Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
mitkommst?«
»Weil ich weiß, dass ich helfen kann. Weil ich helfen will .«
Sie lachte, aber Shane wusste, dass es nicht war, weil sie irgendwas hieran lustig fand. »Du willst doch nur mitkommen«, sagte sie, »weil das, was ich mit dir gemacht habe, immer noch nicht verflogen ist.«
Shane lachte ebenfalls, aufrichtig belustigt. »Das glaube ich weniger. Ich meine, selbst wenn nicht, hätte die Tatsache, dass du plötzlich dreizehn bist, ihr Übriges getan.«
»Nein, hätte es nicht. Du würdest mich immer noch wollen. Nur würdest du dich dafür hassen.« Macs Mund wurde schmal. »Wie wär’s, wenn wir beide einfach wieder hoch in deine Wohnung gehen? Ich gebe dir, was du willst, und dann lässt du mich gehen.«
»Hmm«, machte er, und zum ersten Mal konnte er es tatsächlich spüren – was auch immer sie machte, um noch attraktiver zu sein. Es war verrückt. Er konnte spüren, wie er darauf reagierte – ein bisschen näher rückte, sein Puls schneller wurde, und sein Körper durch den verstärkten Blutfluss aufgewühlt wurde. Er zwang sich, noch einen Schritt zurück zu machen, von ihr fort. »Verlockend, aber nein. Ich würde viel lieber die Exkursion mitmachen. Außerdem schießt dein wie-heißt-das-doch-gleich Vernetzungsniveau in den Himmel, wenn ich dich berühre – ich bin ziemlich sicher, dass das unvermeidlich ist. Und du wirst warten müssen, bis es wieder gesunken ist.«
An ihrem Gesicht konnte er sehen, dass er damit recht hatte.
»Also, solange wir uns nicht berühren«, fuhr Shane fort, »kannst du so tun, als würdest du nicht merken, dass selbst meine Nähe dich in die Höhe treibt, oder? Und vergiss nicht, dass Krankenhäuser Überwachungskameras und Metalldetektoren an den Eingängen haben. Wenn jemand sich verdächtig macht, merken sie definitiv, dass es dich nur einmal gibt, und das könnte dann definitiv ein Problem werden. Also machen wir das auf die einfache Art. Ich gehe mit dir rein, wir bringen das hinter uns und gehen wieder raus.«
Mac drehte sich abrupt um und lief auf den Parkplatz zu. »Wenn du mich behinderst, kannst du dich zum Teufel scheren.«
»Würde mir nicht im Traum einfallen«, erwiderte er, während er ihr im Laufschritt folgte, um sie einzuholen.
Stephen Diaz schloss die Augen.
Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er sich derart entblößt – er hatte dem Mann seiner Träume seine Liebe gestanden. Das ist es, denkst du? Du glaubst, dass es nur um den Sex geht, aber … so ist es nicht. Ich liebe dich, Elliot. Ich liebe dich schon seit sieben Jahren.
Elliot war darauf ungewöhnlich still geworden. Zweifellos erinnerte er sich an die wilden Träume, in denen es doch ganz offensichtlich um Sex gegangen war.
Endlich sagte Elliot doch etwas. »Wirst du mich irgendwann wieder ansehen?«
Stephen schlug die Augen auf.
Elliot saß da, neben ihm auf dem Sofa, und seine blauen Augen hinter seiner Brille blickten sanft. »Schon besser«, sagte er ruhig.
Die Hitze, die noch bis eben in seinen Augen geglüht hatte, war verschwunden. An ihre Stelle war – Freundlichkeit? – getreten.
Oh Gott, jetzt würde er gleich sagen, dass sein Geständnis schmeichelhaft war, aber total wahnsinnig und dass es in seinem Leben keinen Platz für Wahnsinn gab, nur dass er es sanft, liebenswürdig und mit Humor machen würde – so, wie er immer alles machte, und –
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, gab Elliot zu. »Ich meine, du bist eine solche … Lichtgestalt. Jeder muss sich automatisch in dich verlieben. Einschließlich mir – aber es war nie eine wirkliche Option, sich mit dir auf diese Weise zu verbinden, weil du bist, wer du bist. Nie. Ich hätte nie gedacht … Nie auch nur zu hoffen gewagt … Ich bin nicht mal sicher, ob ich dich überhaupt kenne, Stephen – dein wahres Ich. Ich wusste ja nicht mal, dass du schwul bist.«
Und jetzt kam sie. Die Ich finde, wir sollten einfach gute Freunde bleiben -Rede. Stephens Herz hatte einen Satz gemacht bei Einschließlich mir – aber das endgültig klingende Nie hatte ihn wieder in Habachtstellung versetzt. Er wappnete sich für die Enttäuschung. Zwang sich, die Augen offen zu halten, trotzdem konnte er Elliots Blick keine Sekunde länger standhalten. Er musste auf den Boden schauen.
»Aber ich würde dich sehr gerne kennenlernen«, sagte Elliot leise. »Und dann können wir … ich weiß nicht. Sehen, was daraus wird?«
Stephen blickte zu ihm auf, und seine Überraschung war ihm zweifellos anzusehen, denn Elliot
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