Mini Shopaholic: Band 6
Sushi?«
Ich kann vor Schreck nichts sagen.
Minnie? Nur ›Minnie‹?
»Sie meinen, jetzt ist sie getauft?« Ich finde meine Stimme wieder. »Das war‘s?«
»In der Tat«, sagt Reverend Parker blasiert. »Wenn ich etwas angefangen habe, bringe ich es auch gern zu Ende. Ich entschuldige mich noch einmal für die kurze Unterbrechung. Guten Abend allerseits.«
Er schwebt hinaus, bevor ich auch nur Luft holen kann. Empört starre ich ihm hinterher. Er hat nicht mal nach dem zweiten Namen gefragt. Und ich hatte mich fast entschieden.
»Minnie Brandon.« Luke hebt sie fröhlich auf seine Schultern. »Ein hübscher Name.« Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. »Ich hol mir was zu futtern«, fügt er hinzu. »Bis gleich.«
Als Luke die Tür hinter sich schließt, atme ich aus wie ein Luftballon, dem die Puste ausgeht. Auch die anderen wirken etwas niedergeschlagen.
»Na, das kam ja etwas plötzlich«, sagt Tom. »Also müssen wir uns den 7. April nicht mehr freihalten?«, sagt Danny. »Ist wohl das Beste so«, sagt Jess. »Becky, ich sage es nur ungern ... aber diese Party hättest du nie hinbekommen.«
»Hätte ich wohl. « Düster starre ich sie an.
»Na, jedenfalls ... «, sagt Suze eilig. »Das ist jetzt egal, denn sie wird nicht stattfinden. Es ist irrelevant.«
Ich spüre einen gewissen Widerwillen. Alle gehen davon aus, dass ich die Idee aufgebe, oder? Alle gehen davon aus, dass ich es nicht schaffe. Das sollen meine Freunde sein. Sie sollten an mich glauben!
Denen werde ich es zeigen!
»Es ist keineswegs irrelevant. Und die Party wird stattfinden.« Ich blicke in die Runde und merke, wie meine Entschlossenheit wächst. »Dieser blöde Pfaffe wird meine Pläne nicht zunichtemachen. Ich werde trotzdem eine Überraschungsparty für Luke geben. Und ich werde sie preisgünstig gestalten und sie total vor Luke geheim halten ... und es wird ihn glatt umhauen.« Ich kann gerade eben noch verhindern, dass ich ätschibätsch hinzufüge.
»Bex ...« Suze sieht die anderen an. »Es ist doch nicht so, als würden wir es dir nicht zutrauen.« ..«
»Doch, ist es!«, sage ich eingeschnappt. »Genau das habt ihr gesagt! Und ich werde euch das Gegenteil beweisen.«
»So ... was geht ab?« Danny blickt von seinem iPhone auf, das er in den letzten fünf Minuten malträtiert hat. Ich glaube, er hat nicht mal mitbekommen, dass Minnie getauft wurde. »Steht die Party oder nicht?«
»Steht«, sage ich entschlossen. »Steht definitiv.«
Leute, die über die Party Bescheid wissen.
Ich
Suze
Tarquin
Danny
Jess
Tom
Insgesamt = 6
6
Ich mache bereits gute Fortschritte, was die Party angeht. Ehrlich gesagt bin ich richtig stolz auf mich angesichts der Tatsache, dass ich keine professionelle Partyplanerin oder so was bin. Ich habe mir extra ein Notizbuch gekauft und es damit getarnt, dass darauf »Stiefel mit hohen Absätzen - mögliche Optionen« steht. Und schon jetzt habe ich eine lange Liste angelegt, die wie folgt lautet:
Festzelt – woher kriegen? Wohin stellen? Wie groß?
Feuerschlucker – woher kriegen??
Jongleure – woher kriegen?
Thema – welches?
Essen – was? wie? (Schokoladenbrunnen)?
Getränke – Kein Pfirsichwein
Tanzen – brauchen Tanzboden? Glänzend? Schwazweiß
Blinkend wie bei Saturday Night fever?
Gäste – wer? Alte Freunde auftreiben? (Nicht Venetia Carter oder Sacha de Bonneville)
Outfit – schwarzes Paillettenkleid von Balmain mit Glitzersandalen von Zanotti und Manschettenarmband von Philippe Audibert? Türkises Roland Mouret- Kleid mit Riemchenschuhen von Prada? Rotes Minikleid von Azzaro und dazu schwarze Louboutins?
Okay, ein paar Punkte sind nach wie vor noch etwas ungeklärt. Aber das Entscheidende ist, dass Luke sich den 7. April freihält und keine Geschäftstermine macht oder irgendwie verreist ist.
Was bedeutet, dass ich einen Komplizen mit ins Boot holen muss. Ich warte, bis ich einen Moment allein in der Küche bin, dann wähle ich seine Büronummer. »Vorzimmer Luke Brandon. Was kann ich für Sie tun?«, flötet mir eine Stimme aus dem Hörer entgegen.
Lukes persönliche Assistentin heißt Bonnie, und sie arbeitet jetzt seit einem Jahr für ihn. Sie ist Mitte vierzig und hat mittelblondes Haar, das sie immer zu dem gleichen altmodischen Chignon verknotet. Und immer trägt sie unauffällige Tweedkleider und Pumps und spricht mit sanfter Stimme. Auf Partys bei Brandon Communications steht sie immer am Rand, mit einem Glas Wasser in der Hand, und macht den
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