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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mitgebracht. Ich muß erfahren, ob es möglich ist, daß sich jemand hindurchbrennt, in die Abtei eindringt und anschließend wieder hinauskommt, ohne Alarm auszulösen. Die Leute von der Spurensicherung meinen, die Alarmanlage wäre völlig unbehelligt geblieben.«
    Eines der Ware- Module auf der Werkbank piepte leise. Als Eleanor sich dorthin umdrehte, blinkten blaue und grüne Leuchtdioden an der Vorderseite des abgewetzten grauen Plastikgehäuses.
    ÜBERSPIELE DIE DATEN. KEIN KEIN KEIN PROBLEM FÜR MICH.
    Sie deutete mit dem Cybofax auf das Modul und aktivierte die Übertragung.
    ANGEKOMMEN. ICH MACH’ MICH AUF DIE SUCHE NACH EINER LÜCKE. BIS HEUTE NACHMITTAG MÜSSTE ICH DIE ANTWORT HABEN.
    »Fein.« Eleanor schob sich das Cybofax in die hintere Tasche. »Kannst du auch feststellen, ob ein Netzjockey beauftragt wurde, dieses hypothetische Ausbrennvirus zu liefern?«
    ICH FRAGE NACH. VIELLEICHT KRIEGE ICH ABER KEINE ZU HUNDERT %%%%%% GENAUE ANTWORT. FALLS JEMAND EIN SOLCHES VIRUS GESCHRIEBEN HAT, WIRD ER KEINE WERBUNG MACHEN.
    »Hast du mitbekommen, daß irgend jemand nach einem derartigen Virus gefragt hat?«
    NEIN NEIN NEIN. GANZ EHRLICH.
    »Okay, ein letzter Punkt: Greg meint, es wäre nützlich zu wissen, welche Gerüchte gerade die Runde machen. Hör dich mal im Ring um, und finde heraus, woran Kitchener nach Meinung der Leute für Julia gearbeitet hat, ob sie überhaupt wissen, daß er für sie gearbeitet hat, und auch, ob Kitchener jemandem Geld schuldete.«
    ER WAR MILLIONÄR. MULTIMULTIMULTI.
    »Er hat regelmäßig Syntho genommen, wie ein paar der Studenten. Er hatte eine eigene Produktionsanlage auf Launde, aber die Grundbestandteile kosten trotzdem Geld. Wahrscheinlich reden wir aber nicht über die Bilanzsummen ganzer Banken.«
    KLAR. KITCHENER HAT SYNTHO GENOMMEN?
    »Ja.«
    EIN MANN DIESES FORMATS! WOW WOW WOW.
    Sie lächelte ihn traurig an. »Ja, ein Mann dieses Formats. Eine komische Welt ist das, was? Man würde eigentlich denken, daß er so was nicht brauchte, bei einem solchen Verstand.«
    VIELLEICHT WEIL ER EINEN SOLCHEN VERSTAND HATTE. NIEMAND AUF DIESEM PLANETEN KAM AN IHN HERAN. MÖGLICHERWEISE WAR ER JA EINSAM EINSAM EINSAM.
    »O nein, nicht Kitchener. Eine der Studentinnen bekommt ein Kind von ihm.«
    Einen kurzen Moment lang erfolgte keine Antwort; nur das letzte EINSAM blieb über die drei Bildschirme rechts ausgebreitet. Dann verdampfte das Wort wie Tau in der Morgensonne. Eleanor hörte die Kameralinse leise surren, um ihr Gesicht in Großaufnahme zu erhalten.
    ER WAR ALT.
    »Siebenundsechzig, glaube ich.«
    DIESE GANZE ZEIT. SO VIELE JAHRE!
    »Er hat eine ganze Menge erreicht«, sagte sie, war sich nicht sicher, wohin Royan sie führte. Aber das stimmte nicht. Im Hinterkopf wußte sie es ganz genau. Sie wollte es nur nicht zugeben.
    MAGST DU MICH, ELEANOR?
    Zu diesem Lächeln brauchte sie sich nicht zu zwingen. »Ich komme schließlich immer wieder, nicht wahr?«
    JA JA JA. DANKE.
    Sie stand auf und strich sich die Falten im Sweatshirt glatt. »Arbeite jetzt aber nicht die ganze Zeit am Sicherheitssystem der Abtei. Teddy sagt, er bräuchte dich für die Trinities.«
    ZUR HÖLLE MIT IHM … VERZEIH MEINE AUSDRUCKSWEISE. ICH ENTSCHEIDE SELBST ÜBER MEINE PRIORITÄTEN. ICH ICH ICH.
    »Du bringst mich in Schwierigkeiten.«
    NIEMALS. RICHTE GREG MEINEN GRUSS AUS. SAG IHM, ER SOLL NÄCHSTESMAL LIEBER SELBST KOMMEN.
    »Das tue ich.«
    UND DU AUCH. KOMM WIEDER. BESUCH MICH.
    »Ja.« Sie warf ihm einen letzten Blick zu, dieser nichtmenschlichen Erscheinung, war beschämt durch die Erkenntnis, daß sie selbst in einer Million Jahren nicht soviel Tapferkeit aufbringen könnte. Es hatte keinen Sinn, ihn auf den Hof einzuladen. Physisch wäre das einzurichten gewesen, mit Tragen, Lieferwagen und reichlich Vorausplanung. Seine Herkunft band ihn jedoch weit fester an Mucklands, als es das Netz aus faseroptischen Kabeln tat. Er und Teddy, sie würden beide nicht von hier fortgehen. Es hätte keinen Sinn gehabt; sie waren Mucklands, und es begleitete sie, wohin immer sie gingen.
    Qoi kam aus der Küche zum Vorschein, ohne gerufen worden zu sein, und führte Eleanor zur Tür.

 
Kapitel zwölf
     
     
    »Wie immer erwies sich die grazile Julia Evans fest ihrem vulgären Sinn für Mode verhaftet«, sagte Jakki Coleman. Sie befand sich in ihrer Mittelmeervilla und lungerte auf einem Liegestuhl neben einem nierenförmigen Schwimmbecken. Dahinter war eine Balustrade aus weißen Steinen zu sehen; sie

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