Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
schon dabei ist, die Plane an seinem Laster zu lösen. « Er lässt sich entschuldigen. Plötzlich mussten alle zu einem Notfall nach Somerset. Der helle Wahnsinn.«
    »Ich dachte, es ist derzeit nicht viellos«, sage ich überrascht.
    »Es gab ein paar Absagen.« Er nickt. »Aber manchmal überlegen es sich die Leute anders, oder? Passiert andauernd. Die meisten Zelte sind unten in Cornwall, aber Cliff meint, das hier können Sie haben.«
    Mit Schwung wirft er einen Haufen weißer Plane in die Auffahrt. Etwas verunsichert sehe ich sie mir an. Das Ding ist nicht ganz so groß, wie ich erwartet hatte.
    »Ist das ein Festzeit?«
    »Pavillon, oder? Ist auf der einen Seite ein bisschen feucht geworden, aber wenn man da mit Putzmittel rangeht, lässt es sich abschrubben.« Schon sitzt er wieder hinter seinem Lenkrad und lässt den Motor an. »Viel Spaß damit.«
    »Warten Sie!«, rufe ich. »Wo gebe ich es zurück?«
    Das scheint den Mann zu amüsieren.
    »Nein, keine Sorge. Das brauchen wir nicht zurück.«
    Der Laster setzt aus der Auffahrt zurück, und ich tue einen zögernden Schritt auf die weiße Plane zu. Vielleicht ist sie größer, als sie aussieht. »Decke!« Minnie kommt hinter mir aus dem Haus gerannt, springt auf die Plane und fangt an, darauf herumzuhüpfen.
    »Das ist keine Decke! Es ist ein ... ein Zelt. Komm runter da, Süße. Sehen wir es uns mal an.«
    Vorsichtig hebe ich eine der Lagen hoch und stutze. Darunter ist alles verschimmelt. Ich hebe noch eine Lage an ... und da ist ein riesengroßer Riss.
    Mir wird ein bisschen schwindlig. Ich werde Stunden brauchen, um das Ding sauber zu kriegen und den Riss zu flicken.
    Und es ist nicht mal ein richtiges Zelt. Es ist winzig. Wie sollen da zweihundert Leute reinpassen? Mein ganzer Körper pulsiert vor unterdrückter Panik. Aber ich habe keine Wahl. Entweder das hier oder gar nichts.
    »Okay!«, sage ich so fröhlich, wie ich kann, zu Minnie. »Also ... Mami muss das hier putzen, nicht? Finger weg!« Ich reiße ihre Hand vom grünen Schimmel weg.
    »Mammelade!«, heult sie enttäuscht. »Meeeiiiin!«
    »Das ist keine Marmelade. Das ist igitt!«
    Unter der Spüle finde ich Gummihandschuhe, Scheuermittel und eine Bürste, und nachdem ich Minnie vor dem Fernseher geparkt habe, fange ich an zu schrubben. Ich dachte, das Mittel würde den grünen Dreck direkt abwaschen wie in der Fernsehwerbung. Tut es aber nicht. Der Schimmel klebt an der Plane und ist an manchen Stellen mit Schlamm verkrustet. Das Ding lag bestimmt seit Jahren so herum. Zehn Minuten intensives Schrubben sind nötig, um etwa dreißig Quadratzentimeter Kruste abzuschrubben. Erschöpft hocke ich da.
    Ich kann unmöglich das ganze Ding putzen.
    Aber ich muss. Was anderes kann ich mir nicht leisten.
    Ich schrubbe noch zehn Minuten weiter, dann werfe ich meine Bürste in das Wasser mit dem Scheuermittel, das inzwischen schwarz vor Dreck ist. Mein Rücken tut weh. Mein Kopf pocht. Als ich da so sitze und mir die Haare aus dem heißen Gesicht wische, fühle ich mich ganz hohl vor Angst. Zum ersten Mal wird mir bewusst, wie absolut hoffnungslos und ausweglos meine Lage ist. Wieso habe ich eigentlich geglaubt, ich könnte so eine Riesenparty schmeißen, ganz allein? Sie ist einfach zu riesig.
    Mir ist zum Heulen.
    Nein. Ich werde nicht heulen.
    Ich merke, wie ich - fast ohne es zu wollen - in meine Tasche greife und mein Handy heraushole. Und mit dem Daumen Suzes Nummer drücke.
    Ich werde sie nicht um Hilfe bitten. Das bringe ich nicht fertig. Aber falls sie sich noch mal anbieten sollte ... nehme ich an.
    »Bex! Hi!« Sie antwortet sofort.
    »Suze?«, sage ich zaghaft. »Wie geht‘s denn so?«
    Ich werde nicht sofort auf das Thema kommen. Ich werde einfach warten, bis sie die Party erwähnt, und dann da ansetzen.
    »Ich bin immer noch stinksauer!«, antwortet Suze erhitzt. »Weißt du, was ich heute gemacht habe? Ich habe Tarkies komplettes Team zusammengerufen, und ich habe gefragt: ›Wieso wart ihr nicht da? Wieso war niemand bei dem Foto-Shooting?‹ Und weißt du, was das Schlimmste ist? Einer von denen war da!« Ihre Stimme wird vor Ärger immer lauter. »Er meinte, er fand schon, dass das alles doch eher sonderbar aussah, aber er dachte, das sei bestimmt der letzte Schrei, und deshalb wollte er nicht eingreifen. Ich sage dir, Bex, ich werde noch Tarkies Manager. Hast du von Danny was gehört?«, fügt sie hinzu. »Denn ich rufe ihn ständig an, der Kerl ruft mich jedoch nicht zurück.

Weitere Kostenlose Bücher