Mini Shopaholic: Band 6
prompte Antwort. Es ist sehr entgegenkommend von Ihnen, so bereitwillig Ihre Zustimmung zu geben.
Leider enthält die Britische Zeitschrift für Geldwirtschaft keine Illustrationen und hat daher weder einen »Fotoredakteur« noch einen »Stylisten«, wie Sie vermuten. Daher sehe ich mich außerstande, die Bilder mit dem Missoni-Mantel, dem Gürtel und den Stiefeln zu verwenden, die Sie freundlicherweise beigefügt haben, und sende diese anbei dankend zurück.
Mit freundlichen GrüßenEdwin TredwellAbteilungsleiterStrategierecherche
12
Diesmal haben wir uns ein Restaurant im Zentrum von London gesucht, weit weg von Lukes Büro. Als ich ankomme, sehe ich Bonnie schon an einem Ecktisch sitzen, perfekt gekleidet im korallenfarbenen Kostüm mit den Perlenohrringen, die sie auf mein Betreiben hin zum Geburtstag von Luke bekommen hat. Es sieht aus, als säße sie dort ganz gern allein, erhobenen Hauptes, vor einer Tasse Tee. Als hätte sie schon Millionen Mal allein in Restaurants gesessen.
»Die Ohrringe sehen toll aus!«, sage ich, als ich mich auf die Bank ihr gegenüber setze.
»Die sind bezaubernd!«, sagt Bonnie und berührt einen davon. »Ich hoffe doch, mein Dank hat Sie erreicht. Wie um alles in der Welt haben Sie das geschafft?«
»Ich war ganz vorsichtig«, sage ich stolz. »Ich habe sie im Internet gefunden und Luke gesagt, ich wollte sie für mich. Dann habe ich gesagt: Oder lieber doch nicht! Sie würden besser zu jemandem mit anderem Teint passen. Vielleicht zu jemandem wie deiner Assistentin Bonnie!«
Ich werde nicht erwähnen, dass ich es etwa fünf Mal sagen musste, bis Luke endlich von seinem Notebook aufgeblickt hat.
»Sie sind sehr geschickt.« Bonnie seufzt. »Leider habe ich mit Ihrem Fitnessraum im Keller noch kein Glück gehabt. Ich habe versucht, das Gespräch darauf zu lenken ... «
»Ach, darum brauchen Sie sich keine Gedanken mehr zu machen. Das Haus ist momentan sowieso kein Thema mehr.« Ich nehme die Speisekarte in die Hand, dann lege ich sie fahrig wieder weg. »Ich mache mir mehr Sorgen um die Party. Können Sie glauben, was da gestern Abend passiert ist?«
»Die Menschen nehmen es nicht so genau, wenn es um Einladungen geht.« Missbilligend schnalzt Bonnie mit der Zunge. »Sie überfliegen die Anweisungen nur.«
»Was soll ich machen?« Ich hoffe, Bonnie hat sich schon etwas Cleveres einfallen lassen, und tatsächlich nickt sie langsam.
»Ich habe einen Vorschlag. Wir kontaktieren jeden Gast persönlich, weisen noch einmal darauf hin, dass die Party eine Überraschung sein soll, und verhindern so weitere Missgeschicke.«
»Ja«, sage ich langsam. »Ja, das ist eine gute Idee. Ich nehme die Liste morgen mit zur Arbeit.«
»Darf ich vorschlagen, Becky, dass ich den telefonischen Kontakt herstelle?«, sagt Bonnie sanft. »Wenn Sie es tun, vermitteln Sie den Eindruck, Sie seien die Kontaktperson. Sie sollten jedoch gerade nicht die Kontaktperson sein. Wir müssen Sie so weit wie möglich von den Gästen fernhalten, um weitere Ausrutscher zu vermeiden.«
»Aber das wäre doch viel zu viel Arbeit! Das kann ich Ihnen nicht zumuten!«
»Es macht mir nichts aus. Wirklich, ich tue es gern.« Sie zögert. »Das macht sogar Spaß!«
»Tja ... danke.«
Ein Kellner wartet auf uns, und ich bestelle einen doppelten Cappuccino. Ich brauche Koffein. Diese Party macht mehr Arbeit, als ich dachte. Meine Hände tun mir weh, nachdem ich Plastiktüten für Troddeln zurechtgeschnitten habe (ich bin bei 72), und ständig kämpfe ich gegen meine Paranoia, dass Luke über einen meiner Ordner mit den Notizen stolpert. Gestern Nacht habe ich geträumt, dass er nach Hause kommt, während ich gerade seinen Geburtstagskuchen vorbereite, in einer gigantischen Rührschüssel, und ich musste so tun, als machte ich Frühstück, und er sagte immer nur: »Ich möchte aber keinen Kuchen zum Frühstück.«
Was ein dämlicher Traum ist, denn nie im Leben backe ich Geburtstagskuchen für zweihundert Leute. Oh, Gott. Das muss mit auf meine Liste. Geburtstagskuchen bestellen.
»Becky, Liebes, entspannen Sie sich«, sagt Bonnie, als könnte sie meine Gedanken lesen. »Den einen oder anderen Schock wird es sicher noch geben. Aber mir scheint, Sie haben diese Party bemerkenswert gut geheim gehalten. Und Luke hat auch sehr loyale Mitarbeiter«, fügt sie leise hinzu. »Die werden liebend gern die Gelegenheit wahrnehmen, ihm ihre Dankbarkeit zu zeigen«
»Oh!« Ich leuchte ein wenig vor Stolz. »Nun ... das ist
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