Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

schließlich.
    Sex – mit ihm – hatte Macs Vernetzungsniveau gewaltig erhöht. Über das von Stephen Diaz. Es war unfassbar.
    »Computer, alle weiteren Veränderungen angeben«, sagte Mac. »Bitte akustischen Bericht, auch über kleinste Schwankungen.«
    »Zweiundsechzig Komma neun-neun-acht«, berichtete der Computer augenblicklich, und das Knistern ließ etwas nach.
    » Mist.«
    »Zweiundsechzig Komma fünf-neun-sieben.«
    »Computer, nur ganzzahlige Veränderungen«, befahl Mac.
    Shane hob den Kopf – am Ende hatte er das Gesicht gegen die Wand gepresst, und er hielt Mac mit den Händen an ihrem unglaublichen Hintern fest, seine Arme zitterten deutlich von der Anstrengung, und seine Beine waren entschieden geschwächt, aber er war glücklich.
    Doch als er sich zu bewegen begann, um sie so würdevoll und elegant wie möglich absteigen zu lassen, unter Berücksichtigung, dass sie noch halb angezogen war und ihm die Hosen um die Stiefel hingen und ihn behinderten, umfasste sie ihn noch fester und sagte wieder: »Nicht!«
    Er hielt inne. Bevor er etwas sagen konnte, zischte sie: »Schsch! Einfach schsch! «
    Okay. Offensichtlich machte sie etwas – er hatte keine Ahnung, was, aber es war klar, dass sie es für enorm wichtig hielt.
    »Sechzig«, berichtete der Computer dann, »Achtundfünfzig. Siebenundfünfzig.«
    »Was zum Henker …?« Mac hob den Kopf und schlug die Augen auf, und ihre Nasen waren dicht beieinander. »Warum geht es so schnell bergab?«
    Bevor Shane etwas antworten konnte, fügte sie hinzu: »Computer, erklären«, und der Computer antwortete für ihn: »Antwort unbekannt. Fünfundfünfzig.«
    »Wie kann ich helfen?«, fragte Shane Mac, obwohl die Kraftanstrengung, sie weiter so zu halten ihn zum Schwitzen brachte.
    »Ich dachte, ich hätte mehr Zeit«, sagte sie, und er bekam einen Kloß im Hals, angesichts der vollkommenen Verzweiflung in ihren Augen.
    »Ich weiß nicht, was du versuchst«, sagte Shane, während er ihrem Blick standhielt und sie im Geiste beschwor, ihm zu glauben, und seine Arme zwang, nicht zu zittern. »Aber wenn es irgendwas gibt – egal was –, wie ich helfen kann …«
    Sie antwortete nicht, sondern sah ihn bloß an.
    Also ließ er nicht locker. »Sag mir wenigstens, was du da tust – ist das diese Sache mit dem emotionalen Muster? Suchst du nach diesem Caine?«
    Mac schloss die Augen und nickte. »Für einen Augenblick dachte ich … Ich dachte, ich spüre ihn vielleicht …«
    »Aber das ist ja toll«, rief Shane begeistert. »Mac, das ist unglaublich. He, komm schon, guck nicht so enttäuscht. Wir haben dich auf dreiundsechzig hochbekommen, oder? Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir das noch mal hinkriegen – verdammt, ich bin sicher. Verpass mir einfach noch eine Salve von deinem Voodoo, und ich bin sofort bereit. Und wenn du das aus irgendeinem Grund nicht kannst, kann uns der Typ vom Zimmerservice ja ein bisschen Viagra zum Mittagessen bringen. Warte – ich vergesse es immer wieder –, ich meine natürlich der Typ vom Gefängnisservice . Obwohl ich mich gerade im Moment, mit der Aussicht auf eine baldige Wiederholung in meiner äußerst vielversprechenden Zukunft, gar nicht so furchtbar damit fühle, eingeschlossen zu sein.«
    Mac öffnete die Augen, um ihn anzusehen, doch die Verzweiflung war nicht aus ihrem Gesicht gewichen – wenn überhaupt, war sie schlimmer geworden. Shane spürte einen Stich in seinem Herzen und wusste, wenn er sagen würde: Bitte, bitte, bitte, schließ mich nicht aus, würde sie genau das tun. Also sagte er stattdessen: »Ein Smiley?«, und machte ein halb ängstliches und halb lächelndes Gesicht, was die erhoffte Wirkung hatte.
    Sie verdrehte die Augen und atmete lachend aus.
    Also bohrte er noch ein bisschen nach und sagte ihr leise, dieses Mal ganz ernst: »Ich weiß, dass du es gewöhnt bist, Probleme allein zu lösen, und manchmal ist es das Schwerste auf der Welt, Hilfe anzunehmen, aber … Lass mich dir helfen.«
    »Siebenundfünfzig«, verkündete der Computer. »Achtundfünfzig.«
    »Nanu«, sagte Shane. Macs Vernetzungsniveau … stieg wieder an?
    Doch sie sah nicht glücklich aus, sondern erstaunt und dann entsetzt, als der Computer fortfuhr. »Sechzig. Einundsechzig. Zweiundsechzig.«
    »Oh, Scheiße «, flüsterte sie, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Und diesmal wusste Shane, dass er es sich nicht einbildete, denn nun rollten ihr zwei große Tränen die Wangen hinunter, und weitere folgten ihnen, als Mac