Mini Shopaholic: Band 6
...«, setzt Suze an.
»Ich will nicht irgendwas ›Nettes‹«, sage ich abfällig. »Wenn ich für Luke eine Überraschungsparty organisiere, dann will ich, dass es ihn wegfegt. Ich will, dass er völlig von den Socken ist. Dass er reinkommt und absolut sprachlos ist, und zwar ... eine volle Minute. Mindestens!«
Meine Freunde tauschen Blicke. »Was?« Ich sehe von einem Gesicht zum nächsten. »Was denn?«
»Komm schon, Becky. Es würde ein Vermögen kosten«, sagt Jess unverblümt. »Woher willst du das Geld nehmen?«
»Ich ... weiß nicht«, antworte ich trotzig. »Vielleicht extra hart arbeiten.«
»Das wirst du vor Luke niemals verheimlichen können«, stimmt Tom mit ein. »Nie im Leben.«
Ich spüre, wie mich eine Woge der Entrüstung ergreift. Alle enttäuschen mich, sogar Suze. Wieso müssen sie immer alles mit kaltem Wasser abschrecken?
»Doch, werde ich!«, erwidere ich wütend. »Ihr werdet es schon sehen. Ich organisiere eine märchenhafte Party, und ich werde sie vor Luke geheim halten ... «
»Was willst du vor Luke geheim halten?«
Seine tiefe Stimme hallt aus der Diele, und ich hüpfe fast bis an die Decke. Verdammt, wie konnte das passieren? Ich plane diese Party erst seit zwei Minuten, und schon hätte ich beinahe alles verraten. Mir bleibt noch Zeit, Suze einen gequälten Blick zuzuwerfen, bevor Luke hereinkommt. Er hat Minnie im Arm und sieht überraschend aufgeräumt aus.
»Wie kommt es, dass du hier bist?«, frage ich, als er mich küsst. »Ist alles vorbei?«
»Ich hole mir nur frische Sachen, leider«, sagt er geknickt. »Das Ganze wird noch eine Weile dauern.«
»Äh, Luke, diese Bemerkung, als du mich eben hast sagen hören, dass ich ›etwas vor Luke geheim halten‹ möchte?« Ich räuspere mich. »Wahrscheinlich fragst du dich, was ich damit gemeint haben könnte.«
»Das ist mir wohl in den Sinn gekommen.« Fragend zieht Luke die Augenbrauen hoch.
»Nun, es ist nur ... äh ... ich wollte dir nur nicht erzählen, was vorhin da draußen los war. Bei der Bank of London. Es war das reine Chaos. Ich dachte, es würde dich vielleicht belasten. Deshalb habe ich allen gesagt, sie sollen es für sich behalten. Stimmt‘s? «
Funkelnd blicke ich in die Runde, und Suze sagt pflichtschuldig:
»Absolut!«
»Keine Sorge«, sagt Luke trocken. »Ich bin Schlimmeres gewöhnt.« Er streckt die Hand aus und verwuschelt Minnies Haare. »Ich schätze, sie hat ihren großen Augenblick wohl verpasst, was?«
»Der Pfarrer ist rüber zur Bank gerannt, wie alle anderen auch! Aber was soll‘s!«, füge ich sorgsam hinzu. »Wir sind schon dabei, die Taufe neu zu planen. Zu einem späteren Zeitpunkt.«
Das genaue Datum behalte ich vorerst für mich. »Gut.« Luke nickt ohne großes Interesse. »Ist noch was zu essen da?«
»Reichlich.« Ich nicke. Gerade will ich aufstehen und ihm ein paar Blinis holen, als Mum ins kleine Zimmer kommt, leicht errötet von all dem Sake, den sie getrunken hat.
»Hört mal, meine Lieben«, sagt sie zu Luke und mir. »Reverend Parker ist hier. Er möchte euch sprechen. Soll ich ihn reinlassen?«
»Ach« so sage ich überrascht. »Natürlich!«
Ich habe Reverend Parker noch nie verlegen erlebt. Als er das Zimmer betritt, ist von seinem Lächeln nichts geblieben, und er kann uns beiden kaum in die Augen sehen.
»Rebecca und Luke, ich entschuldige mich in aller Form«, sagt er. »Noch nie habe ich den Gottesdienst einfach so abgebrochen. Ich weiß gar nicht, was über mich gekommen ist.«
»Keine Sorge«, sage ich großmütig.« Wir haben es überlebt.«
»Ich vermute, Sie möchten Ihre Tochter nach wie vor taufen lassen, oder?«
»Selbstverständlich möchten wir das!«, sage ich eifrig. »Wir haben gerade davon gesprochen. Natürlich wollen wir das nachholen.«
»Da bin ich aber froh.« Er sieht sich um. »Nun, da Sie alle anwesend sind ... « Bevor ich merke, was hier vor sich geht, holt er ein Fläschchen hervor, schraubt es auf und sprenkelt Minnie irgendwelches Wasser auf die Stirn. »Minnie, ich taufe dich auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.«
»Was?«, bringe ich mühsam hervor, aber er hört mich nicht. Jetzt malt er ihr das Zeichen des Kreuzes mit Öl auf die Stirn.
»Willkommen in der Kirche, mein Kind. Der Herr segne und behüte dich.« Er tastet in seiner Tasche herum und holt eine Kerze hervor, die er mir gibt. »Herzlichen Glückwunsch, Rebecca.« Dann wendet er sich Mum zu. »Sagten Sie, es gäbe
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