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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gasbehälter war als Gewirr grüner Spinnweben dargestellt. Ein großer, weitgehend ovaler Bereich von Rumpfstreben rings um Landeplatz und Hangar hatte sich rot verfärbt und ging an den Rändern in Gelb über. Der Landeplatz selbst war überwiegend schwarz; viele optische Kabel der Belastungssensoren waren durch die Explosion durchtrennt worden, so daß das Bild Lücken aufwies. Wartungsroboter fuhren bedächtig an den Längsrahmen entlang, inspizierten einzelne Streben nach Brüchen, ergänzten und verfeinerten die Sensorendaten und lieferten damit den tatsächlichen Zustand der schwarzen Zonen.
    Der Schadensbericht war beruhigend. Das Grundgerüst hielt der neu verteilten Belastung stand. Die Stromzufuhr der gegenläufigen Propeller war reduziert, um den Druck möglichst abzumildern, bis die oberen Rumpfrahmen repariert werden konnten.
     
    Julia rief die Speicherkerne der Brücke ab und fand heraus, daß die Wartungsroboter ihre Daten über Laserverbindungen mit der Steuerungs ware austauschten; das gesamte geodätische Gerüst war mit Interfaceschlüsseln förmlich übersät.
     
    Innenkamera, Gondeltreppe. Greg und Suzi stiegen zum Oberdeck hinauf. Suzi schwenkte die Browning in einer Hand, während sie mit der anderen Greg mitzerrte. Sie sah aus, als würde sie ins Zentrum eines Orkans eindringen – das Gesicht vor Konzentration verzerrt, die Zähne gebleckt, jeder Schritt eine Mühsal. Greg bewegte sich wie ein abgekoppelter Junkie. Julia erkannte diesen Tausend-Meter-Blick wieder; seine Drüse war aktiv und löste das wirkliche Universum auf.
     
    Bautechnisches Schema. Ein Fleck an der Hülle des Gondeloberdecks verfärbte sich rot, und gelbe Ringe breiteten sich wellenförmig davon aus. Das rote Zentrum wurde schlagartig schwarz. Ein weiterer Ripgunschuß. Elektrische Leitungen und faseroptische Verbindungen wurden durchtrennt. Ausgleichsprogramme verteilten ihre Prioritäten und leiteten Strom und Daten um.
     
    Außenkamera, Backbordrumpf. Einer der gepanzerten Teksöldner hatte sich von seinen Kameraden getrennt und näherte sich viel zu schnell der Gondel. Wie eine Kanonenkugel schoß er durch die Lücke, die die Ripgun erzeugt hatte, und der Arm erwischte knapp die Kante.
     
    Innenkamera, eine Kabine im Gondeloberdeck. Die gepanzerte Gestalt kreiste chaotisch, prallte dabei immer wieder von Wänden und Decke ab. Sie schlug mit Armen und Beinen um sich, zertrümmerte das Komposit. Schließlich landete sie in einer Ecke, während der Jettornister immer noch Schub gab, die Stiefel einen Meter über dem Boden. Die Lockheed-Ripgun löste sich aus dem Griff des Panzerhandschuhs. Die Beine rannten mitten in der Luft, und die Zehenspitzen der Stiefel hämmerten dabei tief ins Schott.
    Julia schaltete weitere Verarbeitungskapazität zu, um das zu deuten. Eine Fehlfunktion der Panzerung? Eine Art Flugphobie? Sie fand keine vernünftige Erklärung.
     
    Innenkamera, Gondelunterdeck, Aufenthaltsraum der Besatzung. Die übrigen neun Truppmitglieder waren alle dort versammelt. Sie bewegten sich träge und gezwungen, genau wie Suzi. Einer deutete mit der Ripgun auf die ramponierte Tür. Schoß. Brandsirenen heulten in der ganzen Gondel ihren Protest heraus.
    Der Trupp stampfte hinaus auf den Mittelkorridor des Unterdecks und marschierte bugwärts. Zwei Angehörige des Flugbegleitpersonals der Colonel Maitland befanden sich im Korridor, ein Steward und ein Zimmermädchen. Beide wirkten teilnahmslos und schläfrig. Sie gafften den anrückenden Teksöldnern entgegen.
    »Wo ist Charlotte Fielder?« fragte einer der Teksöldner. Die verstärkte Stimme klang im beengten Raum des Korridors laut und bedrohlich.
    Der Steward sah sich um, das Gesicht weiß. »Sie könnte bei Fabian Whitehurst sein, in seiner Kabine oder ihrer. Ich bin mir nicht sicher.«
    Eine kurze Pause trat ein.
    »Wo ist Jason Whitehurst?«
    »In seinem Arbeitszimmer.« Der Steward deutete mit bebender Hand den Flur entlang Richtung Bug. »Dort entlang.«
    Vier Truppmitglieder traten vor.
    »Du führst diese vier zu Fabian Whitehursts Kabine.«
    In seiner Angst nickte der Steward ruckhaft.
    Ein Teksöldner streckte die Hand aus und packte das Zimmermädchen. Sie kreischte.
    »Sei still. Du kommst mit uns zum Arbeitszimmer.«
    Sie fing an zu heulen. Die gepanzerte Gestalt zerrte sie mit, hob sie dabei fast von den Beinen.
     
    Julia steuerte die Funkanlagen der Colonel Maitland an und übertrug die Rohdaten direkt in den Lightware-Superrechner. Das

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