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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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widerwillig aus dem Baumhaus gezogen. In einem Schwung schubste Frederick seinen Kamerad die Rutsche hinunter, ehe er nach Ausstoß eines Urmenschenlautes spektakulär die Rutsche hinunter rutschte.
    Jetzt brach auch Zack sein Schweigen: „Armer Löckchen.“
    „Oh, das von dir zu hören...“, sagte Lüc schnippisch und verschränkte die Arme. „Ich hatte dich darum gebeten die eigentliche Feuertaufe gewaltlos zu gestalten. Zählt es für dich als gewaltlos, wenn ihr vor Löckchens Augen die Vizechefin der V3 abschlachtet?“
    „Wenn er zu uns gehören möchte, muss er sich daran gewöhnen“, sagte Zack in einer neutralen Stimmlage. „Die Situation ließ nichts anderes zu. Die V3 stellt eine Gefahr für ganz Blutwäldchen und auch Dörfer in der Umgebung dar, weswegen wir sie hart treffen mussten, bevor sie zum Schlag ausholen konnten. Wir sind bereits viel zu lange in ihrem Fadenkreuz, weswegen es an ein Wunder grenzt, dass noch niemand von uns daran glauben musste.“
    „Ich vertraue in dich und Willi. Ich weiß, dass wir gemeinsam das Problem schon handhaben können, doch ich mache mir Sorgen um Löckchen. Die Schattenseiten unseres Tagesgeschäft sind viel dunkler, als Löckchen je erahnen konnte.“ Sie schritt langsam zur Leiter und sah noch Zack herüber, ehe sie das Baumhaus verließ. „Löckchen ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Er ist nicht wie du.“
    „Das ist niemand“, flüsterte Zack vor sich hin und bewegte sich zur Bar, wo er sich ein Glas mit Theison-Schnaps füllte.
     
     
    3
     
    Weit entfernt von Blutwäldchen im V3 Stützpunkt, dem alten Theater, gingen zwei V3er an dem mysteriösen Kartenspieler vorbei, der in der Ecke ruhig seine Karten mischte. Mit gesenktem Haupt schritten die V3er bis vor das Klavier, an dem Big Love sein trauriges Lied spielte.
    „Boss, ich fürchte wir müssen schlechte Nachrichten überbringen.“
    Der berühmte Dichter Big Love, wieder in seinem Designeranzug gekleidet, spielte seine Klaviertöne und schaute in die Leere. Bevor die V3er die Nachricht vollbringen konnten, legte Big Love seinen Zeigefinger über seine Lippen und ließ die V3er verstummen.
    „Bevor sie ging, hab ich es geahnt,
    ich wusst’ an jenem Tag, sie wandert ins Grab,
    mein schlechtes Gefühl dabei, hab ich ihr oft gesagt,
    sie blieb stur, nie dachte, dass sie je versagt.
    Liebste Olivia, deine Schönheit tut dem Himmel gleich,
    nun du bist, die schönste Frau im Engelsreich.
    Doch mein letzter Beweis an dich, ein letzter Gang,
    Blutwäldchen liegt noch in einer Woch’ in Schutt und Flamm’...“
    Langsam stand Big Love vom Klavier auf und ging zu seinem Bücherregal. Ihm fiel direkt sein zweiter Gedichtsband mit 700 Gedichten auf: „Big Love - Vögel lieben, weil sie frei sind: 501 - 1200“. Mit diesem zweiten Band hatte er seinen Bekanntheitsgrad gefestigt, der ohne seine Olivia nicht mehr von Wert war. Das einzige, das für ihn noch zählte, war das letzte Erinnerungsfoto, das er gut sichtbar auf seinen Klavierflügel positionierte. Auf seinem Lieblingsfoto von ihr war ihr trauriges Lächeln eingefangen, dass ihn an die schönen Tage mit ihr erinnerte, doch der traurige Schein erinnerte ihn auch an seinen Zorn auf den Pinguin und seine Leute. Sie waren es, die ihm Olivia für immer wegnahmen.
    „Es tut uns unendlich Leid“, sagte der eine V3er. „Wir hatten als Späher Stellung bezogen und konnten das Unheil nur aus der Ferne betrachten. Sie hatten ihren eigenen Stützpunkt einfach die Luft gejagt, diese Irren!“
    „Ja diese Irren!“, bestätigte der zweite V3er. „Wären wir nicht in Unterzahl gewesen, hätten wir sie uns vorgenommen!“
    „SCHWEIGT!“, schrie ihnen Big Love zu. Für einen Moment hörte er auf zu spielen, bis er sich der Aufmerksamkeit der zwei Deserteure bewusst war.
    „Zwei Nachrichten für euch, eine schlecht, die andre’ gut,
    Ich bin enttäuscht, denn euch fehlte der Mut,
    ihr standet kurz vor'm Ziel, verlort flüchtig eure Eier,
    kommt hier her und denkt, ihr wärt’ aus dem Schneider.
    Doch ich sage euch, euer Versagen tut mir weh im Herz,
    mehr weh, als euch Blutwäldchen antun könnt’ jeglicher Schmerz,
    denn ich wollte den Endsieg im Dorf, kein Versagen,
    geht nun weg, euch will ich nicht mehr ertragen!
    Eine gute Nachricht sag ich euch, bevor ihr geht zurück,
    geht in die Eck’ zum Kartenspieler, zieht ne Karte, ich wünsch euch Glück.“
    Der Blick des Dichters schweifte von den zwei V3er zurück zu dem Bild von

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