Mind Control
Einfluss auf die Behörden der irdischen Seuchenkontrolle ausüben konnte, dass sie ausgerechnet Lantis Island mit einer ganzen Ladung Exokreaturen anfliegen durften. Allmählich hielt er auch das nicht mehr für Zufall. »Im Übrigen wartet Everywhere Broadcasting auf uns. Wir würden wirklich gern mit dem Ausladen beginnen.«
»Herr Poljakow, Sie versuchen besser nicht, Druck auf uns auszuüben. Darauf reagieren wir sehr empfindlich.« Die Inspektorin musterte die Sondergenehmigung noch einmal von allen Seiten. »Nicht einmal die besten Exobiologen können bei so vielen Fremdwesen ein Restrisiko ausschließen. Die TransMatt-Portale schlagen nur bei bekannten Keimen Alarm.« Plötzlich erhob sich Apollo und strich der Frau um die Beine. Die Trooperin lächelte und ging in die Knie, um den Schäferhund zu kraulen. Apollo leckte ihr die Hand. »Ein schönes Tier. Zu Hause haben wir auch einen deutschen Schäferhund.«
»Tatsächlich?«
»Ja, seit sieben Generationen immer denselben. Meine Urururgroßmutter hat vor langer Zeit eine Todesversicherung bei MirrorGen Solutions gewonnen. Nur hat sie die nicht für sich, sondern für ihren damaligen Liebling in Anspruch genommen. Seitdem liegen die Gene des Hundes sicher in den Kühlbanken des Unternehmens. Meine Familie konnte ihn sich in all der Zeit immer wieder neu klonen lassen. Kennen Sie MirrorGen Solutions?«
»Leider nein.« Nikolaj Mundwinkel zuckten, und er war froh, dass seine Augen von der Multibrille verdeckt wurden. »Aber was für eine schöne Familientradition.«
»Kann man so sagen.« Die Trooperin räusperte sich und erhob sich wieder. Endlich steckte sie die Sondergenehmigung ein. Nikolaj klopfte Apollo anerkennend das Fell. »Also gut, Sie dürfen ein halbes Duzend Ihrer Geschöpfe ausladen.«
»Nur ein halbes Dutzend?«, gab sich Nikolaj entsetzt. In Wahrheit war es ihm nur recht. Dadurch waren sie so schnell wie möglich in der Lage, wieder abzufliegen.
»Ja, und auch nur solche, mit denen Sie nachweislich mehrere Wochen in Kolonien gastiert haben, in denen es anschließend zu keinen medizinischen Auffälligkeiten kam. Wir kontrollieren das!«
Nikolaj tat zerknirscht.
»Der Rest Ihrer Monster verbleibt auf dem Schiff, dem für den Zeitraum Ihres Aufenthalts hier, sagen wir mal, der Status einer Halbquarantäne zugewiesen wird. Und ich warne Sie! Ihre Aufenthaltsgenehmigung ist allein für das Anwesen Ihres Gastgebers gültig. Maximal für drei Tage. Am besten, Sie halten Ihren Aufenthalt kürzer.«
»Nichts anderes haben wir vor.«
»Sehr gut. Noch eine letzte Sache: Aus Unterlagen, die wir von Pherostine bekommen haben, entnehme ich, dass Sie ein Jump sind. Bedauerlicherweise haben Sie vergessen, dieses Detail anzugeben. Wenn Sie bitte Ihre Brille absetzen würden.«
Nikolaj spannte sich. Verflucht, wie weit reichte der Arm dieser Trooper? Widerwillig tat er der Inspekteurin den Gefallen und sah sie aus seinen grauen Augen an.
Die Frau musterte ihn eindringlich und klinkte einen Lügendetektor vom Gürtel. Dieses At Lantis ging ihm schon jetzt auf die Nerven. Missmutig nahm er hin, wie die Trooperin Sensoren an seinem Handgelenk und an den Schläfen anbrachte.
»Verfügen Sie über psionische Fähigkeiten?«, fragte sie geschäftsmäßig. »Ich rate Ihnen, bei der Wahrheit zu bleiben.«
»Ja.«
»Und welche?« Sie behielt das Display des Geräts im Auge.
»Ich kann gut mit Tieren. Sie reagieren positiv auf mich.«
»Sieh an.« Die Trooperin lächelte schmal. »Sonst noch irgendwelche Talente?«
»Nein.« Die Frau musterte den Lügendetektor eine Weile und nickte dann. »In Ordnung, Herr Poljakow. Ihre Fähigkeiten scheinen mir recht harmloser Natur zu sein. Zumindest sind sie nicht auf unserer Red List vermerkt.«
Sie entfernte die Sensoren, und Nikolaj setzte seine Multibrille wieder auf. »Wenn Sie jetzt bitte damit beginnen würden, die Käfige in die Transportboxen umzuladen.« Sie gab ihren Kameraden einen Wink, und auch die übrigen Trooper verließen den Frachtraum.
Nikolaj informierte sofort Gwinny und Roger über Kom. Roger winkte, und schon setzten sich mehrere ihrer Fütterungs- und Transport-Bots in Bewegung, die mit Greifzangen und Lastgabeln vorsichtig einzelne Käfige und Terrarien von den Frachtwänden hoben und sie in die Transportboxen verluden. Die Dinger bestanden aus Aluminium, waren sichtgeschützt und verfügten ebenso wie die Terrarien über autarke Belüftungssysteme, die sich auf das Luftgemisch
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