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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Wohnkomplexe mit Luxusappartements. Andere Superreiche prunkten mit terrassenförmig angelegten Inseln, deren Hänge mit Weinstöcken bepflanzt waren. Umringt von Parkanlagen thronten Villen im antiken Palastbaustil. Einer von ihnen hatte seine bergförmige Besitzung komplett von einer gläsernen Klimasimulationshalle überdachen lassen. Die Hänge des Eilands waren schneebedeckt, und man konnte in der Feme befahrene Skipisten ausmachen; ein Zweiter - offenbar ein stolzer Ägypter - hatte sein Refugium mit dem strahlend weißen Nachbau der Cheopspyramide geschmückt, dessen Spitze golden im Sonnenlicht funkelte. Wieder andere nannten grüne Paradiese ihr Eigen, die an die hängenden Gärten von Babylon erinnerten. Über einem von ihnen stieg ein Schwarm kybernetischer Schmetterlinge auf, der sich am Himmel zu dem Namen >Katalina< formte. Offenbar ein extravaganter Liebesgruß einer der Superreichen hier. Es gab sogar einen Spinner, der ein menschengestaltiges Monument über seinem Jachthafen hatte errichten lassen, das Nikolaj unwillkürlich an den legendären Koloss von Rhodos erinnerte. Nur besaß der Koloss eher eurasische Gesichtszüge. Die seines Besitzers?
    Allesamt waren die Refugien von blütenweißen Sandstränden umgeben, auf denen winzig klein Bewohner zu erahnen waren, die sich in die Brandung warfen oder sich in der Nähe von Cocktail-Pavillons in der Sonne aalten.
    Über allem spannte sich ein Brückennetz aus einem kristallinblau bis milchigweiß schimmerndem Material, das die Domizile der High Society mit der Hauptinsel verband. Über manche dieser luftigen Konstruktionen sausten Automated Guided Vehicles, andernorts schwangen sich die Konstrukte über Hafenanlagen hinweg, in denen Trauben an Motorbooten und protzigen Jachten vor Anker lagen. Ein zur Schau gestellter Reichtum, der auch vor dem Himmel nicht haltmachte. Allerorten waren schnittige Antigrav-Gleiter auszumachen, die stolz über die Inselmetropole hinwegrauschten. Einige flogen Besitzungen an, die komplett von gewaltigen Antigrav-Plattformen getragen wurden. Sie ähnelten jener abgeschieden liegenden Landestelle, zu der der Tower die Nascor gelotst hatte.
    Darunter befanden sich zwei auffallend hoch schwebende Luftinseln im Norden und Westen, deren Randbegrünung nur unzureichend kaschieren konnte, dass sie vor Waffensystemen nur so starrten.
    »Poljakow, Nikolaj? Eigner der Nascor?«, herrschte ihn eine Frauenstimme an.
    Nikolaj wandte sich einer schneidigen Lantis-Corp-Trooperin zu, deren braunes Haar unter dem schwarzen Barett leicht vom Seewind angehoben wurde. Sie hatte sich aus der Gruppe der Sicherheitskräfte im Frachtraum gelöst, war nur mit einer Pistole bewaffnet und hielt die Sondergenehmigung in der Hand. Es ging also nicht um irgendwelche Partikelemissionen.
    »Irgendetwas nicht in Ordnung?«, gab sich Nikolaj leutselig. In Wahrheit musterte er aufmerksam jede ihrer Bewegungen. Sie waren ungewohnt geschmeidig und zugleich kraftvoll. Er war sich daher sicher, dass es sich bei ihr um einen Augie handelte, einen Augmented Human. Viele Ordnungshüter unterwarfen sich dem Prozess der Genverbesserung, da der sie üblichen Menschen überlegen machte. »Eine Frage: Wie sind Sie mit einem ganzen Frachtraum voll Aliens an den Gesundheitskontrollen vorbeigekommen?«

»Ihr lunarer Vertreter hatte nichts zu beanstanden.« Nikolaj lächelte gewinnend. »Wir haben ausschließlich Fremdwesen an Bord, die den hohen Standards der FEC-Seuchenschutzbestimmungen genügen.«
    »Wir sind hier nicht auf dem Territorium der FEC. Hier entscheiden wir!« Die Trooperin wedelte mit der Sondergenehmigung, als wolle sie sich Luft zufächeln. »Schließlich führen Sie keine Ladung Klon-Hamster mit sich, sondern gefährliche Kreaturen von fremden Planeten. Ich frage mich, wie die alle in der kurzen Zeit Ihres Aufenthalts auf dem Mond untersucht worden sein sollen?«
    »Officer, ich verstehe, dass Sie besorgt sind. Aber von unserer Seite aus wurden alle Auflagen erfüllt. Alle unsere Tiere an Bord… «
    »Ahumane Wesen!«, korrigierte ihn die Augie-Trooperin. »Wir wollen da nichts verharmlosen.«
    »Alle unsere Tiere», blieb Nikolaj hartnäckig, »haben die Biokontaminationsfilter mehrerer TransMatt-Portale unbeanstandet passiert. Meine Partner können Ihnen gern die entsprechenden Dokumente zeigen.« Nikolaj gab sich unwissend, musste der Frau insgeheim aber Recht geben. Auch er hatte sich bereits gefragt, mittels welcher Kanäle Artco Inc. so viel

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