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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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davon anfangen sollen. Wütend wische ich daran herum und nehme Minnies Hand.
    »Wir müssen los, Min. Danke für den Tee, Elinor.« Ich greife mir meine Tasche. Ich muss hier raus. Ich spare mir die Mühe, Minnie ihren Mantel anzuziehen, sondern schnappe ihn mir einfach nur, und wir sind schon fast an der Tür, als mich Elinors Stimme am Hinterkopf trifft.
    »Ich würde Minnie gern wiedersehen.«
    Unvermittelt drehe ich mich um und sehe sie an. Sie sitzt kerzengerade auf dem Stuhl, blass und ausdruckslos wie immer. Ich kann nicht mal sagen, ob sie überhaupt irgendwas von dem gehört hat, was ich eben gesagt habe, ganz zu schweigen davon, ob es sie erreicht hat.
    »Ich wüsste ... «, Sie scheint mit sich zu ringen. »Ich wüsste deine Freundlichkeit zu schätzen, wenn du für mich ein weiteres Treffen mit Minnie arrangieren könntest.«
    Sie ›wüsste meine Freundlichkeit zu schätzen‹. Mein Gott, wie sich die Lage doch geändert hat.
    »Ich weiß nicht«, sage ich nach kurzer Pause. »Vielleicht.«
    In meinem Kopf fliegt alles durcheinander. Es sollte nicht der Beginn einer regelmäßigen Vereinbarung sein. Es sollte etwas Einmaliges bleiben. Schon jetzt komme ich mir vor, als hätte ich Luke hintergangen. Und Annabel. Und alle. Was treibe ich eigentlich hier?
    Gleichzeitig jedoch werde ich dieses Bild nicht los: Minnie und Elinor starren einander schweigend an, wie hypnotisiert, mit dem gleichen Blick.
    Wenn ich verhindere, dass sich die bei dem wiedersehen, wiederhole ich dann das, was mit Luke passiert ist? Bekommt Minnie einen Komplex und gibt mir die Schuld daran, dass ich sie nie zu ihrer Großmutter gelassen habe?
    Oh, Gott, es ist alles so kompliziert. Damit komme ich nicht zurecht. Ich möchte eine ganz normale Familie, in der Omas nette Menschen sind, die am Kamin sitzen und stricken.
    »Ich weiß es einfach nicht«, sage ich noch einmal. »Wir müssen los.«
    »Auf Wiedersehen, Minnie.« Steif hebt Elinor eine Hand, wie die Queen.
    »Bye-bye, Lady«, sagt Minnie fröhlich.
    Plötzlich merke ich, dass Minnie sich die kleinen Taschen ihres Kleides mit Puzzleteilchen vollgestopft hat. Ich sollte sie herausnehmen und Elinor geben. Sonst versucht sie vielleicht ewig, ein Puzzle zu legen, das unvollständig ist. Und das wäre für sie doch wirklich nervig und frustrierend, oder?
    Als reifer, erwachsener Mensch sollte ich sie ihr wirklich zurückgeben. »Bis dann«, sage ich, gehe zur Tür hinaus und ziehe sie hinter mir zu.
    Auf dem ganzen Weg nach Hause quälen mich Schuldgefühle. Ich darf keiner Menschenseele erzählen, wo ich heute war. Niemand würde es verstehen, und Luke wäre am Boden zerstört. Oder fuchsteufelswild. Oder beides.
    Als ich nach Hause komme, bin ich darauf vorbereitet, dass man uns gleich ausfragt, wo Minnie und ich den ganzen Tag waren, doch Mum blickt nur von ihrem Stuhl am Küchentisch auf und sagt: »Hallo, Liebes.« Der hohe, scharfe Ton ihrer Stimme hat so etwas an sich, dass ich noch einmal hinsehe. Auch ihre Wangen sind verdächtig gerötet.
    »Hi, Mum. Alles okay?« Mein Blick fallt auf den dunkelblauen Strumpf in ihrer Hand. »Was machst du?«
    »Nun!« Anscheinend hat sie schon darauf gewartet, dass ich frage. »Eigentlich ist es nicht so schwer zu erraten! Ich stopfe deinem Vater die Socken, da wir mittellos sind und uns neue Kleidung nicht leisten können ... «
    »Das habe ich nicht gesagt!« Dad kommt hinter mir in die Küche marschiert.
    » ... und jetzt sagt er, sie sind »untragbar!«, beendet Mum ihren Satz. »Sieht das für dich ›Untragbar aus‹, Becky?«
    »Äh ...« Ich untersuche den Strumpf, den sie mir zuwirft. Ohne mich über Mums Stopfkünste erheben zu wollen - aber es sieht wirklich etwas klumpig aus, mit riesigen Maschen aus hellblauer Wolle. Ich hätte auch keine Lust, die anzuziehen.
    »Könntest du denn nicht ein Paar neue Strümpfe im Pound Shop kaufen?«, schlage ich vor.
    »Neue Strümpfe? Und wer soll das bezahlen, wenn ich fragen darf?«, kreischt Mum, als hätte ich vorgeschlagen, Dad die feinsten mundgeklöppelten Monogramm-Socken von Jermyn Street zu besorgen.
    »Also ... also ... die kosten nur ein Pfund ...«
    »Ich habe mir welche von John Lewis bestellt«, sagt Dad mit einer Aura der Endgültigkeit.
    »John Lewis!« Mums Stimme wird immer schriller. »John Lewis können wir uns also leisten, ja? Ich verstehe, Graham da gibt es eine Regel für dich und eine andere für mich. Nun, solange ich weiß, wo ich stehe ...«
    »Jane, sei nicht

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