Mindstar 03 - Die Nano-Blume
bestimmt dorthin unterwegs.«
Leol Reiger: »Macht diesen Psikerl, diesen Mandel kalt, aber spart das Miststück Suzi für mich auf.«
Frank: »Jesus, Leol, ich weiß nicht, diese Frau ist eine echte Gefahr. Ich habe gesehen, was sie in der Prezda mit Nathe und Joely gemacht hat. Zwei Schüsse, mehr hat sie nicht gebraucht. Sie zu fangen ist vielleicht keine so gute Idee. Es würde kompliziert, Leol. Das können wir nicht gebrauchen.«
Leol Reiger: »Hör endlich mit dem Gequatsche auf. Ihr seid gepanzert. Ihr habt Betäubungswaffen für die Hure Fielder, oder nicht? Benutzt sie. Den dreifachen Bonus für denjenigen, der Miststück Suzi für mich kampfunfähig schießt.«
Frank: »In Ordnung, Leol. Wenn du es sagst.«
Leol Reiger: »Das tue ich.«
Innenkamera, Achterrumpf, Kiellaufsteg. Greg und Suzi näherten sich der Hecksektion in gleichmäßigem Trab. Greg schien sich von seiner drüsenbedingten Lethargie zu erholen und bewegte sich jetzt in einem leichteren, fließenderen Rhythmus.
Julia benutzte einen Schlüssel an einem Quergerüst in ihrer Nähe, um sich in Gregs Cybofax einzuschalten. Es piepte, und er zog es aus der Tasche.
»Ich habe mich schon gefragt, wo du gelandet bist«, sagte er.
Suzi blieb stehen und blickte auf den Cybofaxmonitor.
»Ich vermute, ihr versucht, Charlotte Fielder zu finden«, sagte Julia.
»Yeah, sie steckt hier irgendwo. Ich habe sie schon mal gespürt und wollte gerade noch einmal herumschnüffeln.«
»Ich glaube, sie ist zusammen mit Fabian Whitehurst im alten MHD-Raum. Der Raum liegt in der Mitte der technischen Sektion; ich habe eine Route für euch ausgesucht.« Sie übertrug die Daten in das Mikroplättchen; die Laufstege und Leitern, die die beiden nehmen mußten, waren rot hervorgehoben. »Beeilt euch lieber. Eine Frau ist vor euch, Nia Korovilla, eines der Zimmermädchen der Colonel Maitland. Ich weiß nicht, was sie da macht, aber sie nähert sich dem MHD-Raum. Und vier von Leol Reigers Teksöldnern sind hinter euch, ebenfalls auf dem Weg dorthin.«
»Oh, toll«, meinte Suzi.
»Sobald ihr Fielder habt, kann ich dafür sorgen, daß ihr einen Vorsprung vor den Teksöldnern behaltet«, sagte Julia. »Ich habe sie alle im Auge.«
»Danke, Julia«, sagte Greg. »Wir sind unterwegs.«
Innenkamera, Arbeitszimmer. Beide Leibwächter Jason Whitehursts waren tot. Sie lagen auf dem Boden, die Körper von Ripgunschüssen aufgerissen, und das Blut sammelte sich ringsherum. Das von Leol Reiger mitgezerrte Zimmermädchen war durch Schock katatonisch geworden, hatte sich auf dem Sofa wie ein Fötus zusammengerollt und die Augen fest zugedrückt. Leol Reiger hatte sich nicht mal darum geschert, die Tür zu benutzen. Ein großer Riß zog sich durch die Wand, und die zerklüfteten Ränder waren nach innen gebogen. Leol stand vor dem Schreibtisch, und die vier Teksöldner, die ihn begleiteten, waren hinter ihm ausgefächert.
Jason Whitehursts klammerte sich immer noch an einen Anschein von Stolz, besiegt, aber nicht gebrochen.
»Rufen Sie Ihren Sohn an und sagen Sie ihm, er soll uns verraten, wo Fielder steckt«, sagte Leol Reigers verstärkte Stimme. »Das ist alles, was wir möchten, die Fielder. Sobald wir sie haben, verschwinden wir. Keine weitere Gefahr für Sie und Ihre Crew.«
»Und die Alternative?« fragte Jason Whitehurst. »Haben Sie nicht vor, mir zu drohen?«
»Wieso? Sie wissen bereits, wie es läuft. Wir erledigen Sie, Ihre Crew, dieses Schiff. Ihren Sohn. Besonders Ihren Sohn.«
Jason Whitehurst funkelte die gepanzerte Gestalt an. »Ich hatte mich mit Ihrem Auftraggeber schon auf einen Preis geeinigt.«
Leol Reiger trat einen Schritt vor. »Es wäre mir zuwider, denken zu müssen, daß Sie mich hinhalten.«
Julia beschloß, sich einzumischen. Sie schaltete sich auf die Flachbildschirme des Arbeitszimmers, reproduzierte dort ihr Gesicht mit Hilfe eines Programms zur Bilderzeugung. Die Kamera zeigte auf einmal fünf Julias, die auf die Szene herabblickten, und ein weiteres ihrer Gesichter im Schreibtisch.
»Jason hält Sie nicht hin«, sagte sie aus den Lautsprechern.
Ripguns wurden erschrocken hochgerissen; die Teksöldner bewegten sich nervös und ruckhaft, als sie sich umdrehten.
»Himmel, das ist Julia Evans!« stammelte einer von ihnen.
»O yeah? Nix besonderes«, sagte Leol Reiger. Er versuchte sich in Verachtung, aber die Mikros machten doch ein Zittern in seiner Stimme aus.
»Guten Tag, Mr. Leol Reiger«, sagte Julia.
»Woher zum
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