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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Fahrstühle zugingen. »In all den Jahren Ihrer Forschungen, haben Sie jemals jemanden gefunden, der die Sachen, die Sie in diesen Berichten beschreiben, auch tatsächlich machen kann?«
    Elliot lächelte. »Es gibt Dutzende hier, in diesem Moment, die am OI trainieren. Natürlich schaffen es die meisten nicht über eine dreißigprozentige Vernetzung hinaus, also sind sie bestenfalls auf einem Anfängerlevel. Das Training ist intensiv, und die Fortschritte sind langsam, der Schwund ist also relativ hoch. Etwa fünfundneunzig Prozent aus jeder Klasse brechen ab – das müsste Ihnen ja bekannt vorkommen.«
    Shane nickte. Auch das SEAL BUD/S-Training hatte eine notorisch hohe Abbrecherquote. »Aber wenn fünf Prozent im Programm bleiben«, bemerkte er, »bedeutet das, dass hier am Institut Leute mit wissenschaftlich bewiesenen telepathischen und telekinetischen Fähigkeiten rumlaufen.«
    »Ganz genau«, sagte Elliot, während er am Fahrstuhl den Knopf nach unten drückte.
    »Okay, dann würde ich gern jemanden kennenlernen«, sagte Shane, »der viel mehr kann, als zu erraten, was ich zum Frühstück gegessen habe, oder einen Bleistift ohne die Hilfe seiner Hände – oder der Schwerkraft – über einen Tisch zu bewegen.«
    Elliot lächelte, als sich die Aufzugstüren öffneten, und gab Shane ein Zeichen einzusteigen. »Sie sind bereits einer Person begegnet«, sagte er, »die Sie hochheben und werfen kann, während sie sechs Meter weit weg steht.«
    Shane wusste, was er meinte, und musste unwillkürlich lachen. »Mac?«
    Der Doktor nickte ernst. »Mac Mackenzie kann Ihnen in den Arsch treten – ohne den Fuß auch nur in die Nähe Ihres Hinterteils zu bewegen.«
    »Aha«, sagte Shane. »Tut mir leid, aber das muss ich sehen, um es zu glauben.«
    »Das lässt sich arrangieren.«
    Shane nickte. »Ich kann’s kaum erwarten.«
    Aber was er wirklich nicht erwarten konnte, war die Chance, Mac wiederzusehen.
    Und obwohl Elliot nichts dergleichen sagte, war Shane sehr wohl bewusst, dass der Doktor das auch wusste.
    Anne hätte nicht gedacht, dass sie würde schlafen können.
    Aber die Nachricht, dass die Autowerkstatt in South Boston verlassen war, kam ziemlich schnell. Irgendwann am vergangenen Nachmittag oder Abend war Nika an einen anderen, bisher unbekannten Ort gebracht worden.
    Joseph Bach hatte Anna selbst angerufen, um ihr die schlechte Neuigkeit zu überbringen. »Wir werden sie finden«, sagte er, aber in diesem Moment klangen seine Worte ein bisschen hohl.
    »Ich wüsste nicht, wie«, gab sie kleinlaut zu.
    »Haben Sie Vertrauen«, sagte er und beendete den Anruf.
    Die Müdigkeit, die an die Stelle ihres Hoffnungsschimmers trat, übermannte sie, und Anna rollte sich auf dem Sofa des geräumigen Wohnzimmers ihrer Wohnung im OI zusammen und schloss die Augen. Es schien unmöglich, aber tatsächlich schlief sie sofort ein. Es dauerte nicht lange, und sie fing an zu träumen.
    Nika war wieder im Krankenhaus und bekam einen ambulanten Scan wegen ihrer chronischen Nebenhöhlenentzündung, an der sie fast zwei Jahre gelitten hatte. Ihr neues Stipendium an der Cambridge Academy hatte eine Krankenversicherung beinhaltet, also konnten sie, mit einer Zuzahlung von hundert Dollar, endlich die nötigen Tests machen lassen, um ernstere Ursachen auszuschließen.
    Zum Glück war es wirklich nichts Schlimmes. Der Arzt hatte Nikas Nebenhöhlen als Sumpf bezeichnet und ihr ein hochdosiertes Antibiotikum mit Langzeitwirkung verschrieben, sodass die immer wiederkehrenden Infektionen endlich allmählich aufhörten.
    Als sie aufwachte, war Anna klar, warum sie von diesem eigentlich banalen und unbedeutenden Krankenhausbesuch geträumt hatte. Elliot Zerkowski hatte ihr gesagt, dass es genau diese Krankenhausberichte gewesen waren, in die sich sowohl das Obermeyer-Institut als auch die Untergrundorganisation eingehackt hatten und die Nika als Potenzielle identifizierten. Durch diesen Scan war beiden Gruppen klar geworden, dass das Mädchen jetzt schon eine Zwanzig war, was sehr selten sei.
    Obwohl ein medizinischer Standardscan nicht so eingestellt war, dass er Vernetzungsstufen erkennen ließ, lieferte er offenbar Informationen über die Gehirnaktivität. Und eine gewisse Aktivität, verbunden mit verschiedenen Hormon- und Enzymlevels wurde tendenziell bei Potenziellen gefunden. Wenn Anna nicht Nikas ständiges Husten und ihre Heiserkeit leid gewesen wäre und sie Nika nicht gedrängt hätte, endlich zum Arzt zu gehen … In ihrem Traum

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