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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Kopf schmissen. Das einzige, was Willi hörte, war das durchgängige Donnern seiner Waffen. Das einzige, was er sah, waren die Blutspritzer, die aus den niedersinkenden Körper der V3er spritzten.
    Beim letzten V3er ging ihm die Munition aus. Seine Waffe war noch auf ihn gerichtet, seine Flosse drückten immer noch auf die Abzüge, nur keine Kugel kam mehr aus einem der Revolver. Er ließ die Waffen fallen, ging nach vorne und stellte sich vor den Glückspilz.
    Willi musterte den armen Kerl. „Wie heißt du?“
    „Ma... Ma.... Matze.“
    „Hallo Matze, ich bin Willi.“
    „Ha-ha-hallo.“
    „Heute ist dein Glückstag.“
    „Du wirst mich nicht erschießen?“ Der V3er fing wieder an zu lächeln.
    Willi rubbelte Matze durch die Haare. Er sagte: „Nein Matze, ich werde dich nicht erschießen.“
    Und er rubbelte durch seine Haare. Rubbel, rubbel, rubbel.
    Matze fing an zu kichern. „Hör auf, das kitzelt!“
    Willi hörte auf zu rubbeln, fasste mit seinen Flossen an die Backen des V3ers, hobt sein Gesicht an und schaut ihm in die Augen. „Oh, mein guter Matze!“
    Dann pickte ihm Willi mit seinem Schnabel in das eine Auge; und in das andere; und wieder in das erste. Matze hatte wie wild zu schreien angefangen, versuchte sich zu wehren, aber Willis Griff war zu stark. Pick, pick, pick.
    Matzes Gesicht war mit Blut unterlaufen, als Willi das Gesicht des V3ers anhob und ihm mit seinem mittlerweile blutroten Schnabel in die Kehle biss. Der V3er schrie noch lauter als zuvor, bis ein Geräusch erklang, dass sich anhörte wie eine abgebrochene Krabbenschere, die drohte verspeist zu werden: Willi riss ihm mit seinem Schnabel ein blutiges Stück Haut, in dem Teil seiner Speise- und Luftföhre hingen und spuckte es verächtlich auf den Boden. Matze zappelte wie ein frisch gefangener Fisch, bis er qualvoll erstickte.
    Willi atmet wieder tief ein und aus und mit einem Schlag nahm er die Realität wieder wahr. Er schaute hinunter, sah auf seine Brust, die üblicherweise von weißem Gefieder, mit einem gelblichen Ton aufsteigend zur Kehle geschmückt wurde, die in dem Moment jedoch von Matzes Blut übersät war. Erst jetzt sah er die Dorfbewohner, die sich um das Schauspiel in einem Kreis versammelten. Erst jetzt spürte er die unzähligen Blicke die ihn durchbohrten.
    Willi drehte sich im Kreis; überall dieselben erschrockenen Blicke der Dorfbewohner. Er versucht sich zu entschuldigen: „Tut mir Leid, ich wollte nicht vor euren Augen...“
    Er wurde weiterhin nur angeschwiegen, bis endlich der erste Dorfbewohner das Schweigen brach: „Er hat uns alle gerettet!“
    „Ohne ihn wären wir tot!“
    „Er wird uns alle beschützen!“
    Der Kreis der Dorfbewohner engte den blutverschmierten Pinguin ein.
    Willi erhob die Flossen hoch und beschwichtigte: „Ist schon gut, Leute, ist schon gut...“
    Einen Augenblick später befand sich Willi auf den Armen der Dorfbewohner, die ihn durch Blutwäldchen trugen und ihn zwei, dreimal in die Luft schmissen und wieder auffingen.
    „Ihr könnt mich ruhig runter lassen...“
    Doch die Dorfbewohner trugen ihren Retter stolz durch das ganze Dorf. Die Haustüren gingen auf, Dorfbewohner kamen hinaus und jubelten ihrem Pinguin zu, denn sie wussten, dass viele Menschen bereit waren, für andere Menschen zu töten, doch nur die edelsten von ihnen waren bereit, für andere Menschen zu sterben.

4. Schweigen
     
     
     
    1
     
    Nach den schrecklichen Ereignissen in und vor der Kirche Blutwäldchens, simulierte das Wetter einen trübseligen Herbsttag. Das Klima war angenehm abgekühlt, da die Sonne an diesem Tag ausnahmsweise nicht mit ihrer ganzen Kraft schien. Hörnchen und Frederick streiften gemeinsam über den Schotterpfad durch Blutwäldchen. Hörnchen prahlte von seinem Angelausflug mit seinem Pferdejungen und wie viele Fische er gefangen hatte.
    „Schon lustig, Hörnchen. Bist einmal nicht da, schon dampft hier die Kacke“, sagte Frederick. „V3er kommen hier ins Dorf, sperren uns in die Kirche ein und dann...“ Frederick hielt seine Finger wie eine Pistole, deren Hahn gerade angezogen wird. „BOUM! Willi pustet die Wichser alle weg. Also ein paar davon. Den Großteil habe ich erledigt.“
    „Glaub mir, bei der Party wäre ich gerne dabei gewesen.“
    Frederick zuckte mit den Schultern. „Lüc hat es leider übel erwischt. Zack sitzt den ganzen Tag bei ihr zu Hause und schaut, dass es ihr besser geht.“
    „Die Arme. Wo ist eigentlich der kleine, farbige Junge?“
    „Lass uns

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