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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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dem Schnabel des Pinguins auf.
    Hörnchen wälzte sich in der Pfütze wie ein zappeliger Fisch und versuchte Willi zu besänftigen. „Willi... Du... du willst mit Sicherheit meine Gründe wissen, oder? Du wirst verstehen, ich musste so handeln!“
    Willi zog genüsslich an seiner Zigarre und atmete Ringe aus dichtem, grauen Rauch aus.
    „Du weißt, wie es ist, nicht akzeptiert zu werden, Willi. Doch weißt du, wie es ist, wenn du deinem Sohn nicht ins Gesicht blicken kannst? Weil es nicht DEIN Sohn ist. Ja, der Bastard ist von einem Einhorn, weil mich meine Frau hasst. Und mein scheiß Bastard hasst mich auch, da ich ihn nicht ansehen kann. Dich haben Fremde nie akzeptiert, doch mich hat meine Familie nie akzeptiert. Ich war das Krebsgeschwür in unseren vier Wänden. Töte mich, ich wette um einen Sack voll Gold, sie werden lachen, wenn sie hören, was du mit mir getan hast.“
    Unberührt zog der Pinguin an seiner Zigarre.
    „Rauch nur arrogant deine Zigarre! Mach auf unberührt, mach du nur. Aber du musst mich verstehen. Hörst du? DU MUSST! Big Love bat mir ein neues Leben an; weit weg von meiner Bilderbuchfamilie... Tze... Weit weg in der Stadt mit einem guten Gehalt. Wer hätte das abschlagen können? Sag mir, WER?!“
    Willi beobachtete die Glut seiner Zigarre, während die Rauchschwaden aus seinem Schnabel entwichen.
    Hörnchen fing an zu lachen. „Was ist jetzt? Willst du mich in dieser Pfütze ertrinken lassen? Ich hab dir meines gesagt; Bring es zu Ende.“
    Erst als Willi zur Seite schritt, erblickte Hörnchen den leeren Benzinkanister hinter ihm. Er schrie wie am Spieß: „DU WILLST MICH DOCH WOHL NICHT VERBRENNEN LASSEN! DAS KANNST DU NICHT MACHEN! WILLI! WIIIIILLLI!“
    Willi blickte ein letztes Mal Hörnchen an. „Leb wohl, alter Freund!“, sprach er so, dass Hörnchen die Enttäuschung in seiner Verabschiedung förmlich spüren konnte.
    Er schmiss die glühende Zigarre in die Pfütze, in der sich sogleich ein blauer Feuerkreis über dem Benzinteppich ausbreitete. Orangefarbene Flammenzungen stiegen aus der Pfütze wie ein aufbrechender Phönix und stürzten sich auf Hörnchen. Hörnchen kämpfte sich drehend und wälzend gegen das Feuer und schrie um Hilfe.
    Das letzte, das Hörnchen in seinem Leben sah, war Willi, sein alter Freund, der ihm den Rücken zudrehte und ihn bei lebendigen Leib elendig verbrennen ließ.
     
     
    20
     
    „...Traurig ist sein Tod. Traurig, dass seine Asche, solange der Plan funktioniert, in einem Karton für Schokoriegel landen wird. Doch bei weitem nicht so traurig, wie sein Verrat.
    Er musste brennen.
    Ich hoffe ihr seid schon auf dem Weg, denn in der Zentrale der V3 werden der Kartenspieler und ich erstmals alle Hände voll zu tun haben. Die Adresse ist im Anhang!“
    Big Love verließ lachend den Raum, um seinen Revolver in seiner Kammer zu suchen. Dem Gelächter schlossen sich die anderen drei V3er an, die vorsichtshalber ihre Schleudern auf Willi richteten.
    Willi ließ den Kopf hängen, schloss die Augen und bereitete sich mental auf sein persönliches Finale vor.
    Der Kartenspieler öffnete sein 30er Paket der „Schokopinguin“-Riegel und bot jedem V3er etwas an. „Möchte jemand einen Schokopinguin?“
    Ein V3er regte seine Hand in die Luft.
    Willi schielte zu dem hungrigen V3er rüber und streckte ebenfalls seine Flossen soweit auseinander, wie es seine Fesseln erlaubten.
    „Oh, zwei sogar.“ Der Kartenspieler grinste. „Mal schauen, ob ich so viel dabei hab.“ Er öffnete den Karton und kramte darin. Verdutzt blickte er den Inhalt an und schnaufte. „Hey Freunde, ging Big Love nicht auf die Suche nach seinem Revolver?“
    Ein einstimmiges Nicken machte sich unter den V3ern breit.
    „Seltsam...“, murmelte der Kartenspieler und zog Big Loves geliebten Colt aus dem Karton. „Hier ist er ja!“
    Der eine V3er jubelte: „Welch tolle Wendung! Ich gehe ihn sofort rufen.“
    „Brauchst du nicht.“
    Der Kartenspieler schmiss in einem niedrigen Bogen den Revolver Willi zu, den er trotz gefesselten Flossen zu fangen wusste. Der V3er, der einst noch die Hand hob, konnte nicht mehr rechtzeitig seine Schleuder ergreifen, um sich vor dem lauten Donnern aus Willis Flossen zu verteidigen. Willis Schuss war so präzise wie tödlich für den V3er.
    Dem V3er in der rechten Ecke erging es ähnlich. Der Kartenspieler ließ den Karton fallen und zückte aus seinem Mantel ein Messer, das er sogleich auf den V3er schmiss, der anschließend mit seinem Messer in der

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