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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Fische traten darin als blaue Kleckse hervor. Keine warmen Stellen, aber Suzis Blickfeld war sehr begrenzt. Falls sich der Scheißkerl Reiger in der Kreuzungshöhle befand, würde er darauf achten, daß man ihn nicht aus dem Gang heraus orten konnte.
    Suzi zog eine Airbuster-Granate aus der Halteschlaufe an der Taille. Es handelte sich um einen fugenlosen, fünfzehn Zentimeter langen Metallzylinder mit sechs Zentimetern Durchmesser; eine Erhebung, die zum Einhaken diente, zog sich daran entlang. Mit kräftigem Klick fügte sich das Geschoß in die Startschiene am linken Unterarm.
    Granatwerferprogramm ausführen.
    Die roten Zielerfassungsringe wurden weiß. Suzi hob den linken Arm, bis sich die Kreise über den Eingang zur Kreuzungshöhle legten. Weiterhin fielen graue Tropfen von der Decke und verschleierten das Lichtverstärkerbild.
    Sicherung lösen. Zündung bei zwanzig Metern.
    Die Zielerfassungsringe wurden violett und blinkten.
    Feuer.
    Die Airbuster-Granate schoß in die Höhle und explodierte einen Meter unter dem Dach zu kochender Energie. Grellweißes Licht schoß in den Gang. Suzi sah, wie Blitze heftig hin und her peitschten und nach den Felsvorsprüngen über dem Wasser tasteten.
    Die verbrauchte Granatenhülse fiel aus der Unterarm-Startschiene und purzelte davon. Suzi rannte in die Höhle und beanspruchte dabei heftig ihr aufsässiges linkes Bein.
    Niemand war in der Höhle. Kleine Dampfsäulen stiegen auf. Tote Fische schaukelten auf dem Wasser.
    »So leicht geht das nicht, Miststück Suzi«, sagte Leol Reiger.
    Sie fuhr erschrocken zusammen. Er benutzte eine allgemeine Frequenz. Ihre elektronische Kampfausrüstung konnte die Position des Senders nicht ermitteln; Gestein stellte merkwürdige Sachen mit Funksprüchen an, reflektierte oder absorbierte sie. Aber nicht sehr; er konnte nicht weit weg sein. Sie kontrollierte rasch den Gang 7B. Leer. Was auf die Höhle hinter der Kreuzungskammer hinwies.
    »Ich weiß, daß du es bist, Miststück Suzi. Weil du weißt, daß ich hier bin; deshalb hast du den Airbuster abgefeuert.«
    Sie hakte eine neue Airbuster-Granate in die Schiene ein.
    Der Karte zufolge bog die hintere Höhle nach fünfzehn Metern links ab. Darüber hinaus lagen keine Daten vor. Sie stellte die Granate auf zwölf Meter ein und tastete dann herum, um einen losen Gesteinsbrocken zu finden.
    »Immer versteckt, Leol«, sagte sie. »Aber schließlich ist es dein Ding, dir in die Hose zu machen, stimmt’s?«
    Sie hockte sich hin und warf den Felsbrocken hoch durch den Eingang zur hinteren Höhle. Zwei Ripgunschüsse pulverisierten ihn im Flug. Suzi sprang jedoch schon darunter hindurch und drehte sich dabei.
    Feuer.
    Sie landete auf der Seite und rollte, vom Impuls mitgerissen, am Boden weiter, so daß ihr die Luft aus den Lungen gepreßt wurde. Dann war sie wieder auf den Beinen und stürmte Richtung Höhle; Schaum spritzte unter den Stiefeln auf. Die Energiewolke des Airbusters stand in grellen Flammen, und Finger aus grellweißem Licht griffen durch den Eingang. Als das Licht allmählich schwächer wurde, feuerte Suzi aufs Geratewohl mit der Ripgun durch die Höhle, bis das Magazin leer war.
    Leol Reiger schoß nicht zurück. Suzi rammte ein frisches Energiemagazin in die Ripgun und trat vor. Die Höhlenwände waren dort, wo die Ripgunschüsse eingeschlagen hatten, mit hellen Infrarotnarben bedeckt. Lavarinnsale tropften laut zischend ins Wasser. Lange Wolkensäulen stiegen rings um Suzi auf und leckten übers Dach.
    Sie hatte zwei Möglichkeiten, wie sie vorgehen konnte. Entweder feuerte sie in einem fort mit der Ripgun, nahm die Höhlenwände in die Mangel, bis sie alle Antipersonenminen auslöste, die Reiger hier möglicherweise verteilt hatte. Oder sie ging leise zu Werk. Allerdings wußte er, daß sie kam, und hatte damit einen Vorteil.
    »Hat Julia Evans die Daten für den Wechselwirkungsgenerator gekriegt, Suzi? Oder sind sie immer noch zu haben?«
    »Laß mich raten«, sagte sie. »Wir können eine Abmachung treffen, sie für uns selbst schnappen, richtig?«
    Die Höhle endete zehn Meter vor ihr mit einer schmalen, schartigen Öffnung, die in eine weitere Höhle führte. Der Lichtverstärker zeigte ihr dort nur Schwärze, als wäre es das Ende des Universums.
    Reiger lauerte dort; und er wußte, daß sie Airbuster-Granaten dabei hatte. Sie versuchte, die Lage aus seiner Sicht zu analysieren. Versteckte er sich unter Wasser? Es stand ihr schon fast bis zu den Knien und wurde

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