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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Haarsträhnen von ihr im Mund hatte, war es tatsächlich nicht peinlich, dass er da war, trotz allem, was sie gerade miteinander erlebt hatten. Vermutlich hatte er sie im Wohnzimmer seines Elternhauses auf irgendeine Art hypnotisiert, auf ähnliche Weise, wie er sie vor ihrer Wohnung in sein Auto bekommen hatte.
    Aber da Nika immer noch vermisst wurde, wollte sie keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwenden, also kam sie gleich auf den Punkt.
    »Können wir das noch mal versuchen?«, fragte sie ihn. »Ohne die Medikamente?«
    Erst da, als Bach sie losließ, sich aufsetzte und sich das eigene Haar aus dem Gesicht strich, bemerkte sie, dass seine Hände zitterten. Trotzdem nickte er ohne Zögern. »Auf jeden Fall«, sagte er. »Aber erst soll Elliot dich untersuchen.«
    »Sechzig«, berichtete der Computer in Shanes Wohnung. »Zweiundsechzig. Siebenundfünfzig. Einundsechzig. Sechsundfünfzig. Zweiundsechzig.«
    Macs Vernetzungsniveau sprang auf und ab. Sie hüpfte hin und her wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Und war total erledigt.
    Das war wieder Tim, so als ob sie alles noch einmal erlebte. Nur dass Shane nicht einfach nur Tim war. Er war Tim mal tausend. Er war eine Millionen Mal der Mann, der Tim immer gerne gewesen wäre.
    Und Mac? Sie konnte niemandem die Schuld geben, als sich selbst. Dumm, wie sie war, hatte sie mit dem Feuer gespielt. Und jetzt, wo sie so tief drinsteckte, gab es kein Zurück mehr. Nicht jetzt, wo die reale Möglichkeit, Devon Caine zu finden, fast in greifbarer Nähe war.
    Und was noch schlimmer war, sie konnte ihre Tränen nicht aufhalten – sie weinte wie ein kleines Mädchen, das ihr Hündchen verloren hatte. Und Shane gefährdete seinen derzeitigen Status als nettester Typ der Welt auch nicht, indem er so etwas Bescheuertes sagte wie Hey, alles wird gut oder Nicht weinen, Baby, so schlimm ist es doch gar nicht oder gar Tut mir leid , obwohl er eigentlich keinen blassen Schimmer hatte, warum sie weinte.
    Stattdessen versorgte er sie mit einer akzeptablen Ausrede für ihren Gefühlsausbruch, als er sie mit diesen Augen ansah und sagte: »Ich will Nika doch auch finden.«
    »Einundsechzig. Zweiundsechzig. Einundsechzig …«
    Und dann beugte Shane sich vor und küsste sie so zärtlich, dass sie, wenn sie nicht sowieso schon geweint hätte, sicher nun angefangen hätte.
    Als Mac die Augen schloss und seinen Kuss erwiderte, wusste sie, was sie tun musste. Sie musste ihre Angst loslassen und ihre Gefühle akzeptieren.
    Sie wollte mit diesem Mann zu Mittag essen.
    Und zu Abend. Und frühstücken.
    Die nächsten sechzig Jahre lang.
    Sie wollte, dass die Glut in seinen Augen echt war. Sie wollte, dass der Sex, den sie gerade gehabt hatten, mehr bedeutete als momentane Befriedigung. Sie wollte, dass dieser Kuss …
    Wenn dieser Kuss nur ewig dauern würde.
    Gott, Gott, Gott stehe ihr bei …
    »Zweiundsechzig«, sagte der Computer und verstummte dann.
    Die Augen fest geschlossen, in der Süße dieses Kusses, hatte Mac etwas getan, dem sie für immer abgeschworen hatte. Sie hatte diesem Mann – der sie nie wahrhaft lieben konnte – ihr Herz geschenkt.
    »Kannst du mich nicht zum Einschlafen bringen«, fragte Anna. »Einfach, indem du mir sagst, dass ich es soll?«
    »Wir könnten es versuchen«, sagte Bach. »Aber das ist nicht immer so einfach. Und zunächst würde ich gern deinen bewussten Zustand ausnutzen.« Er lächelte, um seine Bitte abzumildern – sie saß ihm in seinem Büro gegenüber, zwischen ihnen sein Schreibtisch, und wirkte so ernst. So traurig und in sich gekehrt. »Ich würde dir gerne ein paar Fragen stellen. Wenn das in Ordnung ist.«
    Sie nickte, aber in ihre Augen trat ein wachsamer Ausdruck, als wüsste sie, was nun kommen würde – etwas, was höchst unangenehm war und von dem sie auch nicht erkennen konnte, was es mit einer Kontaktaufnahme zu Nika zu tun haben sollte.
    »Zuerst will ich dir was zeigen, was ich ganz zufällig gefunden habe«, sagte Bach. Anstatt sie geistig anzuschubsen – seine übliche Art, um Zugang zu den Gedanken eines anderen zu erbitten –, legte er ihr quasi sanft eine mentale Hand auf den Kopf, in der Hoffnung, dass es weniger aggressiv rüberkam. Er versuchte, es weniger wie einen Befehl, sondern vielmehr wie eine Bitte wirken zu lassen.
    Anna schloss die Augen und seufzte vor Missfallen, als sie ihm Einlass gewährte. »Toll, ich kann kaum erwarten, was du …«
    Doch ihre Stimme verebbte, denn Bach verlor keine Zeit. Er führte sie zu

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