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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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reflexartige Abwehrreaktion. Sie waren alles, was ihr von den guten Zeiten blieb, und ihre einzige Hoffnung auf die Zukunft.
     
    Zwei Männer warteten schon im Büro auf sie. Der eine war Peter Cavendish, Direktor des Event-Horizon-Büros für Gemeinschaftsprojekte, ein massiger Fünfziger mit schneeweißem Haar, dessen schwarzgrauer Anzug Spuren von Abnutzung zeigte. Der zweite war Nicholas Beswick, ein Physikprofessor, der Julia mit seiner Mischung aus Eifer und Schüchternheit unweigerlich nervös machte. Im Grunde war er ein absoluter Langweiler, aber einer mit unvergleichlichem Verständnis für Quantenmechanik, was ihn für Event Horizon enorm wichtig machte. Sein Forschungsteam war es gewesen, das vor fünf Jahren endlich einen Prozessor geschaffen hatte, der eindimensionalen Draht benutzte, um einzelne Elektronen zu transportieren. Diese Technik hatte die globale Ware- Industrie in einem Ausmaß belebt, wie man es seit den späten 1980ern nicht mehr erlebt hatte. Die Lizenzgebühren, die Event Horizon für den Quantendraht-Prozessorchip einstrich, wurden nur noch von denen für den Gigaleiter übertroffen.
    Nicholas Beswicks Reaktion, als Julia ins Büro kam, war halb Verbeugung, halb Zusammenfahren. Sie schenkte ihm ein liebenswürdiges Lächeln, als sie sich hinter den Schreibtisch setzte, und schaltete dann die Fenster auf größere Lichtdurchlässigkeit, damit das matte Licht des frühen Morgens den großen Raum durchfluten konnte. Noch steckten keine Blumen in den Vasen; die Schicht der für den Tag zuständigen Instandhaltungscrew des Turms hatte gerade erst begonnen.
    »Danke, daß Sie so schnell gekommen sind, Julia«, sagte Peter Cavendish. »Ich weiß, daß es kurzfristig war, aber ich halte diese Sache wirklich für so wichtig, daß Sie Ihre persönliche Aufmerksamkeit verdient.«
    »Ja, ist mir klar. Würden Sie für mich bitte kurz zusammenfassen, wo wir stehen, ehe der Unterhändler von Mutizen eintrifft?«
    Peter Cavendish setzte sich auf einen der hochlehnigen Stühle vor ihrem Schreibtisch. »Mutizen ist gestern mit einem recht üblichen Vorschlag an uns herangetreten. Sie behaupteten, sie hätten einen Durchbruch in atomarer Strukturierung erzielt, und wollten wissen, ob wir bereit wären, eine Partnerschaft mit ihnen einzugehen, um diese Technik zu entwickeln und zu vermarkten. Sie haben uns auch Einblick in ihre Daten angeboten, die vertragliche Zusicherung vorausgesetzt, daß wir das vertraulich behandeln. Falls wir uns gegen die Partnerschaft entscheiden, dürfen wie dieselbe Technik fünf Jahre lang weder erforschen noch verkaufen. Da wir bislang keinerlei Projekte in atomarer Strukturierung haben, habe ich zugestimmt. Ich fand, wir sind in einer Situation, in der wir nicht verlieren können.«
    »Dieser Prozeß, die atomare Strukturierung«, sagte sie. »Wollen Sie damit sagen, sie könnten Blöcke von Atomen in jeder beliebigen Form zusammensetzen?«
    Nicholas Beswick beugte sich auf seinem Stuhl vor, das eifrige Grinsen eines Schuljungen im Gesicht. »Ja, genau das ist es. Wir haben die Bedeutung dieser Sache nicht ganz verstanden, bis wir die Daten von Mutizen sichten konnten. Wir gingen zunächst davon aus, es würde sich nur um eine verbesserte Methode unserer heutigen Festkörper-Montagetechniken handeln; wie Sie wissen, ist die Herstellung von Quantendraht selbst mit den heutigen Ionenpositionierern immer noch recht mühselig. Es stellte sich jedoch heraus, daß Mutizen von einer Methode sprach, Atome durch kohärente Emissionen von Gluonen, den Feldteilchen der starken Wechselwirkung, stabil zu positionieren. Die Gluonen wirken sich direkt auf die Quarks aus, aus denen Neutronen und Protonen bestehen. Falls es wirklich möglich ist, die Kernkraft dermaßen zu manipulieren, könnte man buchstäblich Luft verfestigen, sie in einen Block verwandeln, der stärker wäre als Monofasern.« Er seufzte und zog dabei die Luft zischend durch die Zähne. »Ms. Evans, ich meine das ernst: Das Potential dieser Technik macht mir mordsmäßig Angst. Meine Leute sind mehr oder wenig nonstop dabei, Anwendungen auszutüfteln, seit sie das Datenpaket von Mutizen erhielten. Man könnte Metall so stärken, daß es völlig undurchdringlich würde; man könnte eine Luftblase über einer Stadt so härten, daß sie einem nuklearen Angriff standhielte, könnte Deuterium zur Fusion zusammenquetschen, Wetterfronten manipulieren, verdammt, wahrscheinlich sogar Neutroniumklumpen herstellen …«
    »Hat

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