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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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nicht über diesen Verräter reden“, schnaufte Frederick wehmütig. „Der steckt mit Big Love unter einer Decke.“
    „Löckchen ist ein Verräter?“, fragte Hörnchen überrascht.
    „Bei dem Angriff gestern hätte er den Kartenspieler erschießen können, doch rate was er getan hat.“
    „Er hat ihn erschossen?“
    „Nein! Dieser Idiot hatte meilenwert daneben geschossen! Der Kartenspieler konnte in Ruhe weglaufen und Lüc verletzen.“
    „Wo ist er jetzt?“, fragte Hörnchen ungeduldig. „Dem müssen wir was einheizen gehen.“
    „Abgehauen. Er sitzt bei Big Love, trinkt Tee und liest Gedichte. Aber wenn ich ihn erwische, reiße ich ihm alle Knochen aus dem Leib!“
    Am Dorfigel spielte währenddessen eine Gruppe Kinder. Ein Junge trug einen schwarzen Umhang und weißes T-Shirt, drei andere Kinder die ihn verfolgten, je einen grünen Pullover.
    Einer mit grünem Pullover schrie: „Da ist der Pinguin! Fangt ihn!“
    Der Junge mit dem schwarzen Umhang drehte sich um, richtete einen langen Ast auf die Kinder in grün und brüllte: „Hier, frisst das ihr blöden V3er! BOUM BOUM!“
    Zeitgleich sprangen die Kinder mit grünem Pullover auf dem Boden. Einer jammerte: „Hat jemand mein Bein gesehen?“
    Zwei andere Kinder turnten spielend vorbei. Einer trug einen schwarzen Hut, warf ständig kleine Zweige hinter sich auf seinen Verfolger. Sein Verfolger schoss mit einer Wasserpistole auf ihn. „Ich fang dich noch, Kartenspieler!“
    Der Bube mit dem Hut wirbelte umher und warf mit Zweigen um sich. „Zielen ist nicht gerade deine Stärke, oder Zack?“
    Hörnchen und Frederick schauten den spielenden Kindern zu. „Früher als Kinder hatten wir schönere Spielchen“, sagte Hörnchen. „Räuber und Gendarme oder wer hat Angst vorm schwarzen Mann.“
    Frederick nickte. „Ja, also früher war vieles besser...“
    Plötzlich kam ein anderer Junge den Weg entlang gerannt. Er trug ein weißes T-Shirt, das er selbst mit „SEI STARCK“ beschrieben hatte. Die drei Kinder mit den grünen Pullovern auf dem Boden riefen: „Oh nein, Frederick kommt!“
    Der richtige Frederick fing an zu lächeln. „Was ich sagen wollte Hörnchen: Neu ist manchmal doch eben besser.“ Er schaute zu seinem kleinen „Double“ und rief ihn zu sich, woraufhin der kleine Frederick widerwillig gehorchte und angerannt kam. Frederick beugte sich zu ihm runter, tätschelte ihm mit seiner großen Hand auf den Kopf und fragte: „Na du? Du wolltest doch bestimmt Frederick spielen, da er der coolste von allen ist, oder?“
    Der kleine Junge erwiderte: „Nein, ich hatte den kürzesten Strohhalm gezogen“, und verschwand so schnell wie möglich wieder zu seinen Spielkameraden.
    Schadenfroh fragte Hörnchen: „Wie war das gerade eben?“
    „Ach... Die alten Spiele hatten auch ihren Charme“, sagte Frederick, blieb wie angewurzelt stehen und schaute gekränkt dem Spiel der Kinder zu.
     
     
    2
     
    Willi saß am Ende des Stegs. Seine Krallenfüße ragten über dem Steg hinaus und spiegelten sich im ruhigen Wasser. Nachdenklich schmiss er Steine ins Wasser, weit vorbei an dem großen Orca Friedel, der vor ihm im Wasser trieb.
    „Kein Grund traurig zu sein, Willi.“
    „Lass mich bloß in Ruhe.“
    Blobb. Der nächste Stein gluckerte in das Wasser.
    „Menschen verraten dich. Die Menschenkinder sind noch rein, aber sie werden von den Erwachsenen vergiftet.“
    Keine Antwort von Willi. Blobb . Der Stein krachte ins Wasser, wie ein Bauchplatscher von Frederick.
    „Du musst rational bleiben, Willi.“
    „Löckchen hat uns nicht verraten“, sprach Willi überzeugt.
    „Vergiss nicht, für Geld macht der Mensch alles“, sagte Friedel mit einem überraschend verbissenen Unterton.
    „Er war nicht der mutigste von allen, aber er würde niemals einen von uns verraten.“
    „Was macht dich da so sicher? Hast du vergessen, was die Menschen für Geld mit unseren Freunden, den Robben, machten? Sie haben ihnen beim lebendigen Leib das Fell abgezogen und die entstellten Körper ließen sie auf den Eisschollen verrotten.“
    „Ich weiß Friedel, ich weiß zu was der Mensch fähig ist. Aber Löckchen ist kein schlechter Mensch.“
    Friedel lachte lautlos. „Das kannst du vorher nie mit Gewissheit sagen. Du kannst ihren Charakter erst erkennen, wenn du ihnen ein Koffer voller Geld auf den Tisch knallst.“
    „Friedel, Löckchen war einer von uns. Er ist hier mit uns allen aufgewachsen. Er hatte sonst niemanden. Dieses Dorf war seine Familie, es

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