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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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davon aus, daß Nicholas Kitchener ermordet hatte, weil er wegen Isabel überreizt gewesen war. Aber auch die Methode warf Fragen auf. Barg Launde noch irgendein dunkles Geheimnis?
    Yeah, klar doch. Gespenster und Ghoule und nächtlicher Spuk, sagte er sich spöttisch. Geheime Monster wären zu einfach gewesen. Jemand hatte diese ganzen Speicherkerne gelöscht. Dreieinhalb Jahre, ehe Nicholas Beswicks Augen zum ersten Mal Launde Abbey erblickten.
    Er gab auf, schob die ganze Last in die Zukunft und packte sie Maurice Knebel auf die Schultern. War beunruhigt darüber, wie sehr er inzwischen darauf angewiesen war, daß der durchgebrannte Detective Antworten für ihn hatte, wenn sie sich endlich direkt gegenüberstanden.
    Eins war mal sicher: Es gab keinen Weg zurück. Den gab es einfach nie; sein Charakterfehler.
     
    Das Leitsystem gab die Position mit siebenhundert Metern vor dem Ostrand der Stadt in einer Höhe von einhundertfünfzig Metern an. Und der Abstand verringerte sich schnell. Der Nebel teilte sich vor der Leitkante der Tragfläche und schloß sich hinter der Achterkante wieder. Ein glitschiger Überzug aus winzigen Tröpfchen legte sich über die ledrige Membran, strömte nach hinten und kam als horizontaler Regen wieder frei.
    Der Lichtverstärker war auf maximale Auflösung eingestellt. Trotzdem konnte Greg immer noch nichts erkennen.
    »Computersimulation«, wies er die Leitsystem- Ware an. Lichtdurchlässige grüne, blaue und rote Blütenblätter tauchten in der Netzhauteinspeisung des Lichtverstärkers auf. Greg blickte über eine Stadt hinweg, die aus erstarrtem Laserlicht bestand.
    Morgans Leute hatten die Computersimulation aus den Daten zusammengestellt, die der Satellit mit seinen nachmittäglichen Überflügen lieferte. Bis auf zehn Zentimeter genau, umfassender als der Inhalt jedes Datenspeichers im städtischen Planungsamt.
    Eine Flut aus Nervenpixeln verdunkelte und verfestigte sich unter Greg und löste sich zu einer massiven schwarzen Ebene auf. Er spürte, wie wieder die Illusion des Raumes rings um ihn entstand. Es war enorm beruhigend.
    Er betete nur darum, daß die Simulation korrekt eingestellt war.
    Die Ufergebäude des Bezirks Gunthorpe tauchten plötzlich direkt vor ihm als dimensionslose graue Wand auf. Es war der einzige östliche Bezirk, der seit der Erwärmung weiter expandierte; eine Laune des Schicksals hatte ihn neben einem niedrigen dreieckigen Kap plaziert, das ein paar Kilometer weit in die Fens hinausragte. Die Felder und Wiesen, die die Flut überlebt hatten, waren rasch mit Apartmentblocks zugebaut worden.
    Zweihundert Meter vor der Kapspitze lag ein Flecken aus stacheligen indigofarbenen Wellenformen, als hätte ein Eisberg die Erwärmung überstanden und im Becken Schutz gesucht. Das war Eye, ein Dorf, das die trägen Fluten des Morastes noch nicht ganz verschlungen hatten, das aber schon zu einer unregelmäßigen Formation aus Schlammdünen und zerbröckelnden Mauern reduziert worden war.
    Das Leitsystem blendete eine Flugbahngraphik für Greg ein. Ein Tunnel aus schmalen orangefarbenen Ringen schlängelte sich von ihm weg, um die Nordseite des urbanisierten Kaps herum, und bog sich dann hinunter nach Walton.
    Greg legte sich auf die Seite und steuerte den Gleiter so ins Zentrum des Tunnels. Die Orangeringe sausten lautlos an ihm vorbei.
     
    Morgan hätte eigentlich gern einen Hardliner der Sicherheitsabteilung mit in den Einsatz geschickt, was Greg jedoch höflich ablehnte, in der Hoffnung, daß Morgan kein Problem daraus machte. Die Hardliner waren zäh und gut ausgebildet, aber eine ganze Welt unterschied Konzernsticheleien von einem ausgewachsenen Gefecht. Greg brauchte jemanden, auf den er sich total verlassen konnte.
    Damals in der Türkei hatte Greg einmal ein taktisches Überfallkommando befehligt, als sie durch Legionsfeuer abgeschnitten und in einem Bergdorf festgenagelt wurden. Die Hälfte der Männer hätten am liebsten einen Ausbruch riskiert, aber Greg brachte sie dazu, an Ort und Stelle zu bleiben. Teddy hatte den Befehl über das Unterstützungskommando.
    Die nächsten drei Stunden lang duckte sich Greg unter einem staubigen Himmel nieder, während Kugeln dumpf in die Sandsteinmauern heruntergekommener Hütten schlugen und es ringsum Mörsergeschosse regnete. Die Zeit zog sich quälend in die Länge, aber er klammerte sich an das Vertrauen in seinen riesigen Sergeant.
    Teddy tauchte schließlich in ihrem alternden belgischen

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