Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
Sex, den sie in ihrer Wohnung am Kenmore Square gehabt hatten, genauso unglaublich gewesen war, doch dann hörte er auf, an irgendwas zu denken, außer daran, wie Mac sich ihm entgegen- und mit ihm bewegte.
Er hatte aufgehört, sie zu küssen, um sie in einem günstigeren Winkel zu positionieren, und ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen leicht geöffnet. Jeder ihrer Atemzüge, jedes unstete Ein- und Ausatmen, war halb Keuchen und halb Seufzen, und er wollte nichts, als für immer so hierbleiben und ihr Gesicht betrachten. Diese Frau in seinen Armen war eine Meisterin darin, ihre Gefühle zu verbergen – außer wenn sie Sex hatte. Ihre reine und entfesselte Lust machte sie zu einem offenen Buch. Gott, es war unbeschreiblich.
»Hey«, flüsterte Shane, doch erst als er ihr rasendes Tempo fast bis zum Stillstand verlangsamte, schlug sie die Augen auf, die vor Verlangen brannten.
»Nicht«, erwiderte sie im Flüsterton und schloss die Augen wieder. Doch dann biss sie sich auf die Unterlippe und schluckte ein Stöhnen hinunter, als er weiter in sie stieß.
Shane konnte nicht anders, als sie unter keuchendem Gemurmel weiterzuküssen. »Nicht was?«
»Aufhören«, keuchte sie.
»Ich habe nicht aufgehört«, bemerkte er, zog sich aber langsam, ganz langsam zurück.
»Sei kein Spielverderber«, sagte sie und schlang die Beine fester um ihn. Doch er löste sie von der Wand und hob sie von sich weg, sodass sie wehrlos war. Sie grub ihre Finger in seinen Rücken. »Komm schon, Matrose, du weißt doch, was ich gernhab.«
Wenn sie seinen richtigen Namen benutzt hätte, hätte er ihr vielleicht genau das gegeben, was sie wollte.
»Ich bin mir ziemlich sicher, Dr. Mackenzie «, murmelte Shane stattdessen, während er sie, weiterhin ganz langsam, wieder auf sich senkte und an die Wand presste, »dass Sie das auch gernhaben.« Ein hilfloses Stöhnen entfuhr ihr.
»Oh Gott«, keuchte sie, als er sich von Neuem zurückziehen wollte und sie wieder versuchte, ihn daran zu hindern, »Oh, bitte, oh, nein, Shane, nicht! «
Dann schlug sie erneut die Augen auf, und dieses Mal glänzten sie vor Tränen. Er war so überrascht, dass er erstarrte. Doch dann war der Moment schon wieder vorbei. Er hätte ihn ins Reich der Einbildung geschoben, hätte sie nun nicht verärgert gesagt: »Versuch nicht, etwas daraus zu machen, was es nicht ist! Und verdammt noch mal! Schau mich nicht so an!«
»Wie an?«, fragte er. »Ich … schau dich einfach nur an.«
»Mit diesen Augen!«, sagte sie.
»Na ja«, sagte er. »Meine Augen muss ich schon irgendwie benutzen, um zu schauen , also –«
»Schau mich einfach gar nicht an!«, sagte sie. »Ich will … einfach …« Sie zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn so heftig, dass es schien, als versuchte sie ihm seine Seele aus dem Leib zu saugen.
Irgendwie zog sie ihn zu sich, und Shane spürte, wie ihre Schultern mit viel größerer Wucht gegen die Wand schlugen, als ihm lieb war, doch er konnte sie nicht davon abhalten. Und, Himmel, sie hatte ihre Voodoo-Kräfte verzehnfacht, und als sie sich auf ihn zuzubewegen begann – hart und schnell, so wie sie angefangen hatten und wie sie es forderte –, reagierte sein Körper unwillkürlich.
Es war eine Verrücktheit, was sie da taten, die Sache geriet buchstäblich außer Kontrolle, er konnte sich nicht mehr verweigern oder auch nur etwas verlangsamen. Und dann war es um ihn geschehen. Er kam nur noch in einem heißen Rausch, während sie sich ebenfalls komplett gehen ließ.
Und Gott, er war nicht der Einzige, der explodiert war – um sie herum flackerten und knallten alle Glühbirnen, und die Steckdose an der Wand neben seinen Beinen knisterte und sprühte Funken.
Auch der Drucker an der Computerstation musste etwas abbekommen haben, denn er surrte und rappelte ein ganze Weile und spuckte als Krönung sogar einen Ausdruck aus. Vermutlich eine Testseite. Eigentlich hätten viele Zeilen mit Wahnsinn, der Hammer, irre, ich fass es nicht, überirdisch darauf stehen müssen, denn genauso fühlte er sich selbst.
»Computer, Vernetzungsniveau angeben.« Mac hatte ihr Gesicht immer noch an Shanes Hals gepresst, die Beine um ihn geschlungen, und für einen Moment dachte er, sie spräche eine andere Sprache, denn er konnte bei dem allmählich nachlassenden Dröhnen in seinen Ohren überhaupt nicht verstehen, was sie ihn fragte.
Doch als der Computer ihr unter lautem Knistern antwortete – »Dreiundsechzig Prozent Vernetzung« –, verstand er es
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