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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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tiefer. Oder in einer Seitenhöhle, aus der heraus er freie Schußbahn auf die Öffnung hatte, durch die sie kommen würde?
    »Paßt dir daran irgendwas nicht, Suzi? Die Daten sind Milliarden wert. Und du und ich, wir haben eigentlich keinen Streit. Wir wurden nur von unterschiedlichen Personen beauftragt; das ist alles. Haben getan, wofür wir bezahlt wurden, haben wechselseitig die Scheiße aus uns rausgeballert. Das brauchen wir nicht mehr zu tun, können sie uns mit der atomaren Strukturierung kaufen. Evans und Jepson, sie können uns gehören, Suzi.«
    Am Dach? Klammerte er sich an die Decke? Mit einer muskelgekoppelten Panzerung konnte er sich mühelos dort festhalten.
    Loral-Raketen scharf machen. Zielabbildung: Muskelgekoppelte Panzerung.
    Sie lächelte. Die Lorals konnten ihr den entscheidenden Vorteil verschaffen; er rechnete sicher mit einem weiteren Airbuster.
    »Wer hat gesagt, daß ich bezahlt werde?« fragte sie.
    »Was? Du machst das umsonst? Ach Scheiße, Suzi.«
    Sie speiste eine Flugbahn in die Ware der Lorals: In die Höhle, dann ein Bummelmanöver, während die Zielsucher mit Mikrowellenradar und Infrarot nach ihrer Beute Ausschau hielten. Sobald die Zielerfassung erfolgt war, mußte Reiger auf sie schießen und damit seine Position verraten. Falls er es nicht tat, war er tot. So oder so nagelte sie den Scheißkerl fest.
    »Scheiße, nein, nicht umsonst, Leol. Für etwas, was du nicht kennst.«
    »O yeah? Und was?«
    »Freundschaft.«
    »Ein Haufen Scheiße, Suzi. Alles, was Teksöldner haben, sind Aufträge. Bist du eine echte Teksöldnerin, Suzi? Möchtest du eine Vereinbarung zur atomaren Strukturierung treffen? Oder möchtest du sterben?«
    »Scheiß auf dich, Reiger.«
    Zwei Raketen starten.
    Ein Stoß komprimierter Luft jagte die Raketen aus den Rohren; kleine Dreiecksflügel klappten aus, dann zündeten die Feststofftriebwerke. Suzis Infrarotbild fiel durch die doppelte Raketenflamme für einen Moment aus.
    »Scheiße, du Miststück!« schrie Reiger.
    Suzi war nur zwei Sekunden hinter den Raketen, als sie durch die Öffnung in die Höhle stürmte. Die Infrarotstrahlung der Raketentriebwerke erleuchtete das Innere wie zwei Blendgranaten. Suzi konnte einen ungefähr halbkreisförmigen Raum von zehn Metern Durchmesser ausmachen. Das Dach über ihr bestand aus riesigen würfelförmigen Steinblöcken, als hätte dort jemand in einem verrückten, umgekehrten Winkel Stufen aus dem Fels gehauen. Das Wasser stieg Suzi bis über die halben Oberschenkel und verlangsamte ihre Bewegungen.
    Sie sah, wie die Raketen in Kurven hochstiegen. Eine rote Korona leuchtete hinter einem der Gesteinswürfel hervor: Reigers Infrarotsignatur. Suzis Lichtverstärker entdeckte den gedrungenen schwarzen Zylinder, der herabgestürzt kam. Eine Airbuster-Granate. Du Idiotin! schrien ihre Gedanken. Bitterkeit und Wut stiegen auf. Sie beugte die Knie, um sich flach hinzuwerfen; vielleicht schirmte das Wasser sie vor dem Schlimmsten ab.
    Der Airbuster detonierte genau in dem Moment, als sie im Wasser aufprallte. Das Bild vor ihren Augen kippte von nebelhaften Blau- und Rottönungen in grelles Weiß um und wurde dann schwarz.
    Sie empfand keinen Schmerz, überhaupt kein echtes Gefühl von irgendwas. Ihre Gedanken liefen träge, waren voller Sorgen; ob sie Reiger noch kriegen würde, ob Greg es bis zum Außerirdischen geschafft hatte oder nicht, über Andria, die viel zu unschuldig war, als daß man sie sich selbst überlassen durfte. All das vermischte sich, und Gesichter liefen zu einem verrückten Kaleidoskop ineinander, bis sie nicht mehr recht wußte, welches zu wem gehörte. Scheiße, aber dieser Airbuster mußte ihr Hirn wirklich mächtig demoliert haben.
    Suzi?
    Sie wußte, daß es Greg war. Er brachte ihr den Schmerz zurück, das Leid. Greg weinte in ihren Gedanken.
    Ich habe es verpfuscht, berichtete sie ihm. Reiger hat mich mit einem Airbuster erwischt.
    Suzi, Suzi, ich hatte dich besser ausgebildet!
    Tut mir leid, Greg. Sie sah das merkwürdigste Ei, das man sich vorstellen konnte, durchsichtig, weiß und blaßblau, eine dunkle Gestalt im Mittelpunkt. Und Julias Gesicht, verängstigt und wütend. Ist das der Außerirdische?
    Yeah.
    Macht aber nicht viel her.
    Julia wird das klären, kein Vertun.
    Toll. Da entglitt ihr das Bild allmählich.
    Loral-Raketen scharfmachen.
    Das war seltsam; sie hatte ganz gewiß nicht mehr die geistige Kraft, um dem Implantat Befehle zu geben. Aber irgendwie wurden ihre Gedanken einen

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