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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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es ihr in den Sinn gekommen ist, dass Sie zwei und zwei zusammenzählen und hier mit jeder Menge Fragen auftauchen und Antworten wollen.«
    »Ich wollte nur mit ihr reden«, sagte Shane.
    Elliot hob betont zweifelnd die Augenbrauen und setzte sich aufs Sofa. Aber er wechselte das Thema. »Haben Sie irgendwelche Fragen zu dem Programm?« Er deutete auf den E-Reader. »Wie ich sehe, haben Sie schon einen ersten Überblick bekommen.«
    »Ja. Ich schätze, vor allem kann ich die Spannung kaum ertragen«, sagte Shane, der stehen geblieben war und sich an die Wand lehnte, die den Hauptwohnraum vom Schlafzimmer trennte. »Ich frage mich, ob ich wohl werde fliegen können oder ob ich mich als Superheld eher unsichtbar machen kann.«
    Der Doktor lachte. »Ein Ungläubiger. Es wird immer besser. Nur fürs Protokoll: Mac hält Sie für was ganz Besonderes.«
    Shane muss sich sehr zusammenreißen, um darauf nicht zu reagieren.
    »Und entschuldigen Sie, wenn ich Sie fassungslos anstarre«, fuhr Elliot fort, »denn im echten Leben wirken Sie noch … militärischer als über Vurp, und selbst übers Internet kommen Sie schon ziemlich militärisch rüber. Ich denke, ich habe auch deswegen einen kleinen Aussetzer, weil Sie überhaupt nicht dem entsprechen, was ich mir unter dem Typen, den Mac in einer Kneipe aufreißen würde, vorgestellt hätte.«
    So zutreffend das mit dem Aufreißen in der Kneipe auch war, es war absolut denkbar, dass Elliot genau wie Shane vorhin im Trüben fischte. Also ließ er sich nichts anmerken und hielt den Mund.
    Nachdem sie gut dreißig Sekunden schweigend dagesessen hatten, nickte Elliot und stand auf. »Also gut. Ich mag Sie. Sie lernen schnell. Sie schaffen das.« Er ging zur Tür, drehte sich aber dann noch mal um. »Haben Sie sich schon mal was gebrochen?«
    Es war eine merkwürdige Frage, so aus heiterem Himmel. Aber Shane nickte. »Ja. Mein Schlüsselbein. Ich war fünfzehn und hab Basketball gespielt …«
    »Okay«, sagte Zerkowski. »So viel zu dieser Theorie.«
    »Welcher Theorie?«
    »Meine Theorie, dass Ihre Fähigkeit als ›Superheld‹ darin besteht, sich selbst sofort zu heilen – und jeden anderen, mit dem Sie in, ähm, intimen Kontakt kommen. Damit wären sie in der Superheldenwelt, die wir hier am OI dokumentieren, wirklich etwas Besonderes. So etwas hat es bisher noch nicht gegeben. Ähm, ein sagenumwobener Superheld, der angeblich vor über zweitausend Jahren gelebt hat, natürlich ausgenommen.«
    »Warum glauben Sie, dass ich …?« Shane schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht sollte Mac Ihnen das besser sagen«, erwiderte Zerkowski. »Andererseits wird sie wahrscheinlich auf harten Ausweichkurs gehen, und es könnte sein, dass Sie sie eine Weile nicht sehen, also … Mac hat sich heute Nacht den Knöchel gebrochen. Ziemlich übel. Und irgendetwas ist in der Zwischenzeit, nachdem sie ihn sich gebrochen hat, und dem Zeitpunkt, als sie wieder hier auftauchte, passiert, denn da war die Verletzung komplett verheilt. Und ich bin ziemlich sicher, dass dieses Etwas Sie sind.«
    Shane konnte nun selbst nicht umhin, den anderen fassungslos anzustarren. »Das glaube ich nicht«, sagte er. »Auf keinen Fall war ihr Fuß gebrochen.« Er hatte sie damit rennen sehen, aber er hütete sich, das zu sagen – er hatte schon viel zu viel preisgegeben.
    »Ich kann Ihnen die Ergebnisse ihres medizinischen Scans zeigen«, sagte der Doktor. »Den von gestern ohne jede Spur von einem Bruch und den von heute mit dem komplett verheilten Bruch. Aber es ist unethisch, das ohne ihre Erlaubnis zu tun. Also werden wir warten müssen, bis sie zurück ist, ehe wir Ihren Glauben weiter erschüttern.« Er klatschte in die Hände. »Was halten Sie davon, wenn wir in der Zwischenzeit schon mal mit ein paar Tests anfangen, wie wir sie in ihrem Übersichtsmaterial beschrieben haben? Da offenbar keiner von uns sehr gut im Schlafen ist …?«
    Shane zuckte die Achseln. »Von mir aus jederzeit. Aber ich muss Sie warnen, Sie werden enttäuscht sein. Vielleicht ist Ihnen mehr damit gedient, wenn Sie Ihren medizinischen Scanner mal neu einstellen.«
    »Hab ich schon«, entgegnete Elliot. »Zweimal.«
    »Vielleicht sollten Sie mich mal meine heilenden Jesus-Hände drauflegen lassen«, sagte Shane.
    Lachend entriegelte Elliot die Tür, hielt sie auf und bedeutete Shane voranzugehen. »Sarkastischer Spott über meine Arbeit – immer wieder beliebt.«
    »Sagen Sie mir nur eins«, sagte Shane, während sie den Flur entlang auf die

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