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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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wird Zulu zu einem spektakulären Sieg verhelfen. Alles, ich wiederhole, alles, was wir tun, dient einer größeren Sache. Es dient dem Kingdom of Zulu. Es dient meinem Volk!«
    »Ich bin gerührt. Sehen Sie die Wahrheit nicht? Sie dienen einem Schlächter, der mal eben einige Tausende seines Volkes über die Klinge springen lässt.«
    Bitangaro schnaubte abfällig, während er die Chinesin ans Bett fesselte. »Für einen zweitklassigen Zoodirektor, der durchs All tingelt und seine Einnahmen nebenbei mit kleineren Diebstählen auffrischt, reißen Sie das Maul ganz schön auf.«
    Nikolaj runzelte die Stirn. Das war eine Information, die Zulus Leute eigentlich nicht haben dürften.
    »Glauben Sie, ich habe Sie grundlos nach Bangui gebracht?«, fuhr Bitangaro fort. »Ich hatte eigentlich gehofft, dass Sie uns dann besser verstehen würden. Ich wollte Ihnen zeigen, wie mein Volk leidet, nachdem die Konzerne den Kontinent mit ihren Waffentests verwüstet haben. Niemand interessiert sich für die Zustände in meiner Heimat.« Er ließ ein freudloses Lachen hören. »Dabei ist Bangui eine Global City. Die Zustände dort sind noch moderat. Sie möchten nicht wissen, wie es im übrigen Afrika aussieht.« Wütend zurrte er die Riemen fest.
    »Wussten Sie, dass Zulu die Konzerne, die meinem Land das angetan haben, ganz legal vor Gericht stellen ließ? Er versuchte, Entschädigungszahlungen einzuklagen.«

    Nikolaj schwieg.
    »Nein? Nun, ihm war auch kein Erfolg beschieden. Seine Herrschaft wurde als unrechtmäßig verworfen, und die Taten der Konzerne wurden vom Gericht als verjährt betrachtet. Verjährt! Begreifen Sie? Wie können Waffentests mit jahrhundertelangen Folgen verjähren?« Bitangaros Lippen pressten sich zu einem Strich zusammen. »Seitdem liegen wir mit allen übrigen Nationen und Konzernen im Krieg. Und doch geht es nach einem knappen Jahrtausend der Ausbeutung erstmals wieder aufwärts.«
    »Soweit ich mich erinnere, waren die früheren Clanchefs auf Ihrem Kontinent nicht ganz unschuldig an dem Desaster.« Nikolaj ließ Bitangaro nicht aus den Augen. »Sie waren es doch erst, die die Konzerne bei ihren Machtkämpfen ins Land geholt haben.«
    »Kommen Sie mir nicht damit! All diese Rivalitäten wurden gezielt von den Kons geschürt, um Afrika ausplündern zu können. Der Kontinent brauchte einen starken Mann, um das Joch der Fremdherrschaft endlich abzuschütteln.«
    Bitangaro reckte das Kinn vor. »Begreifen Sie denn nicht? Zulu hat uns die Hoffnung auf ein besseres Leben zurückgegeben. Unter ihm ist es dem Kingdom sogar gelungen, drei Planeten zu kolonisieren. Wussten sie das?«
    »Die Sie inzwischen wieder verloren haben, wie man hört.«
    »Ach ja?« Bitangaro bleckte die Zähne, schüttelte dann aber den Kopf. »Warum diskutiere ich überhaupt mit Ihnen? Kommende Generationen werden unseren Kampf anders beurteilen. Ich erwarte nicht, dass ein drogenabhängiger Jump wie Sie das versteht.« Er trat dichter an Nikolaj heran und suchte hinter der Multibrille nach seinem Blick. »Aber darum geht es doch in Wahrheit gar nicht, oder? Ich habe Sie beobachtet, Poljakow.
    Keinesfalls haben Sie immer dieses armselige Leben gelebt, das Sie jetzt führen. Sie und ich, wir beide sind uns in Wahrheit viel ähnlicher, als Sie zugeben würden. Nur, dass uns etwas Grundsätzliches unterscheidet. Denn ich habe eine Vision. Ein Ziel, für das ich sogar bereit bin, mein Leben zu opfern. Können Sie etwas Ähnliches von sich behaupten?«
    »Zulu ist kein Stück besser als jeder der Gegner, den Sie bekämpfen«, antwortete Nikolaj bissig. Doch insgeheim musste er dem Afrikaner Recht geben. Seit seinem Erwachen vor dreizehn Jahren befand er sich ständig auf dem Sprung, mied Risiken und war allein bestrebt, nicht weiter aufzufallen. Sein Leben war… leer.
    »Mag sein«, antwortete Bitangaro gleichgültig. »Aber wir leben in gefährlichen Zeiten. Er ist der Einzige, der für Afrikas Interessen eintritt. Und jetzt auf, Ihre Leute brauchen Ihre Hilfe.«
    Sie verließen das Quartier und begaben sich zu einer ihrer Schiffsschleusen auf dem Maschinendeck. Goldring stierte dort auf einen Bildschirm und sah Roger dabei zu, wie er sich draußen im Vakuum in einem Raumanzug zu der Heckfront ihres Schiffs mit den beschädigten Steuerdüsen vortastete. Gwinny schob ihre altertümliche Reparaturdrohne mit den drei Greifarmen in die Raumschleuse und nickte ihm mürrisch zu. Nikolaj meldete sich bei Roger, zog die Cyberhandschuhe an und

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