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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Geld abzuheben. Erreicht hat er damit nur, dass alle noch heftiger ausgeflippt sind. (Ich wusste es. Habe ich es nicht gesagt? Man sollte mich ernstlich zur Regierungsberaterin machen.)
    »Luke sagt, wir werden nicht unser ganzes Geld verlieren«, bringe ich hervor. »Ach, ja?« Mum schäumt vor Wut. »Und würde Luke uns vielleicht auch sagen, welche anderen Geldinstitute noch zusammenbrechen werden? Oder wäre das zu viel verlangt?«
    Sie wird es ihm wohl nie verzeihen, was?
    »Mum«, sage ich zum hunderttausendsten Mal, »Luke hätte es uns gar nicht sagen dürfen. Es war streng geheim. Und du hättest es ganz Oxshott erzählt!«
    »Ich hätte es nicht ganz Oxshott erzählt!«, sagt sie scharf. »Ich hätte Janice und Martin und ein paar andere gute Freunde gewarnt, mehr nicht. Und jetzt werden wir wahrscheinlich alles verlieren. Alles.« Sie wirft mir einen verächtlichen Blick zu, als wäre es meine Schuld.
    »Mum, ich bin mir sicher, dass wir nicht alles verlieren werden.« Ich gebe mir Mühe, zuversichtlich und beschwichtigend zu klingen.
    »Im Radio hat heute Morgen ein Kommentator von Anarchie gesprochen! Vom Ende der Zivilisation! Es herrscht Krieg!«
    »Na, na, Jane ... « Dad klopft ihr auf die Schulter. »Jetzt übertreib mal nicht. Vielleicht müssen wir nur den Gürtel etwas enger schnallen. Ein bisschen kürzertreten. Wir alle, Becky.« Er wirft mir einen vielsagenden Blick zu.
    Unwillkürlich fühle ich mich angegriffen. Was sollte dieser Blick? Entschuldige bitte, ich bin erwachsen. Ich bin Mutter. Kaum zieht man wieder bei seinen Eltern ein, da fangen sie gleich an, einen wie einen Teenager zu behandeln, der das Geld für seine Monatskarte für ein Paar Legwarmer ausgegeben hat.
    Was ich nur einmal gemacht habe.
    »Die arme Janice muss vor lauter Aufregung das Bett hüten.« Mum flüstert diskret, als könnte Janice uns von ihrem Haus aus hören. »Es war schon schlimm genug für sie, als sie das von Jess und Tom erfahren hat. «
    »Arme Janice«, sagen Dad und ich im Chor.
    »Sie hat sich so sehr auf diese Hochzeit gefreut. Ich meine, ich weiß ja, dass die jüngere Generation gern alles anders macht, aber mal ehrlich: Ist es denn so schwer, im Schleier vor einen Altar zu treten? Janice hatte schon die Tischdekorationen und die Andenkentütchen vorbereitet. Was soll sie jetzt mit dem ganzen silbernen Stoff anfangen?«
    Mum plappert immer weiter. Mir kommt indes eine großartige Idee. Janices Garten. Natürlich! Da drüben könnten wir ein Festzelt aufstellen, und Luke würde nie im Leben etwas ahnen! Er würde nur denken, Martin und Janice feiern eine Fete!
    » ... und kein einziges Hochzeitsfoto für den Kaminsims ... « Mum ist immer noch voll der Empörung.
    »Hey, Mum!«, unterbreche ich sie. »Hör mal. Sag Luke bitte nichts, aber ich will zu seinem Geburtstag eine Überraschungsparty geben. Und ich dachte gerade - meinst du, wir könnten in Janices Garten feiern? Wäre ihr das recht?«
    Schweigen. Mum und Dad beäugen mich recht seltsam.
    »Eine Party, Schätzchen?« Mum klingt verspannt. »Du meinst, ein paar Freunde kommen vorbei?«
    »Nein, eine große Party! Mit Festzeit und allem.« Jetzt sehen Mum und Dad sich an. »Was?«, sage ich genervt. »Das klingt nach einer ziemlich ... großen Feier.«
    »Ja, groß«, sage ich bockig. »Und ganz toll. Mit einer leuchtenden Tanzfläche und einem Feuerschlucker. Luke wird völlig von den Socken sein. «
    Jeden Abend stelle ich es mir vor. Immer führe ich mir dieselbe Situation vor Augen: Sprachlos steht Luke da und starrt die fantastischste Party der Welt an, und ihm fehlen buchstäblich die Worte. Ich kann es kaum erwarten!
    »Feuerschlucker?«, wiederholt Mum leicht beunruhigt. »Becky, Liebes ... «
    »Es wird wieder genauso wie die Sache mit George Michael«, raunt Dad Mum finster zu, und ich atme scharf ein. Das ist gegen unseren Familienkodex! Es war abgemacht, dass George Michael nie wieder erwähnt wird. Wir stellen sogar ›Careless Whisper‹ ab, wenn es im Radio läuft.
    »Danke, Dad. Das habe ich gehört.« Wütend starre ich ihn an. »Und das wird es nicht.«
    Der Zwischenfall mit George Michael war derart peinlich, dass ich mich kaum dazu bewegen kann, mir die Details in Erinnerung zu rufen. Also werde ich es auch nicht tun. Nur dass ich dreizehn war und meine ganze Klasse dachte, George Michael würde bei meiner Geburtstagsparty auftreten. Weil ich es angekündigt hatte. Und alle hatten ihre Autogrammhefte und Kameras dabei

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