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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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genug. Seit dem Vorfall heute morgen, habe ich lieber alles am Mann.“ Der Pinguin stand auf und schnallte sich die „SEI STARCK“-Tasche um seinen Bauch.
    „Ist sie nicht perfekt?“, fragte Frederick und grinste Zack an. „Sie ist antitranspirant UND Wasserdicht.“
    „So werden meine Zigarren auch nicht nass“, sagte Willi und nickte freudig.
     
     
    9
     
    Während die Trauerbewältigung im Baumhaus tagte, ging über die Landstraße ein einsamer Wolf seinen Weg. Er war mit einem braunen Mantel und einem schwarzen Hut gekleidet. In seiner Hand mischte er schnell sein Kartendeck durch. Als der Mann Blutwäldchen betrat, schoben sich Wolken vor die Sonne, die zuvor Blutwäldchen in hellen Sonnenstrahlen erstrahlen ließen. Am Ortseingang passierte er die Kirche, samt Friedhof und marschierte den Schotterweg entlang.
    Wo auch immer er vorbei ging, ereilte ihm stets die gleiche Reaktion der Dorfbewohner: Sie schrieen, ließen alles fallen und liegen und rannten in ihre sicheren vier Wände. Die Kinder flüchteten in Scharen vor ihm davon und riefen im Chor: „ Der Kartenspieler kommt! “
    Kaum einer hatte ihn je zuvor gesehen, doch die Legende eilte ihm voraus. Er verbreitete Angst und Schrecken, als wäre das harmlose Kartendeck in seinen Händen eine vollautomatische Schusswaffe.
    Er kam zu dem Dorfigel, um den die Kinder, darunter auch der Einhornjunge Manuel, Räuber und Gendarm spielten. Die Rotkehlchen, die zuvor zwischen den Gehwegen nach Würmern suchten, flogen vor Angst davon, als sie den Kartenspieler entdeckten. Die Kinder am Dorfigel erstarrten nun ebenfalls vor Angst und machten keine weitere Regung, bis ihre Mütter aus den Häuser liefen und ihre Kinder an der Hand in Sicherheit führten. Manuel, das Halbeinhorn, setzte sich augenblicklich in Bewegung, stolperte unterwegs unglücklich und blieb mit seinem Horn in dem weichen Boden stecken. Er dachte schon, es wäre aus mit ihm, doch seine Mutter Ilse kam ihm zur Hilfe, befreite ihn aus der Erde und brachte ihn ins sichere Haus.
    Der Kartenspieler zog weiter über den Schotterweg, vorbei an vielen Häuserfenster, die von innen mit plötzlich zugezogenen Gardinen undurchschaubar wurden. Er ging südlich am Steg vorbei, schaute lächelnd auf den Fluss und ging weiter in die südwestlichste Ecke des Dorfes. Der Schotterweg führte den Kartenspieler endlich zu seinem ursprünglichen Ziel. Von hier aus sah er perfekt auf das Baumhaus und die Kutsche, vor der wiederum der goldene Hahn Elvis im Gras herumpickte. Weiter links des großen Ahornbaumes stand eine einäugige Gestalt, Heinz der Wirt mit Augenklappe, der Parolen über Veränderung rausposaunte. Die Leute um ihn herum, die ihm ein Ohr liehen, erblickten den Kartenspieler und waren augenblicklich auf und davon. Nur Heinz blieb stehen und schaute den Kartenspieler an, der wenige Meter vor dem Baumhaus stehen blieb.
    Heinz schrie von seiner Position aus den Kartenspieler an: „DAS FEHLT UNS NOCH! Gerade DU! BEIM HEILIGEN WAHNFRIED ! LEUTE kommt zurück! Seht euch an, wen uns der Pinguin bescherte!“
    Der Kartenspieler mischte geduldig sein Deck, machte aus dem Deck zwei Kartenstöße in je einer Hand, steckt sie ineinander und mischte sie weiter. Er würdigte Heinz keines Blickes, als er ihm zuzischte: „Psssscht!“, was den Einäugigen auf der Stelle verstummen ließ.
    Der Blick des Kartenspielers war stur auf das Baumhaus gerichtet. Er schrie nicht, sagte jedoch laut und deutlich: „Komm raus, Kaiserpinguin.“
    Aus der hölzernen Rutsche kam ein Quietschgeräusch, als Willi aus dem Baum herunterrutschte. Unten angekommen watschelte er schützend vor das Baumhaus und blieb gegenüber des Kartenspielers stehen.
    „Welch eine Ehre, der legendäre Kartenspieler.“
    „Keine falsche Bescheidenheit, Kaiserpinguin. Es ist mir auch eine Ehre mit einem sprechenden Vogel zu reden.“ Er machte eine kleine Verbeugung und grinste ihm zu. „Schöne Bauchtasche.“
    „Danke. Ich nehme an, du wurdest von deinem Schwager geschickt.“
    „Fast Schwager“, antwortete der Kartenspieler. „Geheiratet hatten sie noch nicht.“
    Willi grinste dreckig. „Stimmt. Da kam ja was’ dazwischen.“
    Auch der Kartenspieler fing zu grinsen an. „Oh, wir haben es hier mit einem Spaßvogel zu tun.“
    „WILLI! Du weißt nicht welche Geister du herbeirufst!“, rief Heinz den Zwei zu. „Zieh nicht noch den Zorn des Kartenspielers auf uns!“
    Willi und der Kartenspieler zischten gleichzeitig Heinz ein

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