Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Juliet.
    Konntest du welche von den Übertragungen knacken?
    Nein, sie waren hochrangig verschlüsselt. Es wäre zwar möglich, würde aber eine Menge Verarbeitungskapazität beanspruchen. Wäre unwirtschaftlich. Sie werden dem Prior’s-Fen-Projekt zustimmen.
    Hoffentlich.
    Alles in Ordnung, Juliet?
    Ja. Nein.
    Das nenne ich Geschäftsführungspotential, wenn ich je welches gesehen habe! Du bist so enorm entschlußfreudig, mein Mädchen.
    Was hältst du von Patrick, Opa?
    Gutaussehend, reich, kultiviert, ziemlich clever, gute Manieren. Wieder eine gute Wahl, Juliet.
    Für ihren Geschmack war das wieder eine Idee zu stark betont gewesen. Sie blickte zu dem Spiegel über dem Becken hinauf. Und, mein lieber Mann, sah sie vielleicht melancholisch aus! Auch die Frisur war total durcheinander. Patrick liebte es so sehr, wenn sie den Kopf warf, daß die Haare flogen. Sie hörte regelrecht seine heisere Stimme im Dunkeln, die sie ermutigte, die flüsterte, wie wild sie war. Im Bett schien es nie etwas zu bedeuten; dort verbannte die Erregung alles andere.
    Yeah, erwiderte sie. Wieso kommt es dann, daß es nie hält?
    Ich sagte gut, nicht makellos.
    Denkst du, er wird mich irgendwann um Transportaufträge bitten?
    Nein. Selbst wenn die Schiffahrtslinie seiner Familie sie bräuchte, würde er nicht darum bitten. Und sie braucht sie nicht; ich habe dafür gesorgt, daß unser Unternehmensgeheimdienst die Augen offenhält.
    Mein ganz persönlicher Schutzengel. Du bist wundervoll, Opa.
    Eines Tages findest du den Richtigen, Juliet. Dann werde ich Urgroßvater.
    Immer langsam. So läuft es bei mir nicht.
    Ich habe heute morgen dieser Coleman zugesehen.
    Ich möchte nicht darüber reden! Sie griff nach einem Kamm und zog ihn sich durch das zerzauste Haar. Das Gesicht im Spiegel sah finster und bockig drein.
    Es gefällt mir nicht, wenn sich jemand dermaßen über dich lustig macht, Juliet. Ich möchte dir eins sagen, mein Mädchen – zu meiner Zeit wäre das nicht passiert! Die Leute sollten einfach mehr Respekt zeigen. Du solltest diesen Sender auf die schwarze Liste setzen, dort keine Werbung mehr machen und alle Geschäftspartner von Event Horizon davon in Kenntnis setzen. Diese Coleman, diese frigide Kuh, würde die Botschaft schnell kapieren!
    Es war das zweite Mal heute morgen, daß sie dermaßen in Versuchung geführt wurde. Sie dachte darüber nach, und so etwas wie Neid schlich sich in ihre Gedanken ein. Nein, Opa, wenn ich anfinge, meine Macht dermaßen zu gebrauchen, wo würde es enden?
    Gebrauche oder verliere sie, Mädchen. Das habe ich dir schon mal erklärt.
    Es wäre Machtmißbrauch, wie du sehr wohl weißt. Ich kriege schon genug Probleme, wenn ich sie positiv einsetze.
    Ah, Juliet, es kann nie schaden, sich gelegentlich mal ein Vergnügen zu gönnen.
    Mach dir keine Sorgen um mich, Opa. Ich kriege diese Jakki Coleman schon noch am Wickel; du wirst sehen.
    Mein Mädchen.
    Sie legte den Kamm weg, hatte die schlimmsten Knoten aus den Haaren gebürstet. Jetzt konnte sie ihr Mädchen Adelia beruhigt bitten, sie zu waschen und zu frisieren. Adelia wurde immer mächtig kratzbürstig, wenn sie jeden Morgen erst das zerzauste Haar richten mußte.
    Ich habe über Karl Hildebrandt nachgedacht, sagte Julia.
    O yeah? Ich finde nicht, daß er ein passender Ersatz für Patrick wäre.
    Benimm dich! Ich meinte seinen Wunsch, daß ich Greg aus dem Fall Kitchener abziehe. Da ist irgendwas im Busch.
    Nun … Es war eine sehr profilierte Berufung, Juliet. Ist schon irre, Mädchen; zum erstenmal seit vier Jahren hatte unser Konzern keine Hintergedanken, als er Marchant den Arm verdrehte, und schon herrscht ein großes Geschrei über unzulässige Einflußnahme. Wir können einfach nicht gewinnen.
    Karl ist nur ein Strohmann von Diessenburg Mercantile, Opa, durch die Bank, selbst unter diesen Umständen. Er hat nur zu schnell reagiert und zu beharrlich darauf herumgeritten, daß er mich sprechen wollte, um mir gesellschaftlichen Rat zu geben. Man hat ihn angewiesen, das zu tun.
    Zugegeben, es ist ein bißchen merkwürdig. Hältst du es für wichtig?
    Ja. Welches Interesse sollte Diessenburg Mercantile an einem schaurigen Mord mitten in der englischen Provinz haben?
    Das geht über meine Begriffe, Mädchen.
    Nun, finde es heraus.
    O ja, abrakadabra, da ist das Kaninchen!
    Werde nicht fuchtig, Opa. Es ist doch ganz einfach. Sieh mal eine Liste der übrigen Investitionen durch, die Diessenburg Mercantile für mich getätigt hat, und achte

Weitere Kostenlose Bücher