Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
ihm eine großzügige
Portion Rye ein und füllte mit einigen Eiswürfeln
auf, dann schob ich ihm das Glas hin. »Wie Sie schon sagten — die reinste
Undankbarkeit .«
    »Schön, wenn man eine so
verständnisvolle Seele findet«, entgegnete er etwas zänkisch. »Ich hab’ mir die
Beine für die neue Kollektion ausgerissen — und wer heimst den Ruhm ein? Dion
natürlich. Und mich behandelt er wie eine Art Sklave. Sie wissen doch — er hat
mich sogar geschlagen .«
    »Ich war dabei .« Ich nickte ernst. »Das ist nicht richtig, Flavian. Sie
und Stephanie schuften Tag und Nacht — und was hat Dion die ganze Zeit gemacht ?«
    »Für mich hat sie’s nicht getan .« Seine Augen glänzten in dem vom Alkohol geröteten
Gesicht. »Sondern für Dion.«
    Ich wartete, bis er einen
kräftigen Schluck genommen hatte, dann erkundigte ich mich beiläufig: »Was ist
eigentlich los mit Dion? Sind ihm die Ideen ausgegangen ?«
    »Wer kann das sagen, Mr. Boyd?
Vor ein paar Monaten schien er einfach die Lust verloren zu haben; er...« Er
richtete sich auf dem Barhocker auf und starrte mich ein paar Sekunden lang an.
»Hoppla!« Er schlug sich mit der Hand auf den Mund und kicherte hilflos. »Wenn
ich betrunken bin, weiß ich nie mehr, was ich sage. Kümmern Sie sich nicht
darum, Mr. Boyd. Die Wahrheit ist, daß Stephanie mir etwas bei meiner Arbeit
half — so zum Beispiel, das richtige Material zu finden und ähnliches. Er hat
die neue Kollektion entworfen, und sie ist großartig geworden .«
    »Wo bewahren Sie den
Zweitschlüssel zur Kleiderkammer auf, Flavian ?« fragte
ich leise.
    Er versuchte mich anzusehen,
aber seine Augen wollten ihm nicht gehorchen. Ungeschickt rutschte er vom
Barhocker herunter und mußte sich am Tresen festhalten, um nicht zu fallen. »Es
ist immer der letzte Drink, der einen umwirft«, sagte er. »Entschuldigen Sie
mich, Mr. Boyd, ich glaube, ich gehe ins Bett, ehe es noch stürmischer wird.
Schiffsreisen bei schlechtem Wetter hab’ ich noch nie gemocht .« Übertrieben torkelnd steuerte er auf die Tür zu, so wie ein schlechter
Schauspieler einen Betrunkenen darstellen würde.
    Das blonde Mannequin trat
schnell einen Schritt zur Seite, um nicht in der Tür von ihm angerempelt zu
werden. Sie sah ihm interessiert nach, wie er im Gang entschwand.
    »Junge!« Mit einem warmen
Lächeln kam Kitty auf mich zu. »War das wirklich unser lieber kleiner Flavian ?« Das Lächeln verschwand. »Vielleicht tut es ihm leid, daß
er Stephanie umgebracht hat .«
    Sie trug immer noch das
schwarze Minikleid mit dem weißen Spitzeneinsatz über dem üppigen Busen. Die
babyblauen Augen hatten einen aufrichtigen Blick, aber ich hatte mittlerweile
gelernt, daß Kitty ebenso aufrichtig war wie Lucrezia Borgia.
    »Ich bin so froh, daß ich Sie
gefunden habe, Danny«, gurrte sie . »Wo waren Sie nur
den ganzen Abend ?«
    »Überall und nirgends«, gab ich
unbestimmt zurück.
    »Nachdem Sie uns verlassen
hatten, haben Deborah und ich uns entschieden, daß wir ruhig die Nacht in
unseren Zimmern verbringen könnten, jetzt, da Sie nach Beweismaterial suchen,
um Flavian hinter Gitter zu bringen — wo er hingehört .«
    »Wirklich?« Ich hatte plötzlich
eine ungute Ahnung.
    »Aber jetzt ist mir der Mut
vergangen .« Ihre Unterlippe schob sich vor und begann
zu zittern. »Ich weiß, Deborah wird sofort ins Bett gegangen sein und schon
längst schlafen, aber ich hab’ nicht so ein dickes Fell wie sie .« Sie senkte ihre Stimme zu einem kehligen Flüstern.
»Danny! Mir kommt da eben eine wunderbare Idee! Warum kommen Sie nicht über
Nacht in mein Zimmer? Dann brauche ich keine Angst mehr zu haben, und
selbstverständlich« — sie bemühte sich um einen sittsamen Gesichtsausdruck —
»würde ich Sie dafür entschädigen .«
    »Ich — äh...« Meine Stimme
endete mit einem Kratzer.
    »Sie brauchen sich nicht bei
mir zu bedanken, Dummerchen .« Ihr Lächeln war ganz
reizend verständnisvoll, nur vielleicht ein klein bißchen gespannt um die
Mundwinkel. »Gegen Mitternacht wäre die beste Zeit. Da schläft Deborah bestimmt .«
    Ich sah dem rhythmischen
Schwung ihres Hinterteils nach, dem sie beim Offbeat eine Art Kickser verlieh, während sie zur Tür ging.
Dort blieb sie noch einmal stehen und schenkte mir ein strahlendes Lächeln.
    »Und kommen Sie nicht zu spät,
Danny .« Sie drohte scherzhaft mit dem Finger.
»Sonst...«
    »Ich weiß«, unterbrach ich sie.
»Sonst kommen Sie mich holen .«
    Ich trank mein Glas aus,
nachdem sie

Weitere Kostenlose Bücher