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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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dem Traum, den sie gehabt hatte, bevor Nika ihn mit den brutalen Bildern in Beschlag genommen hatte, die sie für Projektionen der Entführung des Mädchens hielten.
    Das Krankenhaus. Nika, wie sie auf dem Tisch saß, nachdem sie wegen dieser Nebenhöhleninfektionen gescannt worden war, und Anna diesen unwirschen Blick zuwarf. Der Arzt in seinem weißen Kittel kehrte ihnen den Rücken zu, während er sich die Ergebnisse des Scans ansah …
    Bach ging direkt in den Traum hinein, nahm Anna sanft am Arm und führte sie um den Mann herum, sodass sie sein Gesicht sehen konnte, und –
    Anna riss die Augen auf und schnappte nach Luft, und Bach ließ sich von ihr wieder ganz aus ihrem Kopf hinauswerfen.
    »Das war David«, sagte sie jetzt. »Im Laborkittel. In meinem Traum.«
    Bach nickte.
    »Er ist kein Arzt«, sagte sie.
    »Und doch hat dein Unterbewusstsein ihm diese Rolle zugedacht – und ihn euch den Rücken zukehren lassen.«
    »Aber warum? Was bedeutet das?«, fragte Anna ihn.
    »Was glaubst du , was es bedeutet?«, erwiderte er.
    Sie schüttelte den Kopf, während sie seinem Blick standhielt, doch er wartete, und schließlich redete sie. »Dass … ich immer noch nicht ganz darüber hinweg bin, was er getan hat? Dass ich ihn, obwohl ich Hunderte Meilen weit weg gezogen bin, immer noch als Bedrohung ansehe? Oder vielleicht liegt es daran, dass ich dem Krankenhaus und den Ärzten die Schuld dafür gebe, dass sie es zugelassen haben, dass sich die Gesellschaft in ihre Daten eingehackt und Nika entführt hat. Die Ärzte müssen Scheiße sein, und David ist definitiv Scheiße, also spielt er in meinem Traum den Arzt …? Es könnte alles sein. Einschließlich, dass mich der Arzt – irgendwie – an David erinnert hat und es mir damals bloß nicht aufgefallen ist. Obwohl, Moment, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir bei einer Ärztin waren, und … ich weiß nicht. Ich gebe auf. Was denkst du , bedeutet es?«
    »Ich denke, dass Davids Gegenwart in deinem Traum entscheidend ist«, sagte Bach. »Und ich denke, dass du wahrscheinlich öfter von ihm träumst, als du dich erinnern kannst. Du hast – erfolgreich – daran gearbeitet, über seinen Angriff hinwegzukommen, und ich denke, das wird dadurch symbolisiert, dass er sich von dir abwendet. Wenn ich dein Therapeut wäre, würde ich dir empfehlen, dass du lernst, seine Gegenwart in deinen Gedanken – im bewussten und unterbewussten Zustand – zu erkennen und zu versuchen, ihn kleiner zu machen, wenn er auftaucht. Ihn schrumpfen zu lassen oder wegzustoßen. Was er dir angetan hat, wird nie verschwinden – es ist ein Teil von dir –, aber es muss dich nicht bestimmen. Und das tut es auch jetzt schon nicht mehr. Du hast gute Arbeit geleistet.«
    Das brachte Anna zum Lächeln – nur ein kurzes Verziehen ihrer Lippen – bevor sie das Gespräch, wie immer, wieder auf ihr einziges Anliegen brachte. »Aber was hat das alles mit Nika zu tun?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Bach offen zu. »Nicht genau. Es ist alles nur Theorie.«
    »Du hast vorhin gefragt«, erinnerte sich Anna, »ob Nika wusste, dass ich Albträume von David habe. Und ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das weiß.«
    »Das war eine meiner Theorien«, sagte Bach. »Mein Tipp wäre, dass Nika bewusst ist, dass etwas Traumatisches, ja etwas sogar Albtraumhaftes zwischen dir und David vorgefallen ist. Ich halte es für möglich, dass sie ihn als Verbindung benutzt, wenn sie versucht, mit deinem Unbewussten Kontakt aufzunehmen.« Er lächelte. »Natürlich könnte es auch nur Zufall sein. Vielleicht graben wir zu tief, und die Verbindung ist lediglich, dass du einen Albtraum hattest – und Nika im Moment einen durchlebt. Trotzdem sagt mir mein Bauchgefühl, dass David nicht zufällig in deinem Traum aufgetaucht ist.«
    Anna nickte, immer noch düster. »Also … was machen wir jetzt? Glaubst du, wenn du mir eine Gehirnwäsche verpasst, damit ich einschlafe«, sagte sie und zuckte innerlich bei dem Wort Gehirnwäsche zusammen, »und du Dr. Diaz’ Technik für kontrolliertes Träumen benutzt, um sicherzugehen, dass ich – juhu – von David träume, könnten wir irgendwie dieselbe Verbindung aktivieren und Nika erreichen?«
    Sie war erstaunlich klug. »Es ist eine wackelige Theorie«, sagte Bach. »Aber … ja. Das glaube ich.«
    Anna atmete heftig aus. »Okay, dann los.«
    Und zugleich so erstaunlich mutig.
    Bach räusperte sich. »Kann ich dir erst ein paar Fragen stellen?«
    Sie seufzte wieder,

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