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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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möchte für irgendeinen Umweltkunden dringend Kontakt zu Bernard Cross aufnehmen.«
    Ich nehme einen Schluck von meinem neuen Cocktail, der genauso lecker wie der erste ist, dann blicke ich auf, um nachzusehen, ob Elinor Mitgefühl zeigt. Jemand Normales hätte längst »Du Ärmste!«, gesagt oder mich sogar in den Arm genommen, doch ihre Miene ist so starr und steif wie immer.
    »Ich kenne Bernard«, sagt sie schließlich »Ich habe ihn in St. Tropez auf seiner Jacht kennengelernt. Ein charmanter Mensch.«
    Super. Typisch. Hier sitze ich und vertraue ihr meine Probleme an, und ihr fällt nichts anderes ein, als mit ihren hochtrabenden gesellschaftlichen Kontakten zu prahlen. Und außerdem, weiß Elinor eigentlich, was das Wort »charmant« bedeutet? Vielleicht verwechselt sie es mit »reich«. Das würde einiges erklären.
    »Ich zweifle nicht daran, dass du ihn kennst«, sage ich knapp. »Herzlichen Glückwunsch.« Ich weiß, ich bin rüde, aber das ist mir egal. Meint sie, es interessiert mich, auf weIcher blöden Jacht sie war? Ich fische das Apfelscheibchen aus dem zweiten Martini und stopfe es mir in den Mund, wenn auch leider nicht, bevor Minnie es entdeckt hat.
    »Apfel! Meeeiiiin Apfel!« Sie versucht, mir in den Mund zu greifen, um es wieder herauszuholen.
    »Nein, Minnie«, presse ich hervor und nehme ihre grabschenden Finger von meinem Mund. »Nicht dein Apfel. Es war ein Apfel für Erwachsene, und jetzt ist er weg.«
    »Mein Saft!« Jetzt konzentriert sie sich auf den Cocktail. »Meeeiiin Saft. .. «
    »Ich könnte mit Bernard sprechen.« Elinors ruhige Stimme dringt an mein Ohr. »Ich könnte ihm die Situation erklären und dafür sorgen, dass der Termin verlegt wird. Luke würde nie erfahren, wer dahintersteht. «
    Verdutzt sehe ich Elinor in die Augen. Sie wirkt so distanziert. Ich kann kaum glauben, dass ich richtig gehört haben soll. Bietet sie mir tatsächlich ihre Hilfe an? Könnte sie mein Problem lösen? So einfach?
    Irgendetwas keimt in meinem Bauch. Es fühlt sich an wie Hoffnung.
    Aber ich weiß schon jetzt, dass ich sie dämpfen muss. Ich darf nicht mal dran denken. Und hoffen schon mal gar nicht ... Ich meine, wir reden hier von Elinor. Elinor. Luke würde mich umbringen, wenn er wüsste, dass Minnie und ich hier sind, dass ich Informationen über sein Geschäft preisgebe, dass ich ihre Hilfe annehme ...
    »Nein. Du kannst mir nicht helfen. Tut mir leid, das geht einfach nicht. Wenn Luke raus finden würde, dass ich mit dir gesprochen habe ...« Eine altbekannte Sorge bricht über mich herein, und ich stehe auf und stelle meinen Cocktail weg. »Ich war schon viel zu lange hier. Wir müssen gehen. Minnie, sag: »Byebye, Lady.«
    »Ladyyyyyy!« Minnie klammert sich an Elinors Beine.
    »Und was willst du jetzt tun?«
    Sie betrachtet mich mit so etwas Ähnlichem wie leidenschaftslosem Interesse, als wäre ich eins von ihren Puzzles und sie möchte wissen, wie es aussieht, wenn es fertig ist. »Ich weiß nicht«, sage ich ohne Hoffnung. »Ich muss mir irgendwas einfallen lassen.«
    Als ich nach Hause komme, ist keiner da, und auf dem Tisch liegt ein Zettel mit Janices Schrift. Nanny Sues Sekretärin hat angerufen. Bitte anrufen, um Termin wegen Minnie abzumachen.
    Reflexartig knülle ich den Zettel zusammen und werfe ihn in den Mülleimer, dann mache ich mir einen Becher Tee und versuche, nicht den Mut zu verlieren. Komm schon, Becky. Denk positiv. Ich darf nicht zulassen, dass mich meine Probleme unterkriegen. Ich muss mir einfach eine Lösung überlegen.
    Doch obwohl ich reichlich Zucker in meinen Becher gebe und mich mit Stift und Papier hinsetze, fällt mir nichts ein. Ich fühle mich schachmatt und hohl und leer. Gerade überlege ich, ob ich mir noch einen Cocktail zur Beruhigung mixen soll, als es an der Haustür klingelt. Überrascht laufe ich durch die Diele und sehe draußen einen weißhaarigen, alten Mann im Overall stehen. Seine Hände sind schmutzig, er hat noch ungefähr drei Zähne, und hinter ihm, in der Auffahrt, steht ein Pritschenwagen.
    »Zelt?«, sagt er ohne Vorrede.
    Einen Moment lang starre ich ihn unsicher an.
    »Fräulein?« Er winkt mit der Hand vor meinem Gesicht. »Wollen Sie ein Zelt haben?«
    »Ja!« Ich komme zu mir. »Ja, bitte!«
    Endlich mal eine gute Nachricht. Das ist ein Zeichen! Alles wird gut. Ich bin jetzt schon ganz aufgeregt, wenn ich mir vorstelle, wie in Janices Garten ein Festzelt flattert.
    »Und Sie kommen von Cliffs Firma?«, sage ich, als er

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