Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
zusammen. „Nur mit rechts schreiben wir hier, kleiner Boris.“
„Frau Hart, Sie tun mir weh!“
Die zusammengedrückten Finger in Frau Harts Griff verdrehte sie in ihre Richtung. Boris Wimmern wurde lauter und das nicht nur wegen der Schmerzen, sondern weil er wusste, dass er spätestens nach der Schulstunde das Gespött des Unterrichts sein würde.
„Was glaubst du, wie weh das tut, wenn ich dir deine Finger breche?“
„Frau... Frau Hart, bitte nicht.“
„Muss ich dir etwa erst deine kleine Hand brechen, bis du mit der RICHTIGEN Hand schreibst?“ Ihr Lächeln erweiterte sich, während unter Boris schmerzverzerrten Blick seine Hand immer weiter zerdrückt wurde.
„Ich spüre meine Finger nicht mehr...“, wimmerte er.
Frau Harts Griff löste sich, sie fuhr mit ihrer Hand über Boris blondes Haar. „Sehr schön mein Spatz. Dann kannst du ja nicht mehr mit der falschen Hand schreiben. Mach weiter so, Spätzchen.“
Sie ließ von Boris ab, während dieser schwerfällig seine Feder mit der rechten Hand umklammerte und unleserliche Buchstaben auf das Blatt kritzelte.
Die Lehrerin beobachtete nun George Powers Kunstwerk, zwei Quader aus Knetmasse, die er mit seinem Plastikhammer zurecht geschlagen hatte.
Frau Hart ging wieder leicht in die Hocke, legte ihre Hände auf ihre Oberschenkel und begutachtete mit einem Lächeln das skurrile Kunstwerk. „Das ist wirklich schön geworden, zwei Würfeln.“
„Keine Würfel. Es ist aber auch noch nicht fertig...“ George Power ging einen Schritt zurück, schloss ein Auge und schaute mit prüfendem Blick die zwei Quader an. Er belehrte Frau Hart: „Dies wird eine Vagina.“
„Sehr schön Spätzchen, wenn du fertig bist, darfst du dir zur Belohnung ein Eis aus dem Kühlschrank holen.“ Sie ließ uninteressiert von George Power ab und schaute sich stattdessen noch einmal Boris Aufsatz an. Die schmierigen Kritzeleien von Boris rechter Hand fielen Frau Hart direkt ins Auge. Sie nahm das Blatt und betrachte es sich genau.
„Frau Hart? Ist mein Aufsatz in Ordnung?“
„Aber nein mein Spatz. Das ist viel zu hässlich geschrieben.“ Vor seinen Augen zerriss sie seinen Aufsatz. „Du musst ihn leider noch einmal schreiben, aber mach dir keine Sorgen, ich werde dir ein neues Blatt holen.“
Die kümmernde Lehrerin ging in die Mitte des Halbkreises und prüfte, ob auch jeder ihrer Schützlinge beschäftigt war.
Aus dem Nichts heraus ertönte eine maskuline Stimme.
„FRAU HART!“
Hinter einem Baum erschien Frederick, schick gekleidet in einer neuen, sehr wertvoll aussehenden Motorradjacke.
„Ja, ist das nicht?“, wunderte sich Frau Hart.
„Doch ich bin es, ihr Problemfall von früher“, antworte der gut gebaute Frederick.
Frau Hart rieb sich die Augen und erkannte diesen wirklich gut gebauten jungen Mann in der schicken Motorradjacke.
Siegessicher ging Frederick einen Schritt in Richtung des Stuhlhalbkreises. In seinem Weg befand sich nur der blonde Knabe Boris, der mit der rechten Hand seine linke zur Schmerzlinderung sanft streichelte. Plötzlich wurde Boris von Frederick mit einem Stoß in die Wiese befördert, während dieser einen Fuß auf den nun frei gewordenen Stuhl setzte und den Zweiten auf die Schulbank. Die Schulbank brach krachend unter Fredericks Muskelgewicht zusammen, doch Frederick schaffte noch einen finalen Absprung in die Mitte des Halbkreises, wo er sich seiner ehemaligen Grundschullehrerin näherte.
Als er vor ihr stand, hatte Frau Harts innerer Trieb sie dazu gezwungen, ihre Hand auf seinen muskulösen und starken Oberkörper zu legen - Augenkontakt. „Frederick... Du hast dich so verändert. Dein Körper... er ist so gewachsen.“
Frederick nickte stolz. „Ja, ich habe mich sehr viel verändert. Meine Muskeln sind zwar um einiges härter und stärker geworden, aber sie sind nicht so sehr an ihren Aufgaben gewachsen wie mein Herz.“
Frau Harts andere Hand fuhr über das edle Leder seiner Motorradjacke. „Diese Jacke muss sehr teuer gewesen sein, oder Frederick?“
„Sie war zwar teuer, doch mit Sicherheit nicht so unbezahlbar, wie eine Nacht mit Ihnen, Frau Hart.“
Sie kicherte wie ein kleines Mädchen und hielt sich eine Hand vor ihren Mund. „Oh Frederick, du alter Charmeur... Ich bin doch viel zu alt für dich.“
Frederick hielt weiter den erotischen Blickkontakt. „Wenn Sie zu alt sind, um mit mir erotische Stunden zu verbringen, um mit mir Sex zu haben, während ich diese schicke Motorradjacke trage, dann
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