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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Moskau. Und fast fünfundzwanzig Prozent von Jason Whitehursts Handelsgeschäften wurden mit der Osteuropäischen Föderation abgewickelt, die Hälfte davon mit Rußland selbst.«
    »Und die dritte Verbindung?« fragte Victor.
    »Die ist mehr spekulativer Natur, aber die Colonel Maitland hatte ursprünglich eine Fahrt von Monaco nach Odessa geplant, was sich an dem Abend änderte, als Charlotte Fielder aus dem Fürstentum geschmuggelt wurde. Odessa liegt in der Ukraine, die ebenfalls der Osteuropäischen Föderation angehört.«
    »Das paßt«, meinte Greg. »Ich hätte selbst darauf kommen müssen. Baronski hat davon gesprochen.«
    »Wie genau paßt es?« fragte Julia.
    »Ich sage dir, wir stehen hier einem erstrangigen russischen Mitspieler gegenüber, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Okay, er erfährt also irgendwie von der Fielder, daß sie so eine Art Kurier ist; er nimmt eine Probe von der Blume und stellt deren außerirdische Herkunft fest. Nehmen wir an, daß Jason Whitehurst Geschäfte mit ihm tätigte – Gott weiß, daß Geschäfte von der Art, wie Jason sie abschloß, so kompliziert waren, daß er dafür zweifelhafte Kontakte benötigte –, und daß er dem Russen ein paar Gefallen schuldete. Der Russe weist Jason Whitehurst an, Charlotte Fielder aus Monaco zu schmuggeln, sobald sie dir die Blume übergeben hat, und sie nach Odessa zu bringen, wo er sie übernehmen möchte. Das war der Zielort, von dem Baronski ausging; er hatte das arrangiert, war der Vermittler. Dann erkennt Jason Whitehurst jedoch, was für eine große Sache das ist, und beschließt, sein eigenes Spiel zu spielen. Also bietet er Charlotte Fielder zum Verkauf. Deshalb war der Spähtrupp in der Prezda; unser Russe wußte auch nicht mehr, wo sie steckte. Und Baronski stellte offensichtlich die Verbindung dar; wir alle waren letztlich auf dem Weg zu ihm. Falls irgend jemand wußte, wo sie steckte, dann er. Ein Zuhälter weiß immer, wo seine Mädchen sind.«
    »Klingt plausibel«, meinte Victor.
    »Was ist mit Mutizen?« fragte Julia.
    »Weißnich. Vielleicht hat unser Russe dort von dem Außerirdischen erfahren.«
    »Möglich«, sagte sie.
    »Nia Korovilla macht mir immer noch Sorgen«, sagte Victor. »Acht Jahre sind im Hardlinergeschäft eine verdammt lange Zeit. Jeder Auftrag, der über mehr als ein Jahr geht, dauert für unsere Verhältnisse lange.«
    »Denkst du, sie war Schläfer eines staatlichen Geheimdienstes?« fragte Greg.
    »Die verdammten Roten!« sagte Philip Evans. »Hab den kleinen Arschlöchern nie getraut. Reagan hatte völlig recht.«
    »Ach, Opa, sei doch nicht so paranoid; Rußland hat nicht mal mehr eine starke sozialistische Partei im Parlament, geschweige denn, daß es noch eine militärische Bedrohung darstellen würde. Wenn überhaupt etwas, dann sind sie dort heutzutage eher noch stärker unternehmerisch eingestellt als wir.«
    »Sowas passiert, wenn man Gedankenroutinen hat, die im zwanzigsten Jahrhundert formuliert wurden und erstarrt sind«, bemerkte Julias NN-Kern zwei amüsiert.
    »Ha, ha, Mädchen! Vielleicht sind es keine Kommies mehr, aber sie sind immer noch klüngelhaft, und immer noch ist ihnen das Ideal vom Mutterland lieb und teuer. Was denkst du – wie weit würden sie gehen, um die Technologie der atomaren Strukturierung für sich zu reservieren, hm? Alles, was sie haben, würden sie da reinstecken, die Konzerne und der Staat. Inklusive Achtjahreschläfer.«
    Julia holte tief Luft und wirkte unentschlossen. Sie sah Greg an. »Was meinst du?«
    »Es könnte so oder so aussehen«, sagte Greg. »Es läuft alles auf Jason Whitehursts Geschäfte hinaus. Jemand in Rußland wollte ihn im Auge behalten. Was hat er exportiert?«
    »Gold, Silber und Holz waren seine wichtigsten Waren aus der Osteuropäischen Föderation, dazu Chemikalien en gros und Erze«, sagte Julias NN-Kern eins. »Meist hat er sie gegen industrielle Cyberprodukte eingetauscht.«
    »Wer hat ihm die Exportwaren geliefert?«
    »Fünfzehn Bergbau- und Chemieunternehmen sind als seine führenden Lieferanten aufgeführt, drei in Moskau, zwei in Odessa, der Rest verstreut in den Republiken der Föderation. Er hat sich aber nicht darauf beschränkt. Du kennst ja Jason, er hat einfach alles verschifft, und unsere Listen sind wohl kaum vollständig. Ich bezweifle, daß auch nur zur Hälfte seiner Transaktionen offizielle Unterlagen vorliegen.«
    Greg zog sein Cybofax aus der Jackentasche. »Schickt mir bitte eine Liste der Unternehmen und soviel an

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