Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
Stirn Hörnchens Einhornjungen ähnelte.
Gut, dass das Hörnchen nicht sehen musste, dachte Willi und grinste Ich streue ungern Salz in seine Wunden.
Der dritte V3er erreichte seine Schleuder zwar, bekam jedoch sogleich eine Kugel in den Kopf und ein Messer durch die Brust verpasst.
Der Pinguin kicherte. „Viel zu einfach.“
Der Kartenspieler machte sich sofort daran, die Ketten um Willis Körper zu lösen. „Sag, alter Freund, wo bleiben deine Kumpels aus dem Kaff?“
„Lüc scheint verschlafen zu haben“, meinte Willi. „Die werden sicher gleich eintreffen.“
„Wenn nicht, machen wir es wie in den alten Zeiten. Du und ich, gegen eine Bande Idioten.“
Der Kartenspieler steckte Willi eine Handvoll Patronen zu, die er in die Trommel des Revolvers füllte.
„Wird Zeit Big Love das Maul zu stopfen“, sagte Willi und verließ mit dem Kartenspieler den Raum.
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Big Love sah endlich wieder seinen Revolver, den er so lange suchte, der jedoch zu seiner Verstörung von Willis Flosse umschlungen wurde.
„Suchst du den?“, fragte Willi grinsend, petzte daraufhin sogleich seinen Schnabel wieder zusammen, dass seine Zigarre nicht rausfiel.
„NEIN!“, schrie Big Love.
Willi betätigte den Abzug und jagte die erste Kugel durch das teure weiße Hemd des Dichters. Big Love fiel durch die Kraft des Treffers gegen sein Klavier, während sein Blick hinab auf seinen Bauch fiel, wo sich das Blut in seinem einst weißen Hemd als roter Kranz sammelte.
Die Hand des Dichters tastete erschrocken das blutige Loch in seinem Rumpf ab. Die vernichtende Lache des Pinguins begann und besiegelte den Untergang des Lyrikers.
Der nächste Schuss donnerte aus dem Revolver des Pinguin, der sich in Big Loves rechte Schulter bohrte und ihn zu Boden riss. Big Loves Lebenszeit war abgelaufen und die Atemluft wurde knapp. Die Atemzüge, die er entbehren konnte, keuchte er als seine letzten Reime hinaus.
„Olivia, es tut mir Leid, alles was geschah...
Ich wünsche, das alles wäre nicht wahr...
Nicht wahr, dieser hässliche Krieg...
Ich hab verloren und der Pinguin zwitschert sein Lied...“
Jeder Satz wurde von seinem blutausstoßenden Husten unterbrochen.
„Ich wünschte, ich könnte alles wieder gut machen
und du wärst hier und könntest mir zulachen.
Doch bald bin ich bei dir, im Himmel geschwind.
Werden wir uns sehen? Vielleicht, ach nein, bestimmt.
Meine letzten Tränen schenk ich dir, mein Schatz.
Meine letzte Wörter, mein letzter Reim, mein letzter Sa...“
Der Revolverlauf schlug dem Dichter ins Gesicht und schleuderte den willensschwachen Körper gegen das Klavier. Willi drückte den Revolver in den Mund des Dichters und verwehrte ihm seinen letzten Reim zu vollenden.
„Für dich, mein Freund, beginnt nun die Zeit des Schweigens“, sagte Willi und presste seinen Revolver so tief in Big Loves Rachen wie möglich. Das aufsteigende Blut blubberte gegen den Pistolenlauf und lief dem Dichter aus dem Mund.
Ein letztes Mal ertönt der Donnerschlag aus Willis Revolver, der Big Loves Rachen vollständig zerfetzte und seinen Hals zum explodieren brachte. Parallel zu dem aufsteigenden Schwarzpulverrauch zog Willi seine Waffe aus dem Schlund des Dichters.
„Ziemlich grausam, werter Sprechvogel“, bemerkte der Kartenspieler grinsend.
„Die gerechte Strafe für jene, die nach dem Leben meiner Freunde trachten.“
„Freunde...“, zischte der Kartenspieler. „In drei Jahren kann sich viel verändern. Mir ist nicht wohl bei den Gedanken, mit diesen Fremden zusammen zu arbeiten. Nicht, dass sie mir wieder an den Kragen wollen.“
„Spar dir deinen Sarkasmus, Kartenmann. Lass uns heil hieraus kommen, dann kannst du weiter deine Sprüche klopfen.“
22
Natürlich hatten die V3er die Schüsse aus Big Loves Kammer vernommen und natürlich hatte der Pinguin in seinem Plan die Gegenwehr, der letzten loyalen Männer des Dichters, einberechnet. Der Weg aus Big Loves Kammer war von „Verräter“-Rufe gegen den Kartenspieler überfüllt. Auf zwei Kugeln aus Willis Waffe kam ein toter V3er, auf jedem zweiten Messerstreich des gewieften Kartenspielers fiel ein V3er.
Wäre der enge, dunkle Gang nicht gewesen, so hätten sie keine fünf Minuten überlebt, aber die Möglichkeit der Verschanzung retteten den Zwei das Leben.
Die nächsten sechs V3er stürmten den langen Gang und verschossen ihre tödlichen Steine, von dem einer kurz vor Willis Krallen auf den Boden abprallte und verlangsamt auf
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