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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Strand.“
    Big Love stand wieder aufrecht und gefasst vor dem Kartenspieler.
    „Oh ja, guter Freund. Weit weg, in Richtung Sonne,
    aber erst wenn die Vogelleiche liegt in einer Tonne.
    Doch ich weiß nicht, wo ich noch suchen soll,
    nach der Exekutionswaffe; meinem Colt.“
    „Oh, du suchst deinen Revolver?“, fragte der Kartenspieler und öffnete seinen Karton, den er Big Love hinhielt. „Da müsste er sein.“
    Gierig griff Big Love voller Erwartung in den Karton, doch zu seinem Erstaunen traf seine Hand nur auf einen Haufen grauer Asche.
    „Oh, da ist alles drin, nur keine Knarre.
    Kartenmann, halte mich nicht zum Narren!“
    Der Kartenspieler fing an zu lachen. „Mehr ist von ihm nicht übrig.“
    „Von wem? Sag von wem hast du gesprochen?
    Hast du die Hinrichtung ohne mich begonnen?“
    „Warum durfte ich nicht wissen, wer der Verräter in Blutwäldchen war?“ Das selbstgefällige Grinsen des Kartenspieler verwandelte sich in einen todernsten Ausdruck, den bisher noch kein lebender Mann erkennen durfte.
    Aus dem Karton, in dem Big Love nur Asche vermutete, zog er eine Karte, auf deren Vorderseite er das gefürchtete Totenkopfsymbol erkannte.
    Big Love riss die Augen auf. Schützend hielt er bei seinen verzweifelten Schritte zur Wand seine Arme ausgestreckt von sich.
    „Verrat, oh Verrat.
    Was bist du für ein Aas.
    Mein Freund wurd zum Feind.
    Meine Hand wurd zum Beil.
    Armer Kartenspieler, keine Träne für dich.
    Hast dich gegen mich gewendet wie ein Wicht.“
    Der Kartenspieler konnte wieder lachen. „Durch meine Hand wirst du nicht sterben. Keine Sorge, Kumpel.“
    Big Love schrie: „Dein Glück!
    Gnade dir Gott, wenn ich hab meinen Colt zurück!“
    Nervös und zitternd suchte Big Love weiter seine Schränke ab, bis er etwas ungewöhnliches roch. Es roch verbrannt und doch süß, nach Asche und nach Vanille. Vor seinen Augen sammelte sich Zigarrenqualm, der ihn automatisch dazu verleiteten, sich umzudrehen.
    Big Love sah endlich wieder seinen Revolver, den er so lange suchte, der jedoch zu seiner Verstörung von Willis Flosse umschlungen wurde.
    „Suchst du den?“, fragte Willi grinsend, petzte daraufhin sogleich seinen Schnabel wieder zusammen, dass seine Zigarre nicht rausfiel.
    „NEIN!“, schrie Big Love.
    Willi betätigte den Abzug und jagte die erste Kugel durch das teure weiße Hemd des Dichters. Big Love fiel durch die Kraft des Treffers gegen sein Klavier und blickte nach unten, wo sich das Blut aus seinem Bauch in seinem Hemd in einem roten Kranz sammelte.
     
     
    18
     
    Eine Stunde zuvor:
    Zack verließ ihr Zimmer, während Lüc sich wieder in ihr Bett lehnte und neugierig nach dem versiegelten Brief griff. Sie öffnete ihn und las die letzten Worte des Pinguins an sie.
    Der Brief war schnell gelesen, doch die darin enthaltenen Worte zu verdauen, dauerte geschlagene fünf Minuten. Sie riss sich aus ihrem Bett und humpelte aus ihrem Zimmer, aus ihrem Haus, hinaus ins Freie.
    Vor ihrem Haus saßen der wieder bekleidete Frederick und Löckchen im Gras und schmissen sich gelangweilt einen Tennisball zu, um sich von dem Rückschlag, der sie heute mittag ereilte, abzulenken. Die tristen Regenwolken über ihnen drohten bereits, sich zu entleeren und ihnen auch die Spielfreude zu verderben.
    Zack lehnte an der Hauswand und kaute auf einem Grashalm.
    „Holt eure Waffen!“, schrie Lüc. Sie lief zwar ungeschickt, aber so schnell sie konnte, sodass der Brief in ihrer Hand im Wind flatterte. „Wir müssen Willi retten!“
    „Was hat Doktor Kasper dir noch einmal gespritzt?“, fragte Frederick. „Will das gleiche Zeug.“
    „Keine Zeit für Späße!“, rief sie. „Willi ist ein verdammter Fuchs! Ein verdammter Fuchs!“
    „Ich dachte immer, er wäre ein Pinguin“, sagte Frederick grinsend.
    „Spannt Elvis an die Kutsche. Die ersten Meter hält Löckchen die Zügel, während ich vorlese.“
    Zack mischte sich auch ein: „Was ist passiert? Was hat er geschrieben?“
    „Erklär ich euch unterwegs!“, sagte sie. „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.“
    Aufgebracht stieg die Gruppe auf die Kutsche und wie sie es ihm befahl, steuerte Löckchen vorerst Elvis, solange Lüc den Brief von Willi an sie vorlas.
    „Liebe Louise.
    Zu allererst entschuldige ich mich vor allem bei dir. Für die Jungs tut es mir auch Leid, dass ich euch so langem im Dunkeln tappen ließ, aber es war notwendig, damit mein Plan im Endeffekt funktionieren konnte.
    Und so viel sei gesagt: Wenn du das hier

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