Erkundung ferner Sonnensysteme ausgeschickt wurden, landeten manchmal kilometertief in den Gesteinsschichten der auszukundschaftenden Planeten, wenn sie nicht gleich in der Photosphäre einer fremden Sonne zu handlichen Shuttleburgern gebacken wurden. Insbesondere war ihnen der Rückweg bis zum Aufbau eines eigenen Portals versperrt. Dabei war heute vieles einfacher als in früheren Zeiten. Damals hatten sich sichere TransMatt-Übergänge nur mittels zweier speziell aufeinander abgestimmter Portalbögen bewältigen lassen. Dazu mussten sie bereits in der Herstellungsphase einem komplizierten Kalibrierungsverfahren unterworfen werden. Bei dem Portalbogen, der da mitten im Raum stand, handelte es sich also um das historische Pendant zu dem Stück Altmetall auf dem Mond - jenem Museumsstück, das angeblich einst von einem japanischen Sammler gestohlen worden war. Nikolaj wusste es jetzt besser.
    »Wo sind wir hier?«, fragte er gereizt.
    »In Afrika!« Bitangaro lächelte stolz und ließ sich von zweien seiner Leute aus dem Raumanzug helfen. Einer der Männer nahm ihm vorsichtig die Biokolubrine ab und reichte ihm einen Halfter mit einer hochmodernen Arclight, die der Schwarze umschnallte, als sei sie ein Kleidungsstück. Am Griff der Energiewaffe entdeckte Nikolaj zahlreiche eingeritzte Kerben. Augenklappe sprach aufgeregt auf Bitangaro ein und reichte ihm Ni-kolajs Multibrille. Selbst Johnson und die Techniker drehten sich zu ihm um und starrten ihn an.
    Bitangaro trat vor ihn und musterte ihn mit schräg gestelltem Kopf. Schließlich setzte er ihm die Brille wieder auf.
    »Sollten Sie eine Dummheit begehen, Poljakow, war das die letzte in Ihrem Leben. Wir werden Sie einfach wegpusten. Wie Fliegenschiss von einer Jacke.«
    »Njet.«
    »Was?«
    »Ihr Vergleich. Man pustet Fliegenschiss nicht von einer Jacke. Wegputzen vielleicht. Oder wegwischen. Aber doch wohl kaum pusten, oder?«
    »Sie finden Zeit für Scherze?« Bitangaro rammte ihm ansatzlos die Faust in die Magengrube.
    Nikolaj klappte zusammen und röchelte. Zusammen mit dem Hunger, der noch immer in seinen Eingeweiden wütete, höhlte ihn der Schmerz förmlich aus. »Für einen Marketing Secretary Assistent lässt Ihre Gastfreundschaft sehr zu wünschen übrig«, ächzte er.
    »Tatsächlich?« Bitangaro fixierte ihn ohne jede Gefühlsregung. »Seltsam, so haben wir es von den Weißen gelernt.
    Aber wir Afrikaner sind lernfähig. Vielleicht gefällt Ihnen eine Geste asiatischer Gastfreundschaft besser?«
    »Danke, ich

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