Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
Höhe, und alle fünf wurden durch die offene Tür in die Kabine gezogen. Der Hubschrauber brauste davon.
Stephen rollte sich auf die Seite, um ihm nachzusehen, ein schrumpfender schwarzer Umriss, der im strahlenden Blau des Morgenhimmels verschwand.
Erst dann, in seiner Niederlage, nahm er sein eigenes, hellrotes Blut wahr, das sich um ihn und unter ihm sammelte. Er griff sich an die durchnässte Vorderseite seines T-Shirts, um das Loch im Stoff zu betasten.
Sein Bauch blutete – eine Austrittswunde von einer der Kugeln, die ihn in den Rücken getroffen hatten. Ihm war kalt, und sein Blickfeld wurde tunnelartig, was kein gutes Zeichen sein konnte, aber trotzdem machte sein Herz einen Satz, als Elliots Gesicht vor ihm auftauchte. »Du lebst«, sagte er, konnte aber seine Stimme nicht hören, also hatte er die Worte vielleicht gar nicht herausgebracht.
Elliot war ganz der professionelle Arzt, rief nach einer Tragbahre und einer Infusion, und etwas Sterilem, um den Blutfluss zu stoppen. Dann schien er zu beschließen, dass steril keine so hohe Priorität hatte, denn er riss sich das Hemd vom Leib und drückte damit gegen Stephens Rücken.
Wie immer waren sie mit einem Schlag miteinander verbunden.
Gottverdammt, gottverdammt, gottverdammt, stirb mir nicht weg, du Arschloch! Hilf mir jetzt, kämpfe – halte deinen Blutkreislauf zurück, weg von deinen Wunden. Du kannst das, bleib bei mir!
Das würde es einfacher machen, da Stephen nicht seinen Mund und Hals benutzen musste, um zu sprechen. Und doch schien er es nicht zu schaffen, seine Gedanken zu strukturieren. Sie drifteten immer wieder ab in seine Wohnung, zu der viel zu kurzen Zeit, die er mit diesem atemberaubenden Mann und in seinen Armen verbracht hatte. El. Ich liebe dich.
Wag es ja nicht, mir mit diesem Letzte-Worte-Scheiß zu kommen, du Arschloch! Ich war sicher da drin! Ich war in Sicherheit! Du hättest dich selbst abschirmen müssen!
Angst, sagte Stephen zu ihm, als er spürte, wie er hochgehoben und auf eine Trage gelegt wurde, wie sie sich beide rasch bewegten, dann noch schneller, wieder auf das Gebäude zu . Dass Kugeln durch … Wände … Fenster kommen … dich treffen.
Aber sie sind gar nicht durchgekommen.
Doch, sind sie. Er wusste nicht, woher, aber er wusste es. Als sie ihn im doppelten Tempo durch die Eingangstür trugen, kamen sie genau an der Stelle vorbei, von der er ohne jeden Zweifel wusste, dass Elliot dort gestorben wäre, wenn Stephen nicht seinen Schutz auf ihn übertragen hätte. Aber ich habe es getan. Ich habe die Zukunft geändert. Sein Herz schmerzte, als ihm einfiel, wie Anna und Mac weggebracht wurden. Zumindest teilweise …
Er wusste immer noch nicht genau, was passiert war, warum Anna rausgerannt war, aber er erinnerte sich vage daran, etwas gehört zu haben, das sie zu Mac gesagt hatte, und gab die Erinnerung, so gut er konnte, an Elliot weiter. Es war etwas, das Bach wissen musste.
» Da ist ein Mädchen «, hatte Anna gerufen, » die mit Nika zusammen gefangen ist, und sie sendet mir eine Nachricht – sie projiziert eine Nachricht! Sie wird mit Nika fliehen, sie wird uns helfen! Aber da ist so eine komische Störung, dieser Lärm in meinem Kopf, und ich muss raus! «
Großer Gott, wurde Elliot klar. Es war eine Falle. Wer immer die waren, sie sind gekommen, um Anna zu holen, und haben sie mit einem Trick rausgelockt.
Gott, Stephen war müde, und ihm war so, so kalt …
Sei stark , befahl Elliot ihm in scharfem Ton. Stephen, bleib bei mir! Du musst dich darauf konzentrieren, dich zu heilen …
Aber Dunkelheit senkte sich auf ihn nieder, der Schmerz setzte ein, und er war zu schwach, um ihn zu bekämpfen. Er wollte sich einfach nur fallen lassen, in die Erinnerung an … war es erst gestern früh gewesen? Als sie auf seinem Sofa gesessen und er Elliot das erste Mal geküsst hatte …
Beste Tage meines Lebens , sagte er zu Elliot. Werde dich immer lieben.
Dann gab er der Dunkelheit nach.
»Nulllinie!«, schrie Elliot, als Stephen Diaz, über und über voller Blut, in das medizinische Zentrum des OI gefahren wurde.
Shane war losgerannt, als er den Kampfhubschrauber auf das OI-Hauptgebäude hatte zusteuern sehen. Er war mit der U-Bahn raus nach Riverside gefahren und dann den Rest des Wegs zum Gelände gelaufen, unsicher, wie er bei seiner Ankunft am Tor empfangen werden würde. Doch die Wächter stellten sein Recht, dort zu sein, nicht infrage. Sie suchten ihn nur nach Waffen ab, und als er passieren
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