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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Greg und Suzi stiegen von der Leiter auf den Laufsteg, der sie zum MHD-Raum führte. An einer Seite des Stegs hatten sie Ausblick über die technische Sektion, ein kugelförmiges Gitter aus Trägern, wie ein Spinnennetz aus Metall. Gewaltige zylinderförmige Wärmetauscher und chromsilberne Gigaleiterzellen waren darin eingeschlossen wie in einem Kokon – konzentrische Ringe aus Metalleiern. Kabel und dicke Rohre wanden sich um die Träger; ein gleichmäßiges Klimpern ging von den Maschinen aus. An der anderen Seite führte der Laufsteg an der einförmigen leichten Krümmung des sphärischen Hauptgasbehälters entlang, der von einem der doughnutförmigen Behälter umringt wurde.
    Greg konsultierte sein Cybofax. »Da ist der Raum«, sagte er. »Direkt vor uns.«
    »Klar.« Suzis Bestätigung klang angespannt.
    Julia rief sie über das Cybofax. »Schlechte Nachrichten; das Zimmermädchen, diese Nia Korovilla, ist sowas wie eine Hardlinerin.«
    »Verdammter Mist!« stieß Suzi hitzig hervor. »Das ist das letzte Mal, daß ich einen Auftrag von Event Horizon angenommen habe.«
    »Tut mir leid«, sagte Julia. »Ich wußte zu Anfang nicht, was daraus alles hervorgehen würde. Die Situation wird allmählich sehr instabil.«
    »Instabil!« schnaubte Suzi.
    »Was ist mit dem Zimmermädchen?« fragte Greg.
    »Sie hat Cleardust genommen und benutzt Charlotte Fielder als Schild.«
    »Was sollen wir also tun?«
    »Die einzige Möglichkeit ist, sie zu eliminieren. Wir können Fielder nicht aufs Spiel setzen, und Korovilla hat ihr Genick gepackt und ist bereit, es zu brechen.« Julia übertrug das entsprechende Kamerabild in Gregs Cybofax.
    Suzi reckte den Hals, um es sich anzusehen. »Gar nicht gut«, meinte sie. »Wir müssen schnurstracks hinein und gezielt schießen. Korovilla wird darauf nicht vorbereitet sein. Selbst wenn jemand hereinkommt, wird sie nicht damit rechnen, daß er gleich schießt. Jeder nimmt sich Zeit, um eine neue Situation abzuschätzen.«
    »In Ordnung«, sagte Greg widerstrebend.
    »Ich mache es«, erklärte Suzi kategorisch.
    »O yeah?«
    »Yeah. Dafür hast du mich schließlich mitgebracht. Ich kann direkt schießen; ich bin mit der Browning vertraut. Und du zögerst vielleicht, weil sie eine Frau ist.«
    Greg schnitt ein säuerliches Gesicht. »In Ordnung.«
    »Okay. Julia, ist sie bewaffnet?«
    »Nein, nicht, soweit ich sehen kann.«
    »Immerhin etwas.«
    »Ich verhandle mit ihr«, sagte Julia, »kann sie aber nicht mehr lange hinhalten. Und die Teksöldner sind zwei Minuten hinter euch. Ich habe eine Verzögerung arrangiert, kann aber nicht genau sagen, wieviel dabei herausspringt.«
    »Wir sind schon unterwegs«, sagte Suzi. Sie lief leichtfüßig den Laufsteg entlang zum MHD-Raum, fünfzig Meter vor ihr. Die Kamera zeigte, wie ein Fächer aus hartem grauem Licht dort zur Tür herausfiel.
     
    Innenkamera, MHD-Raum. Charlotte Fielder preßte die Kiefer zusammen, als Nia Korovilla den Griff verstärkte. Die Haut des langen Halses verfärbte sich weiß entlang der Finger des Zimmermädchens.
    »Seien Sie doch logisch!« drängte Julia. »Mein Unternehmen hat die Ware- Systeme der Colonel Maitland vollständig infiltriert. Welche Fragen Ihnen auch Charlotte beantwortet, was immer sie sagt, egal wo im Luftschiff, wir hören es mit. Dadurch springt für Ihre Auftraggeber kein Vorteil mehr heraus. Ich biete Ihnen folgendes an: Wenn Sie sie freilassen, wird mein Sondereinsatzkommando Sie in Ruhe lassen; Sie können sogar eine freie Passage zu einem Zielort Ihrer Wahl erhalten.«
    Nia Korovilla lachte kehlig. »Und ich sage Ihnen folgendes: Diese Hure ist zu wertvoll, als daß irgend jemand sie gefährden würde. Von mir mal abgesehen; ich habe nichts zu verlieren, wenn ich zum letzten Mittel greife. Sollte irgend jemand, Sie oder die Teksöldner, sich hier einmischen, dann breche ich ihr den handwerklich so elegant gestalteten kleinen Hals.«
    Julia schlug einen strengen Ton an. »Wir erlauben Ihnen nicht, sie mitzunehmen.«
    »Und Sie kriegen sie nicht«, knurrte Nia Korovilla.
    »Aufhören!« jammerte Fabian. »Aufhören, aufhören! Lassen Sie sie gehen. Lassen Sie sie doch einfach gehen.« Die Furchen in seinen Wangen glichen denen eines alten Mannes.
    »Versuche nicht, einen von denen aufzuhalten«, sagte Charlotte Fielder, und ihre Stimme war ganz schwach. »Diese Leute bemerken dich nicht mal.«
    »Ich überarbeite mein Angebot«, sagte Julia.
    »Ich höre«, sagte Nia Korovilla.
    »Stellen Sie eine

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