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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gehen, aber
wer weiß — vielleicht hat Flavian ihr dabei aufgelauert? Während sie bei mir
war, haben wir uns richtig nett unterhalten — so von Frau zu Frau, verstehen
Sie ?«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an, hielt sie zwischen meinen Fingern und sah zu, wie der Rauch in Spiralen
hochstieg. Irgendwas mußte ich ja tun, und das hier war besser, als wenn ich
angefangen hätte, Papierpuppen auszuschneiden. »Lassen Sie mich noch einmal
wiederholen«, sagte ich zögernd. »Stephanie hat Ihnen gestern abend erzählt,
daß Eldridge sie umbringen wollte, und ist dann munter in ihr Zimmer
zurückgekehrt, um zu warten, bis er sein Vorhaben ausführte ?«
    »Unsinn, so doch nicht.« Sie
lächelte mich etwas herablassend an. »Sie hat mir erzählt, warum Flavian
gestern so wütend auf sie war. Sie waren doch selber dabei, als es zu diesem
Krach in der Bar kam, wissen Sie noch? Die Sache hatte gar nichts damit zu tun,
daß sie das neue Modell trug, das war nur eine Ausrede von Flavian. Er hatte
Angst, sie würde Dion sagen, was sie wußte, Und das wollte er verhindern .«
    »Entschuldigen Sie eine dumme
Frage«, murmelte ich. »Aber was wußte sie denn ?«
    »Soll ich Ihnen was sagen,
Danny ?« Deborahs Stimme klang nachdenklich. »Für einen
richtigen Privatdetektiv sind Sie ziemlich schwer von Begriff .«
    »Stephanie hatte
herausgefunden, daß Flavian hinter diesen Sabotageakten steckte«, erklärte
Kitty. »Sie wußte nur nicht, ob sie es Dion sagen sollte; Flavian hatte sie so
angefleht, daß er ihr richtig leid tat...«
    »Und darüber wollte sie gestern
nacht mit Kitty reden«, fuhr Deborah fort. »Sie wollte sich Rat holen .«
    »Ich sagte ihr, sie sollte es
Dion gleich am nächsten Morgen sagen; aber als sie ging, war sie sich immer
noch nicht ganz schlüssig .« Die Blonde seufzte
traurig. »Irgendwie tat ihr der dämliche Bengel leid, und Sie sehen ja, was sie
davon gehabt hat !«
    Ich drückte meine Zigarette in
irgendeinem Aschenbecher aus, holte tief Luft und versuchte, gleichzeitig
munter und intelligent auszusehen. »Woher wußte sie, daß Flavian die Sachen
ruiniert hat ?«
    »Erinnern Sie sich an diesen
verrückten blauen Fetzen, den sie gestern abend anhatte? Er stammte aus der Kollektion, und Lenore hatte ihr erlaubt, ihn zu
tragen .«
    »Ich weiß, ich weiß«,
unterbrach ich sie.
    Kitty hob das Kinn. »Wenn Sie
mich dauernd unterbrechen wollen...«
    »Entschuldigung«, stammelte
ich. »Bitte reden Sie weiter .«
    »Ich weiß nicht, ob ich soll,
wenn Sie so häßlich zu mir sind .« Sie verschränkte die
Arme unter den Brüsten, daß es mir vor den Augen wogte
und ich nicht mehr wußte, wohin ich sehen sollte.
    »Ich werde es ihm erzählen .« Deborah starrte mich kalt an. »Mich wird er nicht
unterbrechen, sonst reiße ich ihm sein Toupet ab und werfe es aus dem Fenster .« Sie wartete einen Augenblick, um sich zu versichern, daß
ich ihre Drohung auch verstanden hatte, was mir wiederum die Zeit gab, eine
neue Zigarette anzustecken und dem Rauch nachzusehen...
    »Stephanie hatte lange Haare,
aber ein kurzes Gedächtnis«, berichtete Deborah. »Erst gestern abend gegen halb zehn fiel ihr ein, daß das Kleid, das sie
angehabt hatte, zu der neuen Kollektion gehörte und über Nacht weggesperrt werden
müsse. Sie erinnerte sich, Dion noch in seinem Arbeitszimmer gesehen zu haben,
aber als sie hinunterging, war er nicht da. Sie dachte, vielleicht bringt er
gerade das Kleid, an dem er noch gearbeitet hat, in die Kleiderkammer hinauf.
Also ging sie nach oben. Die Tür war zu, aber nicht abgeschlossen, sie ging
also hinein und...« Deborah machte eine kurze dramatische Pause, »fand Flavian
mit einer Schere in der Hand vor .«
    »Stephanie schrie und rannte
nach unten«, nahm Kitty die Erzählung auf. »Flavian hinterher. Sie wollte sich
in ihr Zimmer flüchten, aber er drängte sich mit durch die Tür. Er war völlig
hysterisch, sagte sie. Er schluchzte und flehte sie an, Dion nichts davon zu
sagen. Er drohte sogar, sie umzubringen, wenn sie den Mund nicht hielte. Die arme
Stephanie war so verängstigt und durcheinander, daß sie sagte, sie volle es
sich noch einmal überlegen. Schließlich beruhigte sich Flavian ein bißchen und
nahm ihr das Versprechen ab, ihm ihre Entscheidung aber zuerst mitzuteilen.
Darum kam er ihr gestern in die Bar nachgerannt: Er dachte, sie wollte Dion
alles verraten .«
    »Darf ich« — ich versuchte, ein
höfliches Lächeln auf meine Lippen zu zaubern, aber meine Mundwinkel

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