Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
braucht man? Wer braucht.. .« Er greift in einen Küchenschrank und nimmt wahllos ein Glas heraus. »Stachelbeere mit Holunder?«
    Die habe ich gekauft, auf einem Kunstgewerbemarkt.
    »Was erwartest du von mir?«, ruft Mum beleidigt. »Soll ich mich von einem billigen Glas Glibber aus Speisefarbe und Rüben ernähren?«
    »Vielleicht! Vielleicht sollten wir bei einem von diesen Lebensmittel-Discountern einkaufen. Wir sind Rentner, Jane. Wir können uns keine großen Sprünge mehr leisten.«
    »Es liegt am Kaffee«, sagt Mum. »Diese komischen Tütchen von Becky. Nespresso.«
    »Ja!« Plötzlich kommt Dad in Fahrt. »Da gebe ich dir völlig recht. Die reine Geldverschwendung. Was kostet so ein Tütchen?«
    Beide drehen sich um und starren mich vorwurfsvoll an.
    »Ich brauche guten Kaffee!«, sage ich entsetzt. »Das ist mein einziger Luxus!« Ich kann nicht bei meinen Eltern wohnen und schlechten Kaffee trinken. Das wäre unmenschlich.
    »Wenn ihr mich fragt, liegt es am Fernseher«, keife ich zurück. »Ihr habt ihn immer viel zu laut. Das ist Energieverschwendung.«
    »Mach dich nicht lächerlich«, gibt Mum schnippisch zurück.
    »Also, am Kaffee liegt es jedenfalls nicht!«
    »Ich finde, wir sollten alle Marmeladen streichen, ab morgen«, sagt Dad. »Alle Marmeladen, alle Brotaufstriche ... «
    »Nun, wenn wir das tun, kann ich gleich alle Lebensmittel streichen, oder?«, erwidert Mum schrill. »Ich streiche alle Lebensmittel, Graham, denn die sind offenbar auch die reine Geldverschwendung ... »
    »Wie dem auch sein, Nespresso ist jedenfalls tausendmal billiger, als in ein Café zu gehen«, versuche ich zu erklären.« Und ihr bezahlt nicht mal dafür. Ich kaufe sie mir selbst im Internet! Also ...«
    Wir steigern uns alle dermaßen hinein, dass es eine Weile dauert, bis ich merke, dass Luke in der Tür steht und uns zusieht. Seine Mundwinkel zucken spöttisch.
    »Oh, hi!« Ich springe auf, erleichtert, dass ich fliehen kann. »Wie geht es dir? Alles okay«
    »Prima.« Er nickt. »Ich bin nur kurz vorbeigekommen, um Minnie gute Nacht zu sagen, aber sie schlief schon.« Er lächelt etwas betrübt, und leises Mitgefühl kommt in mir auf. In letzter Zeit kriegt er Minnie kaum noch zu sehen.
    »Sie hat schon wieder ihr ganzes Spielzeug mit ins Bett genommen«, erzähle ich ihm. »Sogar das Puppenhaus.«
    »Schon wieder?«, lacht er.
    Es ist Minnies neuester Trick, noch mal aus dem Bett zu steigen, nachdem ich ihr schon gute Nacht gesagt habe, und ihr ganzes Spielzeug einzusammeln und auf dem Bett zu verteilen, sodass ihr kaum noch Platz zum Liegen bleibt. Ich war vorhin schon oben, und da schlief sie tief und fest und hielt ihr hölzernes Pony im Arm, mit mindestens zwanzig Plüschtieren und ihrem Puppenhaus oben auf der Decke. Fast hätte sie selbst nicht mehr ins Bett gepasst.
    »Luke!« Endlich bemerkt auch Mum ihn und stockt mitten in einer Tirade darüber, dass Dad sowieso nie Toast zum Frühstück isst, was versteht er also schon davon? »Wir besprechen gerade die Lage.«
    »Die Lage?« Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht er mich an.
    »Wir überlegen gerade, wie man Geld sparen könnte«, erkläre ich, in der Hoffnung, dass Luke vielleicht sagt: »Was für eine lächerliche Idee! Alles ist gut. Mach den Champagner auf!«
    Aber er nickt nur nachdenklich. »Das ist keine schlechte Idee, so wie es aussieht.«
    »Aber wie sieht es denn aus?«, ruft Mum schrill. »Luke, du weißt doch Bescheid. Hat die Daily World recht? Denn ich hab jemanden im Radio gehört, der gesagt hat, es gäbe einen Dominoeffekt. Und wir sind die Dominosteine, die alle nacheinander umfallen!«
    »Nein, sind wir nicht.« Dad verdreht die Augen. »Die Banken sind die Dominosteine.«
    »Und was sind wir dann?« Mum funkelt ihn an. »Die Würfel?«
    »Jane«, unterbricht Luke taktvoll. »Du solltest nicht alles glauben, was du in den Medien hörst. Es wird ganz schön übertrieben. In Wahrheit ist es noch viel zu früh für eine Einschätzung. Sicher ist nur, dass die Leute verunsichert sind und sich Panik breitmacht. Nicht nur bei den Banken, in allen Bereichen. Ob zu Recht ... das ist noch die Frage.«
    Ich sehe Mum an, dass sie sich damit nicht zufriedengibt.
    »Aber was sagen denn die Experten?«, will sie wissen.
    »Luke ist ein Experte!«, werfe ich beleidigt ein.
    »Wirtschaftsgurus sind leider keine Wahrsager.« Luke zuckt mit den Achseln. »Und sie sind nicht immer einer Meinung. Ich würde sagen, es schadet nie, besonnen zu

Weitere Kostenlose Bücher