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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ihrem Tee. »Dieses eine hier von Nótre Dame ist interessant.«
    Notre Dame? Für eine Zweijährige? Ist sie verrückt geworden? Was hat sie gegen Mausi einzuwenden?
    Aber erstaunlicherweise hört Minnie wie gebannt zu, als Elinor ihr die verschiedenen Grautöne und die Notwendigkeit erklärt, an den Rändern anzufangen. Als Elinor das Puzzle auskippt, sitzt Minnie mit großen Augen da und greift nur zögernd nach den Teilen, wenn Elinor sie dazu auffordert. Immer wieder blickt sie zu mir auf, als wollte sie mich einladen mitzumachen, aber ich bringe mich nicht dazu, so ein dämliches Puzzle zu legen. In mir ist eine Spannung, wie ein stählernes Band, das sich fester und fester zusammendreht. Was soll ich tun? Was soll ich bloß tun?
    Plötzlich klingelt mein Handy, und ich falle fast vom Sofa, weil ich dermaßen überreizt bin. Was ist, wenn The Look anruft, um mir zu sagen, dass sie mit ihren Ermittlungen fertig sind und ich gefeuert bin? Was ist, wenn Luke anruft und er Elinors Stimme hört?
    Doch als ich mein Handy hervorhole, sehe ich Bonnies Nummer.
    »Elinor, entschuldige mich einen Moment«, sage ich eilig und gehe ans andere Ende des riesigen Wohnzimmers. »Hi, Bonnie, was gibt‘s?«
    »Meine Liebe, ich kann nicht lange sprechen.« Bonnie klingt ungewohnt nervös. »Aber es hat sich ein kleiner Rückschlag ergeben.«
    »Ein Rückschlag?« Der Schreck fährt mir in die Glieder. »Was meinen Sie damit?«
    Bitte lass es irgendwas Kleines sein! Bitte mach, dass es sich nur um einen weiteren Gast dreht, der allergisch gegen Nüsse ist. Wenn noch eine Katastrophe passiert ...
    « Ich weiß nicht, ob Sie mitbekommen haben, dass Luke sich um einen Termin bei Christian Scott-Hughes bemüht ... ? Er ist die rechte Hand von ...«
    » ... Sir Bernard Cross«, stimme ich mit ein. »Ja, er spricht von nichts anderem mehr.«
    »Nun, sie haben sich auf einen Termin geeinigt. Den einzigen Termin, an dem Christian kann. Und es ist der 7. April.«
    Ich spüre einen kleinen Stich. »Um wie viel Uhr?«
    »Mittags.«
    Ich atme erleichtert aus. »Na, das müsste noch klappen ... «
    »In Paris.«
    »Paris?« Entsetzt starre ich mein Handy an.
    »Sie wollen über Nacht bleiben. Luke hat mich gebeten, entsprechende Flüge und ein Hotel zu buchen.« Nein. Nein. Ich traue meinen Ohren nicht.
    »Er darf nicht nach Paris fliegen! Sagen Sie ihm, sein Terminkalender ist voll! Oder rufen Sie Christian Scott-Hughes‘ Büro an, und sagen Sie denen ...«
    »Becky, Sie verstehen nicht.« Bonnie klingt so gestresst, wie ich mich fühle. »Christian Scott-Hughes ist ein vielbeschäftigter Mann. Allein diesen Termin zu bekommen war ein Riesenglück. Wenn wir ihn verlegen, wird es noch mal mehrere Monate dauern. Das kann ich nicht machen ...«
    »Und was ist mit der Schulung, die Sie sich ausgedacht hatten?«
    »Luke wird nicht daran teilnehmen. Er sagt, sie sei nicht wichtig genug.«
    Leeren Blickes starre ich ein in Gold gerahmtes Gemälde von einem Mädchen mit rotem Hut an. Meine Gedanken rasen. Luke kann am Tag der Party unmöglich nach Paris fliegen. Es darf einfach nicht sein.
    »Sie müssen einen neuen Termin finden«, sage ich verzweifelt. »Denken Sie sich was aus! Egal was!«
    »Ich habe es ja versucht!« Bonnie klingt, als wäre sie mit ihrer Weisheit am Ende. »Glauben Sie mir, ich habe alles versucht! Ich habe angedeutet, dass er dringend an der Schulung teilnehmen sollte, ich habe einen Business-Lunch erfunden ... Ich habe ihn sogar daran erinnert, dass es sein Geburtstag ist. Da hat er nur gelacht. Er will nicht auf mich hören. Becky ...« Sie atmet ernüchtert aus. »Ich weiß, Sie wollten ihn überraschen. Aber ich fürchte, Sie werden ihm die Wahrheit sagen müssen.«
    »Nein!« Fassungslos starre ich das Telefon an.
    »Aber es ist die einzige Möglichkeit ...«
    »Ist es nicht!«
    »Liebes, ist denn die Überraschung wirklich so entscheidend?«
    »Ja!«, heule ich auf. Plötzlich bin ich den Tränen nah. »Ist sie!« Ich weiß, dass sie mich für überspannt und unvernünftig hält. Und vielleicht bin ich das auch. Aber ich werde jetzt nicht aufgeben.
    Als ich auflege, zittere ich. Es ist, als hätte die Spannung noch mal um fünfzig Prozent angezogen, und ich kriege kaum noch Luft. Ohne zu merken, was ich tue, kehre ich zum Sofa zurück, nehme mir ein winziges Rosinenbrötchen und stopfe es mir in den Mund. Dann noch eins. Vielleicht hilft mir der Zucker beim Denken.
    Wie kann ich verhindern, dass Luke nach Paris fliegt?

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