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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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wurden die Inspekteure von zwei Katzen-Betas, die mit Schwimmkörpern ausgerüstete Husar-Körperpanzerungen trugen. Die Feliden trugen Helme mit Kinnriemen und hielten Lasergewehre schussbereit. Sie standen nicht allein. Unmittelbar vor der heruntergefahrenen Frachtluke lauerte ein Elefanten-Beta, wie Nikolaj ihn noch nie zuvor gesehen hatte.
    Sein massiger Leib steckte in einer der legendären Aries-One-Kampfrüstungen. Die schwarz lackierte und mit Nanomotoren ausgerüstete Vollpanzerung war auf die stämmige Gestalt zugeschnitten, und der Helm umschloss sogar die kampfbereit aufgerichteten Stoßzähne und großen Ohren des Beta-Humanoiden. Jeder wusste, dass der Aries-Konzern unerreicht im Rüstungsbau war. Der Beta würde vermutlich sogar einen Volltreffer durch Granatbeschuss überstehen. Sehr viel gefährlicher wirkte nur noch die Biphenyl-gekühlte Gauss-Patriot in seinen Pranken. Die sechsläufige, mit Explosivgeschossen bestückte Rotationswaffe war auf den Frachtraum ausgerichtet, um ihn auch nur bei der kleinsten Andeutung von Gefahr in ein feuriges Inferno zu verwandeln.
    Die eigentliche Gefahr ging jedoch von den Messgeräten der Trooper aus. Nikolaj hoffte, dass es sich dabei bloß um die üblichen Biodetektoren zur Aufspürung von Viren und Keimen handelte. Fürchten mussten sie Scanner, die die ohne Zweifel vorhandenen Deuterium- und Palladiumemissionen im Schiff nachweisen konnten. Die Ingenieure der Nascor hatten zwar alle Mittel ihrer Zeit dafür aufgewendet, um die Außenabschirmung des Raumschiffs lückenlos zu machen. Doch im Innern des Raumers konnte man seinem Geheimnis recht leicht auf die Spur kommen. In seiner Magengrube schmerzte es - nur dass sich Nikolaj sicher war, dass das Gefühl diesmal nicht allein von seiner Nervosität herrührte.
    Da er im Moment nichts tun konnte, wandte er sich wieder Lantis Island zu, dessen paradiesische Silhouette sich im aufsteigenden Meeresdunst abzeichnete. Der Anblick stand in einem derartigen Kontrast zu den Verhältnissen im Kingdom of Zulu, dass Nikolaj noch immer glaubte, einem Traum aufzusitzen. Die Spitze der silbrigrot im Nachmittagslicht blitzenden Raumstation, die Wilbur Graeme Lantis einst gekauft und bis auf den Meeresgrund abgesenkt hatte, ragte gute 800 Meter zum Himmel empor. Dort oben, in großer Höhe, umkreiste ein Schwarm bunter Paradiesvögel die künstliche Insel. Sicher waren das HightechProdukte irgendeines Kybernetik-Kons, ausgerüstet mit Hochleistungskameras, die jede noch so verdächtige Bewegung am Boden aufzeichneten. Und doch trug der Vogelschwarm zu dem Eindruck bei, dass die Insel dem märchenhaften Design eines Holospiele-Herstellers entstammte. Dabei war sie Realität!
    Obwohl sich die Insel von der Höhe her nicht mit den titanischen Hochhäusern in den übrigen Global Cities auf der Erde messen konnte, bildete sie das majestätische Zentrum des Reichenparadieses. Die Plattformen waren auf allen Höhenebenen mit künstlichen Wäldern und Parkanlagen begrünt, und allerorten wucherten kunstvoll drapierte Schlingpflanzen tief über die Trassenränder. Das Herz von Lantis Island ähnelte so einem überdimensionierten Jungbrunnen, dessen überschäumende Lebenskraft sich schier auf alle anderen Einrichtungen des Reichenparadieses ergoss. Dass die Landschaftsgestalter hier nichts dem Zufall überlassen hatten, konnte man allein schon an dem künstlichen Katarakt sehen, dessen Wasser im Süden der Hauptinsel fast 500 Meter tief auf das Meer herabstürzten und in dessen Schwaden sich ein beeindruckender Regenbogen abzeichnete. Nikolaj musste daran denken, dass auf At Lantis angeblich acht Millionen Einwohner lebten, davon gut drei Viertel Angestellte und Sicherheitsleute. Sie verteilten sich einerseits auf die Hauptinsel, deren obere Stockwerke bis heute dem Lantis-Familienclan gehörten, andererseits auf die vielen übrigen Residenzen, die sich trabantengleich um die zentrale Erhebung im blauen Meer schmiegten. Keinem der hiesigen Bewohner schien es gestattet zu sein, über 300
    Höhenmeter hinaus zu bauen, doch dafür waren alle bestrebt, das stolze Refugium des Lantis-Clans wenn schon nicht an Höhe, so doch an Verspieltheit und ästhetischem Einfallsreichtum auszustechen.
    Nikolajs Blick schweifte über ein Meer an künstlichen Inseln, die die begrünte Raumstation umringten und deren äußere Gestalt an Muscheln und hohe Korallenstöcke gemahnte. Erst bei näherem Hinsehen entpuppten sie sich als großzügig angelegte

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