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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Entscheidung.« Sie wirkt nachdenklich. »Allerdings dürfte es bisweilen hilfreich sein, solche Fragen zu besprechen. Luke, hat es einen speziellen Grund, wieso Sie nicht noch ein Kind möchten?«
    »Nein«, sagt Luke nach einer langen Pause. »Eigentlich nicht.« Er fühlt sich offensichtlich unwohl, wie ich plötzlich merke.
    » Warum ist es für ihn so ein wunder Punkt?«
    »Natürlich sind Babys kleine Störenfriede ... «, beginnt Nanny Sue.
    »Minnie nicht!«, verteidige ich sie sofort. »Ich meine, nur ein ganz kleines bisschen ... « Betroffen stutze ich. »Hat es damit zu tun, dass sie damals deine Akten zerkaut hat? Sie hat gezahnt, Luke! Und du hättest die Unterlagen nicht auf dem Bett liegen lassen sollen, und vielleicht hättest du auch eine Kopie davon machen sollen ... «
    »Damit hat es nichts zu tun!«, fallt mir Luke ins Wort. »Sei nicht albern! Das wäre kein Grund. Das wäre doch kein ... « Abrupt kommt er ins Stocken, und seine Stimme bekommt plötzlich so etwas Schneidendes. Er hat sich abgewandt, aber ich sehe die Anspannung in seinem Nacken.
    »Was ist los?«
    »Ich glaube, hier geht es nicht nur darum, wie sich Ihr Kind benimmt, habe ich recht, Luke?«, sagt Nanny Sue leise, und ich starre sie nur an. Das ist genau wie im Fernsehen! »Lassen Sie sich Zeit«, fügt sie hinzu, als Luke tief Luft holt. »Kein Grund zur Eile.«
    Alles ist still, nur Minnie kaut an einem Keks. Ich wage nicht, mich zu rühren. Die Atmosphäre im Raum hat sich total verändert. Es ist viel ruhiger. Was wird er sagen?
    »Minnie zu bekommen war wundervoll.« Endlich sagt Luke etwas, wenn auch mit ein wenig rauer Stimme »Aber ich glaube einfach nicht, dass ich einem anderen Kind dieselbe Intensität an Gefühl entgegenbringen könnte. Und das Risiko möchte ich nicht eingehen. Ich weiß, was es für ein Kind bedeutet, wenn es sich verlassen und ungeliebt fühlt, und das werde ich meinem eigenen Kind nicht antun.«
    Ich bin dermaßen baff, dass ich keinen Laut von mir geben kann. Ich hatte keine Ahnung, dass Luke so empfindet. Gar keine. Überhaupt keine.
    »Warum fühlen Sie sich verlassen, Luke?« Nanny Sue spricht mit der weichen, mitfühlenden Stimme, wie immer am Ende ihrer Sendung.
    »Meine Mutter hat mich verlassen, als ich klein war«, sagt Luke nüchtern. »Wir sind uns zwar später wieder begegnet, aber wir hatten nie ... eine innere Verbindung, könnte man vielleicht sagen. Vor Kurzem kam es zu einer schweren Auseinandersetzung, und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nie wieder ein Wort miteinander sprechen werden.«
    »Ich verstehe.« Nanny Sue wirkt unbeeindruckt. »Haben Sie schon versucht, sich mit ihr wieder zu versöhnen? Oder hat sie es versucht?«
    »Meine Mutter verschwendet keinen Gedanken an mich.« Er lächelt bitter. »Glauben Sie mir.«
    »Becky, sind Sie mit dieser Situation vertraut?« Nanny Sue wendet sich mir zu. »Glauben Sie auch, dass Lukes Mutter keinen Gedanken an ihn verschwendet?«
    Mein Gesicht wird heiß, und ich gebe einen kleinen, unartikulierten Laut von mir, der nichts bedeutet.
    »Becky hasst meine Mutter noch mehr als ich«, wirft Luke mit barschem Lachen ein. »Stimmt es nicht, Schatz? Du bist doch bestimmt froh, wenn wir sie nie mehr wiedersehen müssen.«
    Ich schlucke meinen Tee herunter, mit brennenden Wangen. Es ist nicht auszuhalten. Ich habe etwa zweihundert Nachrichten in meinem Handy, alle von Elinor, alle wegen Luke. Sie will ihm die beste Party der Welt organisieren.
    Aber ich darf nichts verraten. Was soll ich sagen?
    »Ich bin bei einer wunderbaren Stiefmutter aufgewachsen«, erzählt Luke weiter. »Sie war meine richtige Mum. Aber trotzdem lässt einen dieses Gefühl des Verlassenseins nie los. Wenn ich noch ein zweites Kind hätte, und es würde sich verlassen fühlen ... « Er verzieht das Gesicht. »Das könnte ich einfach nicht.«
    »Aber wieso sollte es sich verlassen fühlen?«, fragt Nanny Sue sanft. »Es wäre Ihr Kind. Sie würden es lieben.«
    Es folgt langes Schweigen. Dann schüttelt Luke den Kopf.
    »Das ist das Problem. Meine Angst, wenn Sie so wollen.« Plötzlich wird seine Stimme ganz tief und heiser. »Ich weiß nicht, wie ich so viel Zuneigung aufbringen soll, um sie unter mehreren aufteilen zu können. Ich liebe Becky. Ich liebe Minnie. Fertig, aus.« Plötzlich dreht er sich zu mir um. »Geht es dir nicht auch so? Hast du nicht auch Angst, dass dir die Kraft fehlen könnte, noch ein Kind zu lieben?«
    »Also ... nein, sage ich etwas

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