Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
brachte er ihr bei, wie man tötete, und schickte sie gleich in die vorderste Linie. Etwas anderes lernte sie nicht kennen; ein Haufen betrunkener Parteimilizionäre hatte ihr Leben vorgeformt, ein Zufallsereignis. Wären die Milizionäre eine andere Straße entlanggezogen und hätten ein anderes Hotel geplündert, wäre alles so anders gekommen. Suzi war intelligent genug, um auf jedem Gebiet Erfolg zu haben. Bekam nie die Chance. Dafür kämpften sie damals in Peterborough, daß die nächste Generation wieder ein richtiges Leben führen konnte. Und sie hatten damit recht gehabt, wie Julia und ihre Leistungen bewiesen. Er drehte sich zu Julia um, als sie sich ihren Weg über tote Fische hinweg suchte und bestürzt die Knopfnase rümpfte. Sie fuhr vor dem Zorn in seinem Gesicht zurück.
    »Bist du absolut sicher, daß ihr euch um Leol Reiger gekümmert habt, du und der Außerirdische?« fragte er.
    Sie nickte eilig, die Augen dunkel vor lauter Gefühlen. So verletzlich hatte er sie seit siebzehn Jahren nicht mehr gesehen.
    In Gregs Kopfhörer prasselten Störungen, dann meldete sich Melvyn atemlos: »Ich wollte schon einen Spähtrupp hinter Ihnen herschicken. Ich habe mir Sorgen gemacht, das Wasser könnte Sie erwischt haben.«
    Drei der gepanzerten Gestalten kamen auf sie zu.
    Julia tastete unter der Kapuze herum und fand das kleine Mikro. »Haben Sie Funkverbindung zu Victor?« fragte sie.
    »Keine Chance. Unsere Faseroptik ist im Kampf ausgefallen.« Er schwieg kurz. »Greg …«
    »Ich weiß«, sagte dieser.
    »Wir gehen jetzt«, sagte Julia. »Rufen Sie Ihr Team zusammen.« Sie ging zur Treppe hinüber.
    »Aber wir wissen noch nicht, was aus fünf von den Teksöldnern geworden ist!« wandte Melvyn ein.
    »Sind alle Ihre Leute hier?«
    »Ich habe vier abgestellt, um die Verletzten hinauszubringen, aber die übrigen sind alle hier, ja.«
    »Dann führen Sie sie hinaus.«
    »Ja, Ma’am. Was ist mit den Teksöldnern?«
    »Überlassen Sie sie dem Außerirdischen; sie werden nicht entkommen.«
    »Haben Sie ihn gefunden?« fragte Melvyn. Greg hörte tausend Fragen aus seinem Ton heraus.
    »Ja«, antwortete Julia.
    »Meine Güte, Junge, Sie hätten das Ungeheuer sehen sollen!« sagte Sinclair. »Einen Kilometer lang war es und schwarz wie die Hölle.«
    »Wo ist Royan?« fragte Melvyn.
    Julias Schritte stockten. »Fort.«
     
    Bruchstücke von Datenverkehr strömten stoßweise durch den Versorgungstunnel, als Greg die Gruppe hinaus in die Haltestelle Moorgate führte; sein Kopfhörer gab Fetzen von Rufen wieder. Das halbe Sicherheitspersonal von New London erwartete sie. Er sah Sanitäter, die die Verletzten des Einsatzkommandos sachte in einen Krankenwaggon beförderten, und vier gepanzerte Gestalten, die dicht daneben standen.
    Victor kam auf die Gruppe zugerannt, als sie aus dem Versorgungstunnel trat. Einen halben Meter vor Julia blieb er stehen und musterte sie von Kopf bis Fuß. »Du bist okay«, stellte er fest. Er klang verängstigt.
    Julia lächelte. »Ja, Victor, ich bin okay.«
    Er räusperte sich und blickte den Versorgungstunnel hinunter. »Was ist mit Royan? Habt ihr ihn gefunden?«
    »Yeah«, sagte Greg. »Aber er kommt nicht zurück, nicht mit uns.« Er setzte sich auf eines der großen Rohre neben dem Gehäuse einer Turbopumpe. Jetzt, wo Spannung und Adrenalin zurückgingen, machten sich die Anstrengungen der zurückliegenden beiden Tage spürbar. Der unmittelbare Druck war weg; immer das gleiche nach dem Kampf, und ein Kampf war es gewesen, auch ohne den physischen Aspekt. Der Neurohormonkater nagte an ihm, schnitt ihn ab von den Vorgängen ringsherum, mit denen die Sicherheitsleute, Victor, Julia und Rick den Gefühlsstreß abbauten, auch von Sinclairs bekloppten Eingebungen. Und es war ihm egal. Er wollte nur raus aus dem Verteileranzug, dann baden, etwas trinken und Eleanor anrufen. Vielleicht auch in umgekehrter Reihenfolge.
    »Und der Außerirdische?« fragte Victor.
    »Er hat sich einverstanden erklärt, wieder fortzugehen«, sagte Julia. »Hast du dein Cybofax dabei?«
    Victor reichte es ihr.
    »Schaff all diese Leute hier raus«, sagte Julia und gab eine Nummer in das Mikroplättchen ein. »Und laß auch alle anderen Haltestellen der nördlichen Abschlußwand räumen.«
    »Wieso, was ist los?«
    Ihre Augen glitzerten herausfordernd. »Es wird eine leichte Veränderung an New London geben.«
    Victor wandte sich flehend an Greg.
    »Sieh nicht mich an, sie hat das Abkommen geschlossen.«
    »Was,

Weitere Kostenlose Bücher