Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
drei?« hakte Greg nach.
    »Sauber wie Neugeborene«, sagte Jon Nevin. »Natürlich hatten alle sechs was getrunken. Es gab Wein zum Abendessen und später noch mehr auf ihren Zimmern.«
    »Aber nicht genug um auszurasten?«
    »Nein.«
    »Kitchener hat auch Syntho genommen«, sagte Vernon. »Steht im Bericht der Pathologie. Wollte zweifellos sein Bewußtsein erweitern, irgendso ein Quatsch. Er hat immer von seiner Ideologie des Neuen Denkens geschwafelt.«
    Greg stieß lautstark Luft hervor. »Himmel, in seinem Alter!«
    »Und er hat seine Studenten dazu ermutigt«, ergänzte Jon Nevin mißbilligend.
    »Yeah.«
    »Und hier!« meldete sich Denzil theatralisch. »Das haben wir heute morgen entdeckt.« Er klopfte an einen weiteren Haufen Glasbehälter auf der dritten Bank, die mehr Hardwaremodule aufwies als der Rest. »Sie müßten eigentlich wissen, was das ist, Greg; Sie haben eine kleinere Version davon im Kopf.«
    »Ein Neurohormon-Synthetisierer.«
    »Gut erkannt. Spezialisierte Neurohormone, um präzise zu sein. Daneben wirkt Ihre allgemeine Stimulierung altmodisch.«
    »Kitchener hat Neurohormone benutzt?« fragte Greg erstaunt. »Psi-Stimulanzien?«
    »Ja«, sagte Vernon. »Ziemlich heftig, soweit wir feststellen konnten. Steht alles im pathologischen Bericht.«
    »Um welche Psi-Varianten handelt es sich?« wollte Eleanor wissen.
    »Ah, dazu kann ich nicht so viel sagen, wie ich gern würde«, sagte Denzil. »Wir haben hier einen Kühltresor voller ASW-Stimulans-Ampullen, aber es handelt sich dabei um die übliche kommerzielle Form von Imperial Chemical Industries; Kitchener war dort anscheinend Stammkunde. Allerdings haben wir auch einen kleinen Posten nicht gekennzeichneter Ampullen gefunden, die ich zur Analyse schicken werde, obwohl es vielleicht problematisch wird, sie zu identifizieren, besonders falls es etwas Experimentelles ist. Wir haben keine besonders große Datenbank zu dem Zeug. Soweit ich weiß, taucht es hier zum ersten Mal bei einer polizeilichen Untersuchung auf.«
    »Wir können Ihnen womöglich dabei helfen«, sagte Greg. »Ich werde mich erkundigen, ob Event Horizon Informationen über Neurohormone hat.«
    »Schön.«
    »Wissen Sie, wofür er die ASW-spezifischen Neurohormone benutzt hat?«
    »Den Studenten zufolge gehörte das wohl zu seinen Forschungen«, antwortete Vernon. »Er wollte Elektronen und Protonen unmittelbar wahrnehmen.«
    »Vereinbare ein Treffen mit Ranasfari«, wandte sich Greg an Eleanor. »Ich möchte erfahren, ob irgendeine Verbindung zwischen diesen Neurohormonen und der Forschungsarbeit bestand, die Kitchener für Event Horizon geleistet hat.«
    »Klar.« Sie klappte ihr Cybofax auf.
    »Sie informieren uns doch, oder?« fragte Vernon.
    »Yeah«, knurrte Greg.
    Er bemühte sich, unter dem Stich der Animosität nicht zusammenzuzucken. Eleanor vertiefte sich diplomatisch in ihre Cybofaxdatei. Wieder mal diese gute alte Mindstar-Reputation!
    Greg fuhr mit dem Zeigefinger über ein Modul an der Oberseite des Neurohormon-Synthetisierers. »Ist das das Zeug aus den nicht gekennzeichneten Ampullen?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Denzil. »Es wäre eine naheliegende Schlußfolgerung, aber die Steuerungs- Ware wurde ebenso total gelöscht wie der Bendix. Es gibt keine Aufzeichnung der Formel, die hier benutzt wurde.« Er deutete auf die dunkelgrauen Plastikgehäuse der Hardwaremodule, die in die Raffinierungskonstruktion eingebaut waren. »In diesen Modulen war Endokrin-Bioware enthalten. Sehr komplex, sehr empfindlich. Sie ist jetzt tot.«
    »Wie kam es dazu?«
    »Jemand hat sie vergiftet, hat eine Synthodosis in die Zellen gespritzt. Es war vorsätzlich.«
    »Der Mord hatte also mit seiner Arbeit zu tun«, sagte Greg ruhig.
    »Wenn das hier seine Arbeit war, ja.«

 
Kapitel sechs
     
     
    Das silberweiße Dornier-Schwenkdüsenshuttle des Vorstands sank durch die Wolkendecke, die sich über den imposanten Wohnanlagen und exklusiven Einkaufspassagen des Bezirks New Eastfield von Peterborough ausbreitete, und ging in Querlage nach Steuerbord, um Kurs hinaus auf das Becken der Fens zu nehmen. Julia gab ihren Netzknoten den Befehl, die letzten Quartals-Finanzberichte des Unternehmens abzubrechen, die hinter ihren Augen eingeblendet waren. Die Landung stand kurz bevor.
    Wieder so eine verdammte Zeremonie! Karrt mich hin, dreht mich zu den Kameras und karrt mich nachher wieder weg. Dafür hätte man genausogut einen Cyborg benutzen können.
    Aber es war wichtig, ein Meilenstein

Weitere Kostenlose Bücher