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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Shane, dass sie die Wahrheit von wegen Ausgang ein bisschen gedehnt hatte.
    »Wo gehst du hin?«, fragte er wieder. »Ich weiß, dass das irgendwas mit diesem Mädchen zu tun hat. Nika Taylor. Vielleicht kann ich ja helfen.«
    »Hör mal, Matrose«, kam zur Antwort. »Wie ich sehe, bist du ein Quertreiber. Ein knallharter Typ, der auf der schwarzen Liste steht, ein Cage Fighter und Rebell. Alles klar. Aber du kannst nicht helfen –«
    »Komm schon, wenn wir’s richtig anstellen, wird niemand merken, dass ich weg war«, beharrte Shane. Es war offensichtlich, dass sie ihn auf die Palme bringen wollte – ihn einen knallharten Rebell nannte, wo sie ihn doch für einen Pfadfinder hielt –, also ignorierte er es. »Ich habe mir die Sicherheitsvorkehrungen am Haupttor angesehen. Man wird beim Reingehen gefilzt, nicht beim Rausgehen. Wir rauschen einfach an der Wache vorbei –«
    Mac schüttelte entschieden den Kopf. »Nei-en.«
    »Du kannst mich natürlich auch zurücklassen«, führte er aus. »Dann wirst du aber womöglich angehalten – Mann, das wär blöd –, bevor du überhaupt das Tor erreichst.«
    »Womöglich«, wiederholte sie und sah ihn eindringlich mit ihren wahnsinnig schönen Augen an.
    Shane blickte zu den knospenden Bäumen im Garten hinüber. Es war ein wundervoller Tag. »Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch.«
    »Du würdest mir die Sicherheit auf den Hals schicken?«, sagte Mac, und es war klar, dass sie nicht wirklich daran glaubte. Sie kramte sogar ihr Handy aus ihrer Hosentasche und hielt es ihm hin. »Okay. Los. Verpetz mich. Liefer mich ans Messer.«
    Und genauso, wie er ihren, ließ sie seinen Bluff auffliegen.
    »Das werde ich nicht tun«, gab er zu.
    Sie steckte das Telefon zurück und wandte sich zum Gehen. »Geh wieder nach oben.«
    »Ich komme auf jeden Fall mit«, sagte Shane. »Wenn du mich nicht ins Auto lässt, fahr ich eben auf dem Dach mit. Obwohl das vielleicht auffällt, wenn wir uns dem Tor nähern.«
    Mac drehte sich wieder zu ihm um, und er konnte sehen, dass sie wusste, dass er es ernst meinte. Er würde das tatsächlich bringen, kein Scheiß.
    »Ich weiß, dass du mit dem Auto fährst und nicht mit deinem Motorrad – sonst hättest du Stiefel an«, sagte er und zeigte auf ihre Turnschuhe.
    Sie wandte ihren Blick nicht von seinem Gesicht ab. »Das ist doch Erpressung«, sagte sie. »Entweder ich nehme dich mit, oder ich fliege auf. Das ist unterste Schublade, Laughlin.«
    Er lachte. »Entschuldigung, aber bist du nicht die Frau, die vor Kurzem gestanden hat, dass sie mich mit einem Trick in ihr Bett gebracht hat?«
    Sie sah verletzt aus. Shane hatte kein besonderes Talent, wenn es um Empathie ging, doch selbst er konnte sehen, dass sie das unter die Gürtellinie getroffen hatte. Also entschuldigte er sich rasch. »Mann, das war blöd. Tut mir leid. Ich schätze, das sollte lustig klingen oder schlau oder –«
    »Ich brauche keine Hilfe bei dem, was ich vorhabe«, sagte Mac tonlos. »Ich gehe in die Notaufnahme im Krankenhaus, okay? Das, in das auch Nika Taylor gegangen ist. Wenn ich da bin, gehe ich als Kind rein. Ich bezahle in bar, sie scannen mich, und ich tauche auf dem Schirm der Gesellschaft auf.«
    »Du bietest dich als Köder an, um wie Nika entführt zu werden«, wurde Shane klar. »Aber, Schätzchen, tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass dich niemand auf diesem Planeten auch nur für eine Sechzehnjährige halten wird. Schmink dir das ab.«
    Doch dann, Herr im Himmel, verwandelte sie sich in ein Kind – hier vor seinen Augen. Ihre Brust wurde flach und ihr Gesicht zu dem eines Mädchens statt einer Frau.
    Unwillkürlich machte Shane einen Schritt zurück. Sie lachte – und wurde wieder sie selbst.
    »Okay, damit lag ich wohl falsch«, sagte er schnell. »Aber … Lassen die dich da wirklich einfach reinspazieren, in die Notaufnahme, ohne einen Erwachsenen? Gibt es da nicht Regeln –«
    »Ich werde meine eigene Mutter spielen«, sagte sie. »Ich habe noch ein anderes Oberteil dabei. Das habe ich schon mal gemacht – die Leute sind viel zu beschäftigt, um darauf zu achten. Mom parkt noch das Auto oder ist auf der Toilette oder telefoniert …«
    »Aber wäre es nicht einfacher«, fragte Shane, »wenn du mit dem, keine Ahnung, Freund deiner Mutter oder deinem Onkel Shane da wärst?«
    »Was soll das?«, fragte Mac ihn plötzlich. »Du bist müde – ich kann sehen, dass du immer noch müde bist. Warum ist es so wichtig, dass du

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