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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Jason agieren gemeinsam. Und Jason ist definitiv an irgendeinem Punkt in diese Geschichte verwickelt; wieso hätte er sonst diesen Verschwindetrick durchziehen sollen? Julia, stell mal ein volles Profil von Jason Whitehurst für uns zusammen und finde heraus, wo dieses verdammte Luftschiff herumgondelt.«
    »Okay, läuft alles schon.«
    »Schön, ruf mich zurück, sobald du etwas hast.« Er steckte das Cybofax wieder in die Brusttasche. »Okay, gehen wir und schnappen uns einen dieser Überwachungsleute.«
    »Ich frage mich, wer wohl Leol bezahlt«, sagte Suzi, als sie auf den Schacht zugingen.
    »Eins nach dem anderen, Suzi, bitte!«

 
Kapitel dreizehn
     
     
    »Es spukt?« Fabians Augen weiteten sich vor Begeisterung. »Wie kann es in einem Asteroiden spuken?«
    »Ich habe keine Ahnung; es war nur ein Gerücht«, antwortete Charlotte faul. Sie hielt eines der Kissen in Fabians Bude umschlungen. Auf den Kissen machte es Spaß; es gab eine Menge Kombinationen, für die man die Dinger benutzen konnte, und nur Phantasie und Schwerkraft setzten dem Grenzen. Keiner von Charlottes normalen Kunden hätte ihrem Erfindungsreichtum standhalten können; selbst die teuren Krankenhausbehandlungen dieser Leute konnten nicht verhindern, daß Gelenke knackten und Muskeln schnell ermüdeten. Fabian jedoch war mehr als nur fähig und steigerte sein Können unter ihrer Anleitung immer mehr. »Wie kommt es überhaupt dazu, daß es irgendwo spukt?«
    Es war düster in der Bude; Fabian hatte die Bioleuchtkörper ausgeschaltet, so daß nur noch die Fischtanks und die Flachbildschirme Licht spendeten. Eine schwarzweiße Videokeszene, die sie vorher aufgezeichnet hatten, lief auf dem größten Flachbildschirm; Charlotte ahmte dort eine von Charlie Chaplins Slapsticknummern nach. Fabian hatte für sie Smokingjacke und -hose aus dem Kleiderschrank seines Vaters geklaut. Die Sachen waren weit genug, um das Image des »kleinen Tramps« abzurunden, aber selbst nach fünf Versuchen bekam Charlotte die Bewegungen nicht ganz richtig hin. Es war ungeheuer schwierig, dem holographischen Exoskelett zu folgen, das die Bewegungen der Gliedmaßen choreographierte. Charlotte entwickelte allmählich Respekt vor der turnerischen Begabung, durch die sich Chaplin ausgezeichnet haben mußte.
    »Falls einem Typ etwas richtig Schreckliches passiert, zum Beispiel ein Mord oder sowas, dann ist sein Geist dermaßen traurig, daß er an Ort und Stelle bleibt«, erklärte Fabian. »So habe ich es jedenfalls gehört.«
    »Hmm, ich glaube nicht, daß in New London schon jemand ermordet wurde. Früher hieß es, Sternschnuppen wären die Seelen von Kaisern, die zum Himmel aufsteigen; vielleicht sind sie alle in den Asteroiden gezogen.«
    Fabian kicherte. »Napoleon, Cäsar und Königin Victoria, die alle gemeinsam in der Habitathöhle spuken; sie hätten eine richtig tolle Zeit.«
    Charlotte stufte diese Beobachtung als echten Sieg ein. Der Fabian, der sie auf dem Newfieldsball lüstern angestarrt hatte, hätte ihr nur einen Vortrag darüber gehalten, daß Sternschnuppen in Wirklichkeit Meteoriten waren, die beim Abstürzen in der Atmosphäre auseinanderbrachen. Also, Dummes, wie könnten es dann Geister sein, die zum Himmel fahren?
    Sie wollte Fabian auf ihrer Seite wissen; nicht, daß sie eine große Wahl gehabt hätte, was Verbündete anging. Immerhin konnte Charlotte ansehnliche Vorteile verbuchen. Fabian war fünfzehn und sexbesessen und bis über beide Ohren in sie verliebt. Obendrein faszinierte ihn der Weltraum. Und sie konnte jede seiner Sehnsüchte befriedigen. Damit hatte sie ihn am Herzen, an den Eiern und am Verstand. Armer alter Fabian!
    »Königin Victoria?« fragte Charlotte.
    »Absolut; sie war Herrscherin über das größte Reich, daß es je gab.«
    »O ja. Ich denke, dann können wir diese Vorstellung vergessen. Sie wäre selbst als Gespenst ziemlich unverwechselbar. Die Himmlischen könnten sie nicht verwechseln.«
    »Die Himmlischen?« Fabian drehte sich auf den Bauch und stützte das Kinn auf die Hände. Er schlenkerte das Haar zur Seite. »Wer ist das denn? Los, sag’s mir! Du weißt, daß du es tun wirst.«
    »In Ordnung. Aber du darfst niemandem davon erzählen, auch nicht vor deinen Partyfreunden damit angeben, daß du etwas wüßtest, wovon sie keine Ahnung haben.«
    »Versprochen. Ehrlich, Charlotte, ich verspreche es.«
    »In Ordnung. Die Himmlischen Apostel sind eine Gruppe von etwa zweihundert Personen, die ohne offizielle Genehmigung

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