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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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weiße Rauschen aus dem Störsender der Messerschmitt beherrschte alle Frequenzen. Julia setzte Filterprogramme ein. Die Teksöldner mußten selbst irgendeine Kommunikationsmöglichkeit haben.
    Sie entdeckte eine Reihe digitaler Impulse im UHF-Band und verfeinerte die Filterprogramme, um auch noch die letzten Interferenzen durch den Störsender auszuschalten. Ein Entschlüsselungsprogramm wurde in die Schaltkreise eingespeist.
     
    Gespräche der Teksöldner über Helmfunk.
    Teksöldner eins: »… wissen, was zum Henker mit Chad passiert ist. Diese übersinnlichen Mißgeburten prügeln gegenseitig die Scheiße aus sich raus. Du weißt ja, wie das bei denen ist.«
    Teksöldner zwei: »Gott, ich hab das Gefühl, mein Kopf stünde in Flammen. Überall sind Flure, ein richtiger verdammter Irrgarten.«
    Teksöldner eins: »Nein, stimmt nicht. Kämpfe dagegen an, dreh die Helligkeit des Lichtverstärkers rauf! Es gibt nur einen Flur.«
    Teksöldner zwei: »Klare Sache, Leol.«
    Julia identifizierte Teksöldner eins als Leol Reiger. Ihre gekürzten Erinnerungen enthielten eine präzise Sicherheitsdatei über ihn.
    Als Ursache für das krampfhafte Rennen des einsamen Teksöldners bestimmte sie Gregs Psi-Ausstoß.
    Teksöldner drei: »Sollten wir nicht versuchen, Mandel und Suzi zu finden?«
    Leol Reiger: »Wie wär’s, wenn du mir sagst, wo zum Teufel wir nachsehen sollen, jetzt, wo Chad ausgeschaltet ist?«
    Teksöldner drei: »Sollten wir Chad nicht helfen?«
    Leol Reiger: »Wie, du scheißetriefender Schwachkopf?«
    Teksöldner drei: »Tut mir leid, Leol. Kann mit dieser Psischeiße im Kopf einfach nicht klar denken.«
    Leol Reiger: »Konzentriert euch darauf, das Fieldermädchen zu finden. Und vergeßt den Psikram; dieser Korridorquatsch dauert nicht mehr lange. Bei dieser Geschwindigkeit brennen ihre Birnen bald durch.«
     
    Innenkamera, Arbeitszimmer. Jason Whitehurst saß hinter seinem Schreibtisch, hatte den Kopf in die Hände gelegt, wiegte sich langsam vor und zurück und stöhnte; Speichel lief ihm aus dem Mund. Die beiden Hardliner hielten ihre Racal-Laserkarabiner auf die Tür gerichtet; ihre Gesichter wirkten hart.
     
    Sichtung der Gondel-Innenkameras. Bilder wurden vom Lightware-Superrechner herausgepflückt, während Julia auf der Suche nach Charlotte Fielder die Speicher sichtete. Die Brücke mit ihrer Besatzung, die Mienen angespannt; die Leute waren über die Konsolen gebeugt und schrien sich gegenseitig heiser an. Der Unterdeckskorridor, in dem zwei Gruppen von Teksöldnern auseinander gingen, die erschrockenen, leeren Gesichter des Stewards und des Zimmermädchens. Unterdeckskabinen, Aufenthaltsräume, Turnhalle, eine Sauna, alles verlassen. Eine Kabine, die Julia provisorisch Fabian zuordnete – ein Durcheinander von herumliegenden Spielsachen und Kleidungsstücken. Die Besatzungsquartiere am Bug; die kleinen Doppelkabinen waren mit holographischen Pin-ups dekoriert, dazu ein großer Messeraum mit einem Flachbildschirm, der nur breiige Störungen zeigte, Gemeinschaftswaschraum, Wäscherei. Die Crewmitglieder hatten sich auf Stühlen oder in ihren Kojen zusammengerollt, Opfer von Gregs Psi-Ausstoß. Greg und Suzi im Oberdeckskorridor, direkt über den Besatzungsunterkünften. Die Oberdeckskabinen, schön eingerichtete Luxusunterkünfte, ein Speiseraum direkt am Heck, ein Schwimmbad, inzwischen fast ohne Wasser, ein enormer Strudel im Zentrum.
     
    Sichtung der Rumpf-Innenkameras. Die auf das geodätische Gerüst gerichteten Kameras waren allesamt schwarzweiß und zeigten Julia Bilder der schmalen, matt erleuchteten Laufstege in Längsrichtung sowie den drückenden Eindruck der Gasbehälter. Als nächstes folgten Bilder von Leitern und Treppen an den Quergerüsten. Zylinderförmige Wartungsroboter glitten auf ihren Schienen entlang, an beiden Enden zusammengefaltete Greifarme, die wie kybernetische Mandibeln wirkten.
    Jemand stieg eine Leiter nahe dem Heck hinauf. Eine Frau in der Kluft eines Zimmermädchens, völlig unbeeinflußt vom Psi-Ausstoß. Mit dreihundert Metern war sie zu weit von Greg entfernt; der Effekt war örtlich begrenzt, und sein Zentrum lag in der Gondel.
    Julia öffnete die Besatzungsdateien und verglich das Gesicht mit einem Bild, das sie darin fand. Das Zimmermädchen hieß Nia Korovilla und gehörte seit acht Jahren zur Besatzung. Eine russische Staatsangehörige, die von drei Hotels gute Referenzen vorlegen konnte, eine saubere Vorgeschichte als Arbeitnehmerin.
    Sie hatte

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