Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
Voodoo-Zaubers, so heftig, dass sie auf ihn genauso hätte wirken müssen wie auf Shane im Auto auf dem OI-Parkplatz. Es hätte ihn wehrlos machen müssen, aber er lachte nur.
    Mac wusste, solange sie diese Fesseln an den Armen hatte, konnte sie nichts unternehmen, um ihn aufzuhalten. Trotzdem durfte sie nicht aufgeben. Sie durfte nicht aufhören, musste es immer wieder versuchen.
    Aber als er sein Messer wieder aus dem Bett zog und sie damit ritzte, nur eine dünne Linie entlang der Innenseite ihres Oberschenkels, wünschte sie zum ersten Mal in ihrem Leben, sie hätte im Telekinese-Labor mehr Zeit mit diesen blöden Puzzlen verbracht. Wenn sie ihre telekinetischen Fähigkeiten verbessert hätte, wenn sie gelernt hätte, sie zu verfeinern und zu kontrollieren, hätte sie ihm vielleicht das Messer abnehmen und ihm damit die Kehle aufschlitzen können. Vielleicht hätte sie ihn hochheben und mit so viel Wucht rückwärts gegen die Wand schleudern können, dass er sich das Genick gebrochen hätte, ohne zu riskieren, sich mit ihren rohen Kräften aus Versehen diese Fesseln aus der Haut zu reißen und sich die Handgelenke zu zerfetzen.
    Er drang tiefer mit seiner Klinge ein, und sie gab einen Schmerzenslaut von sich, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, das nicht zu tun. Sie verwandelte ihn in einen Fluch. »Fick dich!«
    »Mac!«, rief Anna vom anderen Ende des Raums und fing an zu weinen.
    »Schau weg, Anna«, sagte Mac zu ihr, als das Monster mit seiner Fernbedienung ihr Bett einstellte. »Dreh dich weg. Sieh nicht hin. Und um Himmels willen, heul nicht. Es gefällt ihm, wenn man heult. Denk an Bach, okay? Er kommt dich holen – ich weiß es. Er liebt dich – wusstest du das?«
    »Was?«
    »Ja, es hat ihn selbst überrascht. Er ist ziemlich durcheinander. Aber er ist der Maestro – er ist ziemlich klug. Er findet einen Weg.«
    »Langweile ich euch?«, fragte Narbengesicht, während sich ihre Knie in die Luft hoben und ihre Füße sich auf ihr Gesäß zubewegten.
    Mac versuchte, ihre Knie zusammenzupressen – vergeblich. Also sah sie ihn an, als hätte sie ganz vergessen, dass er dastand. »Ja, Mann, irgendwie schon.«
    Sie wusste sofort, dass sie zu weit gegangen war, dass seine Geduld am Ende war. Denn er packte das Messer, und sie wusste, dass er sie damit ausweiden würde. Sie musste versuchen, ihn zu entwaffnen, was sie auf jeden Fall umbringen würde, wegen dieser verfluchten Haken … Da ließ er plötzlich das Messer fallen und es knallte mit einem Klirren auf den Boden. Bitte, lieber Gott, lass ihn einen heftigen Schlaganfall haben … Tatsächlich sah es danach aus, denn er krümmte sich, richtete sich wieder auf und krümmte sich dann abermals und noch etwas mehr.
    »Machst du das?«, fragte Anna sie.
    Mac schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Nein, ich«, sagte Narbengesicht, als er sich noch ein paarmal vor- und zurückneigte. »Ich mache das. Ich bin es, Mac. Shane.« Dann hustete er, als reinigte er seine Lungen von Wasser oder einer großen Menge Qualm.
    Was? Mac konnte nicht anders, sie starrte ihn mit großen Augen an. Aber das konnte doch nicht Shane sein. Wie war das bloß möglich …?
    »Verarsch mich nicht!« Sie war nah dran, ihn anzuspucken. »Fick dich – fick dich!«
    Aber der Mann nahm diese Fernbedienung aus der Tasche seines Laborkittels und drückte den Knopf, der ihre Beine wieder herunterließ, während er sich mit der linken Hand die Hose wieder anzog.
    Er drehte sich um, erblickte Anna und drehte sich rasch wieder weg. »Entschuldigung, Anna«, sagte er, hustete wieder und suchte nach dem Knopf, der auch ihre Beine wieder senkte, um auch sie aus dieser Haltung zu befreien, in der sie sich ihm darbot wie für die Untersuchung beim Frauenarzt.
    Und dann sah er Macs Arme. »Scheiße, was haben die mit dir gemacht?«
    »Rühr mich ja nicht an!«, warnte sie ihn. Das war unmöglich . Shane war kein Groß-Than. Wie hatte er das geschafft? Es ergab keinen Sinn …
    »Tja, das muss ich aber«, sagte er zu ihr, »wenn ich diese Haken rauskriegen will. Verfluchte Dinger!« Wieder geschüttelt von einem Husten.
    Es reichte. »Na gut«, sagte Mac und versuchte, nicht zu weinen, überzeugt, dass dieser Dreckskerl nur bluffte. »Mach die Haken raus, du Arschloch. Los. Jetzt.«
    »Ich verstehe, dass du nicht glauben kannst, dass ich es bin«, sagte er sachlich – und klang so sehr wie Shane, dass sie ihm fast hätte glauben mögen. »Ich gebe ja zu, dass ich ein bisschen mitgenommen aussehe,

Weitere Kostenlose Bücher